«Die Borgias» werden erneut zwangsversetzt

Im Jahr 2011 herrschte kurzzeitig ein echter Hype um die Borgias: Nachdem das Zweite Deutsche Fernsehen mit «Borgia» einen Überraschungshit landete, strahlte ProSieben im November die Showtime-Serie «Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen.» in Doppelfolgen zur Primetime aus. Doch überzeugen konnte man einzig und alleine in der ersten Ausstrahlungswoche, danach fiel das Format klar unter den Senderschnitt - und wurde für den zweiten Durchgang an den kleineren Schwestersender kabel eins abgeschoben, wo die Quoten ebenfalls eher mickrig ausfielen (siehe Infobox). Die dritte und letzte Staffel findet deshalb im deutschen Fernsehen nur noch in der Nische statt.

So präsentiert der noch junge Digitalsender ProSieben Maxx zum Weihnachtsfest die zehn letzten Folgen in Form einer Event-Programmierung: Am ersten und zweiten Weihnachtstag laufen jeweils fünf Episoden ab 20:15 Uhr, bevor die fiktionale Historiensendung nach einer Idee von Neil Jordan wohl dauerhaft ins Archiv wandern wird.

In den Vereinigten Staaten zeigte der Pay-TV-Sender Showtime größeres Durchhaltevermögen und zeigte seit 2011 sämtliche Folgen - obgleich auch hier die Zuschauerzahlen klar rückläufig waren: Nach 1,06 Millionen Interessenten zum Auftakt fiel Staffel eins auf bis zu 0,76 Millionen zurück. Durchgang Nummer zwei kam zwischen April und Juni 2012 auf 0,52 bis 0,69 Millionen Interessenten, bevor die finalen Folgen schließlich sogar auf bis zu 0,42 Millionen absackten.

Als Hauptgrund für das Serienende wird jedoch weniger das nachlassende Interesse genannt als viel mehr die Tatsache, dass Jordan selbst am ausreichenden Material für zehn weitere Ausstrahlungen einer möglichen vierten Staffel zweifelte. Auch Hauptdarsteller Jeremy Irons sprach sich für einen Abschluss nach Folge 29 aus, da diese seiner Meinung nach einen würdigen Abschluss der Geschichte darstellte. «Die Borgias» gilt als inoffizielle Nachfolgeserie des international gefeierten «Die Tudors».