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Neu im Kino, Käpt'n!

Tom Hanks kämpft gegen Piraten, Joseph Gordon-Levitt guckt Pornos und Arnie trifft auf Sly Stallone.

Seite 1 «Captain Phillips»
Nach einem realen Fall erzählt Regisseur Paul Greengrass in diesen Film von der Entführung des US-amerikanischen Container-Frachtschiffs "MV Maersk Alabama", wie sie sich 2009 vor der somalischen Küste abspielte. Kapitän Richard Phillips (Tom Hanks) begibt sich als Geisel in die Gewalt der Seeräuber, um seine Mannschaft zu schützen. Während er auf seine Rettung wartet, führt er mit dem Anführer der Freibeuter lange Diskussionen, die deutlich machen, dass die Unterscheidung zwischen Gut und Böse in einer globalisierten Welt durchaus nicht so einfach ist.

Das Piratendrama wird durchwegs positiv bewertet. „Regisseur Paul Greengrass bereitet einen echten Fall mit seiner bewährten Mischung aus intensivem Doku-Drama und nervenaufreibendem Thriller auf und auch Hauptdarsteller Tom Hanks befindet sich auf der Höhe seiner Kunst - beide sind ernsthafte Oscar-Kandidaten“, lobt filmstarts.de. Kino.de kommentiert „Hanks' Titelfigur, realistisch in Autorität wie auch Angst, hält den Film in Balance, der die Welt nicht verändern, aber zumindest die des Zuschauers für über zwei Stunden auf den Kopf stellen will. Und das ist sehenswert.“ Nino Klingler von kritiken.de findet: "«Captain Phillips» ist ein einzigartiger Film, mit dem Paul Greengrass erneut seine Sonderstellung im Weltkino unter Beweis stellt.“ Und Bianka Piringer schreibt auf cinefacts.de: „Paul Greengrass verfilmt die wahre Geschichte einer Schiffskaperung durch somalische Piraten in «Captain Phillips» mit atemberaubender Spannung und Authentizität.“

OT:«Captain Phillips» von Paul Greengrass. Mit Tom Hanks, Catherine Keener und Barkhad Abdi.

«Escape Plan»
Angeblich soll Ray Breslin (Sylvester Stallone) im Gefängnis lediglich testen, ob eine Flucht aus dem neuen High-Tech-Hochsicherheitstrakt wirklich unmöglich ist. Doch er erkennt schnell, dass er offenbar für immer dort festgehalten werden soll. So sitzt er nun in einer Falle fest, die nach seinen eigenen Ideen konstruiert wurde. Doch er gibt nicht auf, und sucht gemeinsam mit seinem Leidensgenossen Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger) trotz aller Schwierigkeiten nach einer Möglichkeit, zu entkommen.

Die Reaktionen auf den Actionstreifen sind durchwachsen. Filmstarts.de findet: „Das erste große Aufeinandertreffen der Action-Heroen Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger ist ganz wie einst das erste große Aufeinandertreffen von Robert De Niro und Al Pacino: enttäuschend!“ Ganz anderer Ansicht ist outnow.ch: „Das Duo Stallone/Schwarzenegger mal gemeinsam auf der grossen Leinwand zu sehen, ist halt schon recht cool“, liest man dort. „Stallone und Schwarzenegger tragen den Film mit solidem Schauspiel und einprägsamen Sprüchen“, meint auch DVD -Forum. Auch Mick Lasalle vom San Francisco Chronicle urteilt: „Es macht einfach Spaß, den beiden in diesem ziemlich guten Actionfilm zuzuschauen.“ Todd McCarthy vom Hollywood Reporter empfindet derweil: “Gnädigerweise frei von dusseligem Meta-Humor ist «Escape Plan» ein liebenswürdig einfältiger Fleisch-und-Kartoffel-Rabauke, der nie vorgibt klüger zu sein, als er ist“, während Chris Cabin von Slant Magazine kritisiert: „«Escape Plan» braucht zwei Stunden, um mit großer Mühe das zu erzählen, was «Im Körper des Feindes» in weniger als 30 Minuten gelang.“

OT:«Escape Plan» von Mikael Hafstrom. Mit Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Jim Caviezel.

