Was muss 2014 besser werden? Julian Miller formuliert 4 gute Vorsätze für das neue Fernsehjahr.
Der
Polit-Talk muss sich zumindest in der öffentlich-rechtlichen Spitze neu erfinden: weniger Nettigkeits- und Proporz-Exzesse, dafür mehr Haltung und Willen zum Anecken; weniger Boulevard und mehr Relevanz; weniger Menscheln, mehr Sachthemen; kurz: weniger Günther Jauch und mehr Michel Friedman.
Die
deutsche Serie muss auch im Mainstream ihr Kellerasseldasein hinter sich lassen. «Verbrechen» und «Zeit der Helden» waren 2013 einzelne Lichtblicke, die auf einen qualitativen Durchbruch hoffen ließen und zumindest mal bewiesen, dass die personellen und strukturellen Voraussetzungen für gutes serielles Erzählen auch in Deutschland vorhanden sind, wenn man denn nur will. «About: Kate» machte ferner deutlich, dass der Production Value einer Serie nicht auf HBO-Niveau liegen muss, um zumindest in der Sparte zu überzeugen.
Was sich aufhören muss, sind Anachronismen wie «Sekretärinnen» oder das Auf-der-Stelle-Treten eines «Doc meets Dorf». Alte Erfolge wie «Doctor's Diary» darf man nicht einfach nachzubauen versuchen, man muss sie übertrumpfen.
Scripted-Reality ist nach wie vor eine Aberratio des Systems, ein Ausfluss des Controller-Fernsehens, das im diametralen Gegensatz zum Kreativen-Fernsehen steht. Dass das Genre bis Ende des Jahres verschwinden wird, ist wegen des anhaltenden kommerziellen Erfolgs sicherlich nicht zu erwarten. Aber eine Reduzierung der Dosis wäre wohl schon ein kleiner Gewinn für die künstlerisch-kreative Qualität.
Auch im
Showbereich lässt sich durchaus Luft nach oben ausmachen. Neben zahlreichen (qualitativen) Flops wie «Clash Boom Bang», «Pool Champions» und «Promi Big Brother» reihten sich 2013 zwar auch Perlen wie «Got to Dance» ein, während alte Schlachtrosse wie «Schlag den Raab» immer noch keine Ermüdungserscheinungen zeigen - doch gerade die Öffentlich-Rechtlichen tun sich bei der großen Unterhaltungsshow mittlerweile ziemlich schwer.