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Quotencheck: «Hannibal»

Hochgelobt, aber leider ein Flop in Sachen Quote: Die US-Produktion verfehlte bei Sat.1 zu oft den Senderschnitt.

Hinter den Kulissen

Die Serie kommt von den ehemaligen Machern des Hits «Heroes», Bryan Fuller und Tim King. Fuller schrieb die Bücher gemeinsam mit Thomas Harris. Tim King ist ausführender Produzent. An seiner Seite arbeiten zudem auch noch Michael Kessler, Loretta Ramos und Carol Dunn Trussell.
Kritiker feiern die Krimiserie «Hannibal» aufgrund der vielschichtigen und schaurigen Performance des Hauptdarstellers Mads Mikkelsen sowie ihrer finsteren, dennoch kurzweiligen Tonlage und ihres visuellen Einfallsreichtums. Das deutsche Fernsehpublikum wurde allerdings offenbar nicht wirklich warm mit der US-Serie – zumindest lässt sich das an den Einschaltquoten ablesen, die der Privatsender Sat.1 zwischen Oktober und Dezember dieses Jahres mit der zwölfteiligen ersten Staffel hinnehmen musste. Die waren zunächst zwar gut, ließen nach und nach jedoch so stark Federn, dass sich die Verantwortlichen dazu gezwungen sahen, die NBC-Produktion auf einen späteren Sendeplatz zu verbannen.

Doch der Reihe nach: Begonnen hat alles am 10. Oktober mit sehr wohlwollenden Ergebnissen. Um 22.15 Uhr fanden sich insgesamt 1,90 Millionen Zuschauer ein, die sich für den Serien-Neustart interessierten. 1,08 Millionen von ihnen waren im kommerziell wichtigen Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Dies bedeutete sowohl beim Gesamt-, als auch beim Zielpublikum überdurchschnittliche 10,7 beziehungsweise 14,4 Prozent Marktanteil. Im Referenzmonat Oktober war Sat.1 im Mittel auf 8,4 (ab 3) sowie 9,6 (14-49) Prozent Marktanteil gekommen.

Der Auftakt verlief demnach reibungslos, doch schon eine Woche darauf begannen die Probleme. «Hannibal» rutschte nämlich mit der zweiten Episode in den einstelligen Bereich. Mehr als fünf Prozentpunkte gingen in der werberelevanten Zielgruppe verloren, der entsprechende Marktanteil bezifferte sich nun auf nur noch neun Prozent. Die absolute Zuschauerzahl fiel auf 1,51 Millionen, der dazugehörige Marktanteil auf enttäuschende 6,8 Prozent. Mit einem Mal lag die Serie also in beiden Zuschauergruppen unter der Norm, was sich in Woche drei nicht verbessern sollte – im Gegenteil:

Beim Gesamtpublikum rutschte die Folge vom 24. Oktober, wenn auch haarscharf, unter die Millionenmarke: 990.000 Zuschauer ab drei Jahren wurden generiert, darunter befanden sich 530.000 14- bis 49-Jährige. In Marktanteilen ausgedrückt bedeutete dies äußerst kritische 4,5 sowie 5,7 Prozent. Dies veranlasste Sat.1 dazu, die weiteren Folgen eine Stunde später zu senden. Fortan war «Hannibal» also erst um 23.15 Uhr zu sehen, doch auf diesem Sendeplatz machte die Serie keine besseren Quoten. Während die Reichweiten aufgrund der späteren Sendezeit zwar weiter gesunken waren, konnte immerhin eine kleine Steigerung bei den Marktanteilen ermittelt werden. 6,2 Prozent standen bei allen, 6,5 Prozent bei den wichtigen Umworbenen auf der Uhr.

Die Folgen vom 07. sowie 14. November machten Sat.1 ein wenig Hoffnung, denn sie konnten sich beide mit viel Mühe über der Millionenmarke halten, ergatterten 1,04 beziehungsweise 1,00 Millionen Serienfans. Die Zielgruppen-Quoten verbesserten sich auf deutlich freundlichere 9,7 sowie 10,6 Prozent. Auch die beiden nächsten Folgen lagen in diesem Bereich, wenngleich die Millionenmarke zu diesem Zeitpunkt wieder in die Ferne gerückt war.

Im Dezember war die halbwegs solide November-Performance von «Hannibal» schon fast wieder vergessen, denn von nun an ging es richtig schnell den Bach runter. Die Marktanteile bei den Werberelevanten sackten von 7,3 bzw. 7,6 über 4,3 auf mickrige 3,6 Prozent ab. Die vorletzte Folge wurde zusammen mit dem Staffelfinale weggesendet, was zur Folge hatte, dass letztere Episode erst weit nach Mitternacht zu sehen war und somit quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit lief. Denn während die Ausstrahlung um 23.15 Uhr immerhin noch 610.000 Gesamtzuschauer zu unterhalten wusste, stellte das Finale mit lediglich 340.000 Zusehern einen neuen Minusrekord auf.

Übrig bleibt eine bittere Bilanz: Von anfänglich 1,9 Millionen Zuschauern haben bloß 340.000 dem Serienkiller Hannibal Lecter die Treue gehalten. Das ergab einen Schnitt von 970.000 Zuschauern, 520.000 davon zwischen 14 und 49 Jahre alt. Durchschnittlich 6,4 Prozent bei allen und 8,0 Prozent beim jungen Publikum dürften Sat.1 davon abhalten, die 2014 kommende zweite Runde ins Programm zu nehmen.
27.12.2013 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/68125
Daniel Sallhoff

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Hannibal

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