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Phantom-Tor nützt Fußball-Talks nichts

Die durch das Außennetz gerutschte Kugel war das Thema des Sportwochenendes – wir blicken auf die Zuschauerzahlen der verschiedenen Fußball-Talks im deutschen Fernsehen.

Sporthighlights der laufenden Woche

  • Dienstag, 20.45 Uhr: Champions League, Gruppenphase. Arsenal-Dortmund, Schalke-Chelsea, AC Mailand-Barcelona u.a. (Sky live, Vorberichte ab 19 Uhr)
  • Mittwoch, 20.15 Uhr: Handball, DHB-Pokal: Flensburg-Handewitt-Magdeburg (Sport1 live)
  • Mittwoch, 20.45 Uhr: Champions League, Gruppenphase. FC Bayern-Pilsen (ZDF live, Vorberichte ab 20.25 Uhr). Zudem weitere Partien bei Sky: Leverkusen-Donzek, Real Madrid-Juve (Vorberichte ab 19 Uhr)
  • Donnerstag, 21.05 Uhr: Europa League, Frankfurt-Tel Aviv (kabel eins live, Vorberichte ab 20.45 Uhr). Zuvor schon bei Sky, Anstoß 19 Uhr: Freiburg-Praia
  • Samstag, 9.25 Uhr: Ski Alpin, Weltcup in Sölden (Das Erste & Eurosport live)
  • Samstag, 15.30 Uhr: Bundesliga-Konferenz, u.a. Schalke-Dortmund und FC Bayern-Berlin. Ab 18.30 Uhr Topspiel Wolfsburg-Bremen. Vorberichte ab 14.00 Uhr, Sky live)
  • Sonntag, 10.30 Uhr: Formel 1, Großer Preis von Indien (RTL & Sky live, Vorberichte ab 9.15 Uhr)
Seit Freitagabend hat Fußball-Deutschland einen neuen großen Aufreger: Leverkusens Stefan Kießling köpft einen Ball nach einer Ecke am Tor vorbei, doch durch ein Loch im Tornetz landet die Pille doch noch hinter der Linie. Das Skandal-Spiel, das die Werkself mit 2:1 in Hoffenheim gewinnt, sahen übrigens 0,41 Millionen Zuschauer. Insgesamt holte Sky damit 1,3 Prozent Marktanteil, bei den Jungen standen 1,7 Prozent auf der Uhr. Interessant für die grundsätzliche Debatte mag sein: Live-Kommentator Marcus Lindemann bekam ebenfalls im Spiel nicht mit, dass der Ball eigentlich neben das Tor ging. Er bemerkte dies erst bei der zweiten Zeitlupe. Seit Samstag wurde nämlich ausgiebig diskutiert, ob der Schiedsrichter oder der Torschütze den Fehler sofort hätte sehen müssen.

Auf die Zuschauerzahlen der diversen Talks hatte das alles keinen wirklichen Einfluss: Die Sportnachrichten von Sky wurden am Samstagmorgen ab 10.00 Uhr laut Messung von niemandem gesehen – und auch «Samstag Live!», das der Bezahlsender am Samstagabend ab 21.00 Uhr sendet und somit Raum für die Meinung von Fans bietet, hatte es in dieser Woche wieder schwer. Das Format mit dem Moderatoren-Duo Leopold/Wagner, das unter anderem den Dortmunder Patrick Owomoyela begrüßte, kam auf Strecke gesehen auf rund 10.000 Zuschauer. Das am Sonntag gezeigte «Sky 90» mit Patrick Wasserziehr und den Gästen Fritz von Thurn und Taxis, Jens Lehmann und Michael Ballack hatte da schon bessere Werte: Der Talk erreichte ab 19.30 Uhr gute 0,12 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 0,4 Prozent Marktanteil. 0,3 Prozent wurden beim jungen Publikum erzielt.

Schlechter sah es ab 21.30 Uhr für das Call-In-Format «08000 – Du bist dr@uf» bei Sky Sport News HD aus: Hier war ebenfalls keine Reichweite messbar, laut Angaben von Media Control verfolgten somit weniger als 5000 Menschen die Sendung mit Maik Nöcker.

Nicht nur Sky wählte das Phantom-Tor als großes Thema der Woche, auch bei Sport1 wurde intensiv darüber gesprochen – zum einen im «Doppelpass» am Sonntagmorgen, der seine Gästezusammensetzung kurzfristig änderte und den Phantom-Torschützen von vor rund 20 Jahren, Thomas Helmer, und Dr. Koch vom Bayerischen Fußballverband in die Runde holte. Ab elf Uhr morgens kam die Sendung aus einem Münchner Hotel auf 1,04 Millionen Zuschauer und 8,4 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden durchschnittlich 6,3 Prozent (0,32 Millionen) ermittelt. Das sind starke Werte für den TV-Sender, aber eben keine Besonderen. Das Phantom-Tor führte demnach nicht zu einer stärkeren Nachfrage der 135-minütigen Diskussionsrunde.

Schwer tut sich weiterhin auch der neue Fußball-Talk von Sport1, «Mittendrin», das am Sonntagabend ab 21.45 Uhr aber auch harte Konkurrenz durch Spielfilme hatte. Nur rund 90.000 Menschen sahen die Debatte mit Jörg Wontorra, die aber auch ein weiteres Problem hat: Es fehlt oftmals an großen Namen und Aktiven: Am Sonntag waren Kommentator Holger Pfandt sowie die ehemaligen Kicker Hansi Müller und Kalle Riedle mit von der Partie. Über schlechte 0,3 Prozent bei allen und 0,4 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren kam das Format trotzdem nicht hinaus.

Live-Sport gab es dann übrigens auch noch im Fernsehen: Sky punktete zum Beispiel mit der großen Samstags-Konferenz, in der die drei großen Quotenbringer Schalke, Bayern und Dortmund zeitgleich zu sehen waren. Die Übertragung ab 15.30 Uhr hatte 1,33 Millionen Zuschauer. Zu neuen Rekorden führte das nicht: 11,2 Prozent Marktanteil standen insgesamt auf der Uhr, 13,2 Prozent bei den Umworbenen.

Und dann gab es am Wochenende noch einen Verlierer abseits des Fußballs – nämlich den Boxsport. Stehen nicht die großen Namen im Ring und überträgt nicht Das Erste, dann läuft es eben mal nur äußerst verhalten. Nur auf 8,5 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen und insgesamt 2,11 Millionen Zuschauer kam der Fight zwischen dem ehemaligen «Promi Big Brother»-Bewohner Manuel Charr und Denis Bakhtov, der am Samstagabend ab halb elf in Sat.1 zu sehen war. «ran Boxen» war auch später kein Erfolg, als Robert Stieglitz gegen Isaac Ekpo im Ring stand. Immerhin: Die Reichweite blieb trotz fortgeschrittener Stunde mit 2,09 Millionen stabil, bei den Umworbenen gingen die Marktanteile aber nur sehr leicht auf neun Prozent nach oben.
21.10.2013 11:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/66855
Manuel Weis

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