Im Gespräch mit der Taz spricht sich Oliver Fuchs für mehr Eventsendungen und mehr Haltung in den ZDF-Unterhaltungssendungen aus.
Übrigens ...
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Der Feuilleton mag in der jüngeren Vergangenheit zwar mehr denn je auf
«Wetten, dass..?» eingeprügelt haben und die Reichweite sank zuletzt auf ein Allzeittief, doch beim ZDF-Unterhaltungschef Oliver Fuchs hat das Format einen Stein im Brett. Gegenüber der Taz erklärt er nun in einem Interview: „Ich glaube an den Formatkern: Amateure, die aus Passion oder einfach Spaß heraus Außergewöhnliches leisten.“ Er führte auch fort, dass die Gesamtreichweite nicht so bedeutend sei, wie sie in der Presse dargestellt wird: „Es ist falsch, die absolute Zuschauerzahl als Gradmesser heranzuziehen. Wir sind immer noch die erfolgreichste Show im deutschen Fernsehen.“
Dessen ungeachtet müsse das Format seinen Balanceakt, junge und alte Zuschauer gleichzeitig anzusprechen, künftig optimieren, räumte Fuchs ein. Dies gelte generell für die ZDF-Unterhaltungssparte, die in Zukunft stärker auf Eventsendungen setzen werde. Ziel sei es, mit Sendungen wie «Deutschlands größte Grillshow» „den Samstagabend mit einem bestimmten Thema oder Aufhänger noch einmal ein bisschen größer zu machen.“
Fuchs bedauert im gleichen Atemzug allerdings auch, dass „bei der Vielzahl kurzlebiger Showformate neben «Wetten, dass..?» kaum Primetime-Marken ausdefiniert“ werden. Um dem Entertainment im ZDF wieder mehr Profil zu verleihen, verspricht Fuchs daher mehr Innovation beim Mainzer Sender. „Ein großer nationaler Sender wie das ZDF muss in Zukunft Vorreiter sein und sollte sich nicht auf abgekupferte Formate verlassen, die anderswo schon erfolgreich gelaufen sind.“
Vorbild sei das, was dem ZDF in den vergangenen Jahren dank «Neues aus der Anstalt» sowie der «heute-show» im Segment des Kabarett gelungen sei. Diese Entwicklung gelte es laut Fuchs sowohl in diesem Bereich voranzutreiben, wie auch in anderen Genres anzustreben, etwa durch eigenproduzierte Sitcoms. Genrell laute das Motto: „Mehr Unterhaltung mit Haltung.“