Der neue WDR-Intendant Tom Buhrow will den öffentlich-rechtlichen Sender aufgrund seiner finanziellen Lage komplett umstrukturieren. Nun erhält er Rückendeckung durch den Rundfunkrat des WDR.
Buhrow spricht Klartext
Am 30. Oktober lädt der WDR-Intendant zur besten Sendezeit alle Interessenten zum «WDR Check». In der neuen Talkshow will Buhrow vor Publikum über die Leistungen und Probleme des WDRs reden und sich den Fragen der Zuschauer stellen. Mehr dazu erfahren Sie
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Rund 100 Tage nach seinem Amtsantritt als Intendant des WDR äußerte Tom Buhrow eine Besorgnis erregende Prognose über das Schicksal des Senders: Sofern sich der Aufbau des WDR nicht grundlegend ändert, wird er bis 2023 auf einen kumulierten Fehlbetrag von 1,3 Milliarden Euro stehen. Grund sei ein "gigantische[r] strukturelle[r] Abgrund", den es mittels einiger Sofortmaßnahmen sowie einer weitreichenden Strukturreform zu bekämpfen gelte (
mehr dazu). Nun sichert auch der WDR-Rundfunkrat Buhrow seine volle Unterstützung bei diesem Vorhaben zu.
Der Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses, Heinrich Kemper, bestätigt, dass beim WDR ein "dringende[r] Handlungsbedarf" bestehe und räumt im Namen des Rundfunkrats ein, dass umfassende Veränderungen notwendig sind, um den Sender zukunftsfest zu machen. "Die bereits eingeleiteten Sofortmaßnahmen reichen hierfür nicht aus. Der WDR braucht eine Finanz- und Aufgabenplanung, die langfristig tragfähig ist", so Kemper weiter.
Die Rundfunkrats-Vorsitzende Ruth Hieronymi stimmt Kemper zu und lässt ergänzend verlautbaren: "Zur Behebung des strukturellen Haushaltsdefizits ist es unausweichlich, dass im WDR Prioritäten gesetzt werden. Der WDR hat mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln seinen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Es müssen Strukturen geschaffen werden, die ihn in die Lage versetzen, seine Aufgaben auch in Zukunft zu erfüllen. Der Rundfunkrat steht dem Intendanten bei dieser schwierigen Aufgabe konstruktiv zur Seite."