Komikerin Carolin Kebekus befindet, dass sowohl die öffentlich-rechtlichen als auch die privaten Fernsehsender feige sind.
Zur Person: Carolin Kebekus
Die 1980 in Bergisch Gladbach geborene Komikerin sammelte erste Erfahrungen in Formaten wie «Freitag Nacht News» und «RTL Comedy Nacht». Seit 2009 wirkt dann in «Broken Comedy» mit, war zudem Teil des Ensembles bei der Neuauflage der «Wochenshow» in Sat.1.Im Sommer 2013 sorgten ein Musiksketch der Komikerin Caroline Kebekus und die Reaktion des Senders WDR auf eben dieses Video für großen Tumult: In einem Einspieler für die Einsfestival-Sendung
«Kebekus!» verkleidete sich die Komikerin als Nonne, die durch Rapmusik, Schimpfwörter und anzügliche Aktionen die Jugend für die katholische Kirche zurückgewinnen will. Der WDR weigerte sich jedoch, den Sketch mit dem Titel „Dunk dem Herren!“ in der von ihm geleiteten TV-Sendung auszustrahlen. Stattdessen wurde der Clip zu einem heiß debattierten Internethit.
Auch rund ein halbes Jahr später schlägt dieses Video hohe Wellen. So beklagt Kebekus in einem aktuellen Interview mit dem Spiegel, dass die Zensur des Clips eine personelle „Angst-Entscheidung“ war. „Ich glaube sogar, dass der bevorstehende Wechsel auf dem WDR-Chefsessel mit der Zensur meines Videos zu tun hatte“, vermutet die 33-Jährige. „Daran war ja die Vergabe weiterer wichtiger Posten im Haus geknüpft. Deshalb wollte dort keiner ein Risiko eingehen, das ihm womöglich den Aufstieg verbaut hätte. So eine Haltung strahlt bis in die unteren Gefilde einer solchen Anstalt aus“, führt die Satirikerin fort.
Wie Kebekus anmerkt, seien die Privatsender jedoch mittlerweile ebenso ängstlich wie die öffentlich-rechtlichen Anstalten: „Viele Redakteure interessieren sich nur für einen, solange man ihnen Quoten oder Profit beschert“, erläutert Kebekus, die bedauert, dass der Aufbau neuer Künstler deswegen immer mehr ins Hintertreffen geriete.