Millionenmarke verpasst: Die von Kritikern zerrissene Sendung verlor am Freitag bei Sat.1 drastisch und landete lediglich auf Rang acht. Folgen nun Konsequenzen?
Die Kandidaten der zweiten Show
- David Lebuser: fliegt mit seinem Rollstuhl über Rampen
- Bundesliga-Kickerin Aylin: will zeigen, was sie am Ball drauf hat
- Oliver Kuppek: hat sich mit zahlreichen Violinen-Versionen diverser Hits beworben
- Motocrosser Stefan Bengs springt Freestyle
- Georg Wurth will den Cannabis-Konsum legalisieren
- Action-Street-Comedian NosTeraFu provoziert und unterhält mit Pranks und Stunts
- Gruppe Movision faszinieren mit Tricking, Akrobatik und Kampfsportelementen
Den Start der neuen ProSiebenSat.1-Show
«Millionärswahl» haben sich die Verantwortlichen am Donnerstag mit Sicherheit anders vorgestellt. Noch am Abend selbst musste die Sendung im Internet Spott und Häme einstecken – nicht zuletzt in Bezug auf das Wahlverfahren. Die Fernsehmacher reagierten darauf aber schnell und nahmen schon einen Tag später Regeländerungen vor. Zahlreichen Zuschauern schien das am Freitag aber herzlich egal – denn die ohnehin schon zu schwache Quote vom Vortag baute nochmals ab. Waren bei Show eins noch 1,89 Millionen Zuschauer dabei gewesen, sank die Reichweite nun auf peinlich schwache 0,98 Millionen – fast jeder Zweite ging gegenüber dem Vortag verloren.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Entwicklung der Marktanteile: Von 10,7 Prozent am Donnerstag ging es nun auf 5,6 Prozent der Umworbenen bergab. Noch 0,62 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren konnten gemessen werden. Auch wenn die Ansprüche Sat.1 nicht ganz so hoch wie die ProSiebens sind: Gute Ergebnisse sind das bei weitem nicht. Sat.1 und ProSieben sollten diese dramatischen Verluste in größte Alarmbereitschaft versetzten – es schreit geradezu nach Konsequenzen.
Eine herbe Enttäuschung bleibt die Show zudem beim Gesamtpublikum, von dem diesmal desaströse 3,2 Prozent angesprochen wurden. Damit rangierte die Show abgeschlagen hinter allen Vollprogrammen am Freitagabend. Das schwache Lead-in schadete im Anschluss auch einer Doppelfolge
«Ladykracher», die nach 22.30 Uhr mit 7,2 und 8,8 Prozent in der Zielgruppe dennoch das Beste aus dem Lead-in machte. Die Reichweiten stiegen trotz späterer Sendezeit sogar auf 1,07 und 1,14 Millionen Interessierte an.
Ironie des Schicksals: Von der Schwäche der «Millionärswahl» profitierte am Freitagabend gerade ProSieben, das schließlich auch an der Show beteiligt ist. Eine Wiederholung von
«Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith» kam nach 20.15 Uhr auf zwei Millionen Zuschauer bei 11,9 Prozent des Umworbenen Publikums – und damit auf kaum schlechtere Werte als mit der letzten Ausstrahlung vor knapp einem Jahr. Insgesamt konnten für den Streifen 6,6 Prozent ermittelt werden.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.