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RTL-Gruppe erwägt Fortsetzung der DVB-T-Verbreitung

Aufgrund einiger Vereinbarungen im Koalitionsvertrag von Union und SPD überdenkt man die baldige Einstellung des kostspieligen Verbreitungsweges noch einmal.

Zum Ärger vieler Konsumenten hatte die Mediengruppe RTL Deutschland im Januar dieses Jahres angekündigt, die Verbreitung ihrer Sender Ende 2014 über DVB-T einstellen zu wollen - im Gegensatz zum konkurrierenden ProSiebenSat.1, das sich von dieser Position deutlich abgrenzte. Während im Großraum München mittlerweile bereits die RTL-Angebote aus dem Repertoire verschwunden sind, kündigt sich nun eine unerwartete Kehrtwende an: Wie man in einer Pressemitteilung zu verstehen gab, begrüße man aktuelle Entwicklungen in der Bundespolitik und wolle nun zumindest prüfen, inwiefern eine Fortsetzung von DVB-T doch in Frage kommen könnte.

Tobias Schmid, Bereichsleiter Medienpolitik der RTL-Gruppe, äußerte sich gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dahingehend folgendermaßen: "Der Umstand, dass die Bundesregierung sagt, sie werde die für DVB-T erforderlichen Frequenzen sichern, heißt für uns, dass wir unsere Position in der Frage der digitalen terrestrischen Verbreitung noch einmal überprüfen und ausloten, ob wir nicht doch Möglichkeiten sehen, die Terrestrik fortzusetzen." Ein "erster wichtiger Schritt" sei also gemacht - doch weitere werden folgen müssen, um die Sender der RTL-Gruppe auch ab 2015 noch an DVB-T zu binden. Ein entsprechender Antrag wurde jedoch zumindest schon gestellt.

Als Anlass zu der Entscheidung, sich von DVB-T zu verabschieden, gab man damals an, dass die Bereitstellung entsprechender Frequenzen für die Verbreitung von TV-Signalen von Seiten der Politik nicht über das Jahr 2020 hinaus garantiert werden könne - und der Mediengruppe somit eine flächendeckende Umrüstung auf das zeitgemäßere DVB-T2 zu riskant war. Darüber hinaus ist die terrestrische Verbreitung auch sehr kostspielig und entsprechend weniger rentabel gegenüber jener über Satellit oder Kabel.
17.12.2013 13:56 Uhr Kurz-URL: qmde.de/68002
Manuel Nunez Sanchez

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