Im Zuge der Übernahme ist es geplant, die Digital-Redaktionen von Welt und N24 zusammenzuführen. Was N24-Chef Rossmann sagt.
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N24 profitiert in dieser Partnerschaft von der redaktionellen Qualität und Digital-Expertise der WELT-Gruppe. Axel Springer und die WELT-Gruppe erhalten Zugang zur Bewegtbild- und Live-Nachrichten-Kompetenz von N24
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Vorstand der Welt-Gruppe, Jan Bayer
N24 hat einen neuen Eigentümer: Die Axel Springer SE wird den Berliner Nachrichtensender N24 zu 100 Prozent übernehmen. Nach dem Ausscheiden des Nachrichtensenders aus der ProSiebenSat.1-Gruppe kam es zu einem so genannten Management-Buy-Out, an der Spitze des Senders standen seitdem Dr. Torsten Rossmann und der ehemalige Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust. Künftig werden gleich drei Leute die Geschicke des Senders leiten.
Neben Torsten Rossmann, der weiterhin Vorsitzender der Geschäftsführung bleibt, wird Jan Bayer von der Welt-Gruppe und Stephanie Caspar, die Verlagsgeschäftsführerin von Welt, in die N24-Chefetage rücken. Nachdem schon seit einigen Monaten mit «Deutschland Akut», ein Talk bei N24 läuft, der in Zusammenarbeit mit der Welt-Gruppe entsteht, ist künftig eine noch engere Verzahnung angedacht. In einer am Montag veröffentlichten Mitteilung heißt es, man wolle beide Redaktionen zusammenführen. So würde die Redaktion der Welt-Gruppe um die Digitalredaktion von N24 ergänzt.
Ziel sei es im „deutschsprachigen Raum das führende multimediale Nachrichtenunternehmen für Qualitätsjournalismus zu etablieren“. Die neue gemeinsame Redaktion produziert künftig die journalistischen Inhalte beider Marken für alle digitalen Kanäle sowie für die Printprodukte der WELT-Gruppe. Parallel dazu gibt es die TV- und Programmredaktion für N24, die alle TV-Formate realisiert und Bewegtbilder für die digitalen Angebote erstellt. Beide Redaktionen sollen eng verzahnt sein.
Stefan Aust (67) wird zum 1. Januar neuer Herausgeber der Gruppe – Thomas Schmid gibt diesen Posten Mitte kommenden Jahres auf, weil er an einem neuen und noch nicht näher bestimmten Online-Magazin arbeitet. Die N24-Gruppe besteht neben der Nachrichtenredaktion auch aus der Produktionsfirma Maz&More, die unter anderem das «Sat.1 Frühstücksfernsehen» herstellt. Knapp 300 Mitarbeiter arbeiten innerhalb der Gruppe.
Dr. Torsten Rossmann: „Wir haben N24 in den vergangenen dreieinhalb Jahren erfolgreich weiterentwickelt, unsere Marktführerschaft im Nachrichtenfernsehen ausgebaut und die Grundlagen für eine starke Präsenz der Marke online, mobil und auf Screens im Außenbereich gelegt. Für den nächsten Schritt und eine nachhaltige Zukunft brauchen wir einen starken Partner, der zu N24 passt.“ „N24 und die WELT-Gruppe ergänzen sich hervorragend und bilden zusammen das multimediale Spektrum des Journalismus ab“, so der neue N24-Chef Jan Bayer. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.