«Um jeden Preis »
Die bäuerliche Idylle erhält tiefe Risse in diesem Film, der das Leben einer Familie von Maisbauern in Iowa beschreibt. Vater Henry möchte seinen Hof gerne an die nächste Generation übergeben. Doch der ältere Sohn, Grant, ist bereits von zu Hause geflüchtet, und Dean, der Jüngere, ist eher an einer Karriere als Rennfahrer interessiert als an der Landwirtschaft. Als sich die Familie schwerwiegenden Anschuldigungen ausgesetzt sieht, muss Dean sich endgültig entscheiden, wie sein weiteres Leben aussehen soll.

Die Kritiker vertreten unterschiedliche Ansichten: „Trotz größerem Budget und berühmten Cast bleibt Bahrani sich treu und kratzt wie in seinen früheren Filmen am Mythos vom amerikanischen Traum“, befindet etwa kino.de. Luitgard Koch lobt auf programmkino.de: "Dennis Quaid zeigt als verbohrter, hilfloser Patriarch einmal mehr seine schauspielerische Bandbreite." Michael Kienzl von critic.de dagegen ist enttäuscht: "Was bleibt, ist sicher kein schlechter Film, zumindest wenn man sich darauf eingestellt hat, ein herkömmliches Familienmelodram zu sehen. Vielmehr ist es schade, dass hier Bahrani als eine der größten Hoffnungen des amerikanischen Independentkinos seine Chance, bei einem großen Projekt seine künstlerische Integrität zu wahren, weitgehend verspielt hat." Ähnlich urteilt outnow.ch: „Bahrani hat hier ein Drama auf Soap-Niveau inszeniert, das weder packend noch interessant, geschweige denn spannend ist.“

OT:«At Any Price» von Ramin Bahrani. Mit Dennis Quaid, Zac Effron und Clancy Brown.

«Zaytoun - Geborene Feinde - Echte Freunde»
1982 herrscht Bürgerkrieg im Libanon. Der Palästinenser Fahed kämpft bereits mit zwölf Jahren für die PLO und muss auf den gefangenen israelischen Soldaten Yoni aufpassen. Doch mit der Zeit entwickeln beide ein gewisses Verständnis füreinander und flüchten schließlich sogar gemeinsam quer durch das Kriegsgebiet. Miteinander überwinden sie viele Schwierigkeiten und ihre Freundschaft wächst trotz aller äußeren Hindernisse.

„Für die folgende, konventionell aufgelöste Geschichte von Flucht und Freundschaft findet Regisseur Eran Riklis keine neuen Ideen und keine dramaturgische Zuspitzung, die die Not der Figuren wirklich spürbar macht“, findet Tim Slagman von filmstarts.de. Die meisten Kritiker urteilen aber weitaus wohlwollender. „Riklis jedenfalls zeigt in beeindruckenden Kinobildern, dass Verständnis möglich ist“, meint beispielsweise kino.de. Filmkritiker.com schreibt, es gelinge dem Regisseur, „dem historischen Konflikt ohne falsche Sentimentalität, aber mit Feingefühl und starken Emotionen einen Funken Hoffnung zu verleihen.“ Bianka Piringer vertritt auf spielfilm.de die Ansicht: „Der israelische Regisseur Eran Riklis erzählt spannend und gefühlsstark vom Roadtrip zweier ungleicher Gefährten durch das verminte Gelände des palästinensisch-israelischen Konflikts.“

OT:«Zaytoun» von Eran Riklis. Mit Stephen Dorff, Abdallah El Akal und Alice Taglioni.
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13.11.2013 13:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/67315
Eva Schmitt

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