Beim Regionalsender plant der ehemalige RTL-Chef unter anderem die Einführung von Rucksackreportern sowie neue Formen der Berichterstattung von Fußballspielen.
Lebenslauf Helmut Thoma
Der im Mai 1939 geborene Wiener begann 1966 als juristischer Mitarbeiter beim ORF, bevor er Mitte der 70er-Jahre zu Radio Luxemburg (IPA) wechselte. Dort wurde er 1982 Programmdirektor, bevor er im Februar 1984 die Direktion von RTLplus in Luxemburg übernahm. Bis 1998 blieb er beim Sender, anschließend übergab er sein Amt an Gerhard Zeiler.Trotz zahlreicher Ankündigungen ist vom Fernsehprojekt Volks.TV kaum mehr etwas zu hören. Der Initiator Helmut Thoma (Lebenslauf siehe Infobox, Foto siehe unten) glaubt zwar nach wie vor an die Umsetzung und Profitabilität dieser Idee, doch in näherer Zukunft ist erst einmal nicht mit einem Sendestart zu rechnen. Dennoch macht der Pionier des deutschen Privatfernsehens in diesen Tagen wieder Schlagzeilen, da er bereits zum als Gesellschafter bei NRW.TV eingestiegen ist.
Insgesamt 24 Prozent der Anteile des in Düsseldorf ansässigen Regionalkanals übernimmt Thoma - sofern die Medienhüter nicht überraschend ihre Zustimmung für dieses Geschäft verweigern sollten. Für NRW.TV wäre dieser Schritt ein wichtiger Schritt aus der Misere, denn bereits seit Jahren bietet man aufgrund finanzieller Engpässe nur noch ein deutlich abgespecktes Programm an.
Zielgruppe des neu ausgerichteten Senders soll das junge Publikum zwischen 14 und 39 Jahren werden, verriet der ehemalige Chef von RTLplus (heute RTL) in der
Süddeutschen Zeitung. Dabei hofft er auf die Zugkraft der Kreativität, die künftig den Privatsender stärker prägen soll: "Es muss etwas gegen den Strich werden. Erfrischend anders, notfalls erschreckend anders." Schließlich fehlen nach wie vor finanzielle Mittel, um mit hochkarätigen Produktionen aufwarten zu können.
Thoma selbst hat auch schon konkrete Ideen, die der Sendestation den nötigen Pfiff geben sollen. So genannte "Rucksackreporter" sollen aus ihrem Gepäck heraus direkt auf Sendung gehen. Darüber hinaus soll auch der Quotengigant Fußball Teil des Angebots werden - selbstredend ohne den Erwerb teurer Übertragungsrechte. Stattdessen will Thoma per Smartphone Spielszenen filmen lassen und sich bei der anschließenden Verwertung auf das Recht der Kurzberichterstattung berufen, das kostenfrei Berichte von bis zu 90 Sekunden ermögliche. Schließlich können die Vereine, die sich dagegen sträuben, Kamerateams zu ihren Spielen zuzulassen, "ja nicht allen Leuten die Handys wegnehmen".