Die Dokumentationsreihe von US-Regisseur Oliver Stone startete verhalten, konnte nach der Verlegung auf einen späteren Sendeplatz aber gute Werte einfahren.
Mit der zehnteiligen Doku-Reihe «Die Geschichte Amerikas» wollte Oscar-Preisträger Oliver Stone die wahre Geschichte Amerikas erzählen. Der Regisseur hat bereits Filme über den Mord an John F. Kennedy, über Vietnam, die Wall Street und die Anschläge des 11. September gemacht. Vor allem «JFK – Tatort Dallas» sorgte in den 90ern für einen wahren Aufschrei und man warf dem Regisseur vor, die Zuschauer durch die Vermischung von Realität und Fiktion zu manipulieren. So dürfte die Ankündigung der Geschichtsdokumentation einigen Kritikern gar nicht geschmeckt haben. Und in der Tat sorgten einige der Episoden für Gesprächsstoff in den USA. Auch der deutsche Nachrichtensender n-tv rührte für die Reihe ordentlich die Werbetrommel und hoffte offenbar auf ebenfalls kontroverse Diskussionen. Doch das Zuschauerinteresse hielt sich vor allem zum Start in Grenzen.
«Oliver Stone: Die Geschichte Amerikas» startete Ende September zur besten Sendezeit. In der ersten Folge nahm sich der Regisseur des Zweiten Weltkriegs an. 0,13 Millionen Menschen interessierten sich dafür. Sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Zielgruppe lag der Auftakt deutlich unter Senderschnitt. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam die erste Folge gerade mal auf 0,5 Prozent. Im Schnitt erreicht n-tv aber 1,0 Prozent. Die zweite Folge direkt im Anschluss gab sogar noch Zuschauer ab und kam auf nur noch 100.000 Zuseher. In der Zielgruppe sackte man auf ganz schwache 0,3 Prozent. Angesichts der großen Werbekampagne dürften die Verantwortlichen über die Zahlen mehr als enttäuscht gewesen sein.
Auch die dritte und vierte Folge konnten sich eine Woche später nicht steigern. Man verharrte auf dem Niveau der Vorwoche und blieb somit im roten Bereich. Der Nachrichtensender reagierte und nahm dem Format den prominenten Sendeplatz weg. Ab sofort zeigte n-tv die verbliebenen sechs Folgen erst nach 22:00 Uhr, was sich als glückliche Entscheidung entpuppte. Die fünfte Folge lockte trotz späterer Sendezeit mehr Zuschauer vor den Fernseher als die Episoden zuvor. 0,17 Millionen Menschen schalteten ein. In der Zielgruppe kam man genau auf ein Prozent und lag damit auf Senderschnitt. Die sechste Folge im Anschluss konnte sogar noch Zuschauer hinzugewinnen. 0,23 Millionen Menschen schalteten ein. Bei den 18- bis 49-Jährigen schoss der Marktanteil auf sehr gute 2,1 Prozent.
In der siebten Ausgabe widmete sich Stone dem Vietnamkrieg. 190.000 Zuschauer interessierten sich für diese Folge. Allerdings waren nur 70.000 zwischen 14 und 49 Jahre alt, womit man nicht über 0,7 Prozent hinaus kam. Die achte Episode schoss dann durch die Decke und fuhr mit 0,25 Millionen Zuschauern den Staffelrekord ein. In der Zielgruppe reichte es für herausragende 2,3 Prozent. Die beiden finalen Folgen am 28. Oktober stellten zwar keine neuen Rekorde auf, liefen aber dennoch sehr ordentlich. Die neunte Folge generierte 0,2 Millionen Zuschauer sowie 1,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Der zehnte Teil der Reihe verabschiedete sich vor 0,16 Millionen Menschen. In der Zielgruppe standen gute 1,6 Prozent zu Buche.
Im Schnitt verfolgten 0,17 Millionen Zuschauer die zehn Episoden von «Oliver Stone: Die Geschichte Amerikas». Beim Gesamtpublikum reichte das für einen Marktanteil von 0,9 Prozent, womit die Reihe exakt auf Senderschnitt lag. Bei den 14- bis 49-Jährigen sorgten 80.000 Zuschauer für durchschnittlich 1,1 Prozent. Im zurückliegenden Fernsehjahr kam n-tv auf 1,0 Prozent. Somit lag die Dokumentationsreihe in der Zielgruppe sogar leicht über Senderschnitt, was man vor allem den letzten Episoden zu verdanken hat, die durch ihre späte Sendezeit teils richtig gute Marktanteile generierten. Ab 2014 wird n-tv alle zehn Ausgaben noch einmal wiederholen – ebenfalls zu einer späteren Sendezeit ab 22:00 Uhr.