Seit 1999 läuft «Der Bergdoktor» im ZDF mit zuweilen grandiosen Marktanteilen. Wie erfolgreich war das Format in der jüngeren Vergangenheit und was erwartet die Fans in der neuen Staffel?
«Bergdoktor»-Facts
- Produktionsland: Deutschland/Österreich
- Erstausstrahlung (Remake): 6. Februar 2008 auf ORF2 (Österreich)/7. Februar 2008 im ZDF (Deutschland)
- Produktionsfirma: neue deutsche Filmgesellschaft (ndF)
- Episoden: 9 Staffeln mit 87 Folgen
- Specials: Crossover mit «Die Bergretter» (2012)
- Genre: Drama/Arztserie
«Der Bergdoktor» ist zurück im deutschen Fernsehen; und das gleich mal richtig. Die neue Staffel, die das Zweite seit Donnerstag ausstrahlt, umfasst ganze 13 Episoden mit je einer Länge von 90 Minuten. 13x90 Minuten Berggefühl, Freiheit und Loslassen? Das war schon ein Rezept, das vor 20 Jahren gut ankam.
In den 90ern erzielte der Privatsender Sat.1 einen echten Glücksgriff. Der Pilotfilm des neuen Formats beim Bällchensender mit dem Titel "Auferstehung" flimmerte am 26. Oktober 1992 den Fernsehzuschauern entgegen. Die Serie entwickelte sich zu einem Riesenerfolg. Bis Anfang 1996 war Hauptdarsteller Gerhart Lippert bei seiner Arbeit zu begutachten - ein Angebot, das in zunächst vier Staffeln im Schnitt mehr als 10 Millionen Zuschauer wahrnahmen. Die Rede ist vom
«Bergdoktor», dem Orignal der heutigen ZDF-Serie, welche ihren Anfang im Privatfernsehen machte.
Auch Lipperts Nachfolger Harald Krassnitzer hielt ab Anfang 1997 das hohe Quotenniveau. Allerdings passte die Serie nicht mehr so recht in die neue Programmfarbe von Sat.1. Der Privatsender plante verstärkt eine jüngere Zielgruppe ansprechen zu wollen. Die Folge dieser Programmumstellung war, dass zu Beginn des Jahres 1998 die Entscheidung über die Einstellung des Formats getroffen wurde - die letzte Sat.1-Episode lief am 6. April 1998.
Das ZDF, welches keine Ambitionen hatte sich vermehrt der Jugend zu widmen, erstand im Jahre 1999 die Senderechte der deutsch-österreichischen Fernsehproduktion und wiederholte die alten Sat.1-Folgen von Januar bis Juni 2000 am Vormittag. «Der Bergdoktor» war damit die erste Serie, die vom Privatfernsehen zu den Öffentlich-Rechtlichen wechselte. 2007 erinnerte sich das Zweite wohl an die einst großartigen Erfolge, die «Der Bergdoktor» in den 90er Jahren feierte und nahm die Produktion für ein Remake der Arztserie auf.
Das von der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndF) produzierte Format, feierte seine TV-Rückkehr schließlich am Donnerstag, dem 7. Februar 2008, im ZDF. Dr. Martin Gruber, gespielt von Hans Sigl, lockte zum Seriendebüt insgesamt 6,12 Millionen Interessierte an, die zu einem Gesamtmarktanteil von 19,0 Prozent führten. Die acht Folgen der ersten Runde mit einer Laufzeit von jeweils 45 Minuten, welche bis zum 3. April 2008 ausgestrahlt wurden, holten für den Mainzer Sender im Schnitt tolle 16,3 Prozent.
Auch die 13 Ausgaben der zweiten Staffel machten ihre Sache, mit einem Mittelwert von 15,7 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren, toll. Die nunmehr 17 Episoden von Runde drei schwangen sich mit einem durchschnittlichen Gesamtmarktanteil von 16,0 Prozent sogar wieder leicht auf. Konstant hielt sich ebenfalls der vierte Durchlauf, der im Mittel 15,5 Prozent Sehbeteiligung aus allen Altersgruppen verzeichnete. Die fünfte Staffel enthielt erstmals Episoden mit einer Laufzeit von 90 Minuten. Die sieben Ausgaben generierten im ersten Jahresviertel 2012 durchschnittlich fantastische 17,2 Prozent, wobei die sechste Folge mit dem Namen "Neustart" mit einer Quote von 20,2 Prozent einen neuen Serienrekord im Zweiten aufstellte.
Die Vorzeichen für die sechste Staffel um den sympathischen Doktor, die am 14. November 2013 aus den Startlöchern kam, standen also sehr gut. Den üblichen Sendeplatz zur besten Sendezeit am Donnerstag behält die Arztserie. Sophia Thomalla wird als Sprechstundenhilfe nicht mehr mit von der Partie sein. Stattdessen übernimmt Nicole Beutler als Irena Bornholm ihren Job, die als forsch, taff und selbstbewusst angekündigt wird. Noch ein neues Gesicht ist das von Rebecca Immanuel, die den TV-Zuschauern eventuell schon als schlagfertige Anwältin aus «Edel & Starck» ein Begriff sein könnte. Ihr Charakter der Dr. Vera Fendrich, die die Tochter des Klinikchefs ist, soll "eine gehörige Portion Komik" zur Serie beisteuern.
Zu Beginn der sechsten Staffel gibt Dr. Gruber dem Bergführer Tobias Kirchleitner (Andreas Tobias) die Erlaubnis für eine Wanderung, nachdem dessen Gesundheitszustand in der jüngsten Vergangenheit für Probleme sorgte. Doch das eigentliche Problem stellt gar nicht der Geschäftsmann, sondern seine Freundin Pia Ritter (Rebecca Rudolph) dar. Bei einem Asthma-Anfall während der Wanderung fällt ihr ihr dazugehöriges Spray aus der Hand, was zu einer Verkettung von Unglücken führt. Martin unterstützt seinen Bruder Hans, der einer der Bergretter ist, die für diesen Fall zum Einsatz gerufen werden. Bei der Aktion vertraut Pia dem Bergdoktor ein lange gehütetes Geheimnis an. Außerdem trifft «Der Bergdoktor» in der Notaufnahme auf Anne Meierling (Ines Lutz), die ihm prompt den Kopf verdreht. Allerdings ist diese Bekanntschaft mit einigen Schwierigkeiten verbunden...