Das herausragendste Merkmal der neuen ZDF-Talkshow von Inka Bause waren die in den ersten Wochen katastrophal ausgefallenen Einschaltquoten.
„
Die Menschen sind die Geschichte. Ihnen möchte ich Raum geben,
ihre Geschichte zu erzählen in einer entspannten, offenen Atmosphäre. Sie sollen sich wohlfühlen bei «Inka!». Promis bekommen bei uns nur Raum, wenn sie wirklich etwas zu erzählen haben.
”
Inka Bause über ihren ZDF-Nachmittagstalk
Als einzige Talkshow im deutschen Fernsehen zur Mittagszeit startete «inka!» am 2. September quasi konkurrenzlos. Weshalb alle anderen Sender auf vergleichbare Unterhaltung verzichten, zeigte sich bereits mit dem Auftakt des Formats und wurde mit fortschreitender Ausstrahlungsdauer allzu offensichtlich. Auch das Konzept der Sendung, prominente Besucher und Otto-Normal-Bürger gleichsam einzuladen, änderte daran nichts – genau wie die namhafte Moderatorin Inka Bause. Die Analyse der ersten Sendewochen macht deutlich, dass es «inka!» wohl nicht nur an Spannung fehlt, sondern das Genre der Nachmittagstalkshow an sich längst nur noch als Untote durch die Programme wandelt.
Zur Premiere fanden sich 0,81 Millionen und 8,0 Prozent aus dem Gesamtpublikum vor dem Programm des ZDF ein, 14- bis 49-Jährige schalteten zu 0,15 Millionen und 4,2 Prozent ein. Damit lag bereits der Auftakt deutlich unter den Erwartungen; dieser Eindruck bestätigte sich im Verlauf der ersten Ausstrahlungswoche, in der das Interesse kontinuierlich zurückging. Am Donnerstag, den 5. September, schalteten 0,35 Millionen und 4,3 Prozent insgesamt ein und halbierten die Einschaltquote vom Montag noch einmal. Bei den Jungen wurden für 0,08 Millionen nur 2,4 Prozent ausgewiesen.
In der zweiten Woche erreichte «inka!» konstant um 0,60 Millionen aller Fernsehenden. Die niedrigste Einschaltquote wurde am 9. September eingefahren, als nur 0,54 Millionen und 5,7 Prozent insgesamt zur Fernbedienung griffen, um das ZDF einzuschalten. Die 14- bis 49-Jährigen interessierten sich zu 0,05 Millionen und 1,5 Prozent für die Talkshow von Inka Bause. Am 16. September zeigte sich für das Format ein Licht am Ende des Tunnels – die Reichweite von 0,77 Millionen und 7,2 Prozent insgesamt entsprach den bis dato nicht mehr erreichten Werten zum Auftakt. Bei den Jungen wurden an diesem Tag 0,11 Millionen und 2,9 Prozent gemessen.
Am Freitag der Woche sahen sogar 0,80 Millionen insgesamt zu, die 6,9 Prozent bedeuteten. Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen schalteten 0,21 Millionen und 4,9 Prozent ein. Das zwischenzeitliche Aufleben des Publikumsinteresses konnte «inka!» allerdings nicht in die vierte und die darauf folgenden Sendewoche retten. So sahen am Mittwoch, den 25. September, nicht mehr als 0,44 Millionen und 4,7 Prozent aus dem Gesamtpublikum zu, bei den Jungen wurden äußerst magere 0,06 Millionen und 1,7 Prozent gemessen.
Am 1. Oktober fanden sich 0,56 Millionen und 5,9 Prozent aller Fernsehenden, die die Talkshow verfolgen wollten. Diese Zuschauerzahl wurde in der Folge nicht mehr übertroffen. Auch die 0,14 Millionen und 4,2 Prozent, die zum Monatsbeginn «inka!» einschalteten, waren anschließend unerreichbar. Das bei den Jungen schlechteste Ergebnis seit Ende September bescherte dem ZDF die Ausstrahlung am 10. Oktober, die nur von 0,07 Millionen und 2,1 Prozent zwischen 14 und 49 Jahren gesehen wurde. Insgesamt sahen an diesem Donnerstag 0,49 Millionen und 4,8 Prozent zu.
Im Durchschnitt verfolgten 0,59 Millionen aus dem Gesamtpublikum «inka!» und generierten damit 6,0 Prozent Marktanteil. Aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen schalteten 0,11 Millionen ein, die nur 3,2 Prozent bedeuteten. Am Senderschnitt des ZDF scheiterte das Format damit deutlich; er liegt für alle Fernsehenden bei 12,7 Prozent, bei den Jungen erreicht das Zweite Deutsche Fernsehen 6,6 Prozent aller Zuschauer. Im privaten Fernsehen wäre die Talkshow von Inka Bause damit vermutlich schon vom Bildschirm verbannt worden; das ZDF hält aktuell noch an ihr fest. Mediengerüchten zufolge beraten die Verantwortlichen des Senders momentan, ob sie an der Ausstrahlung des Flops festhalten möchten. Eine Trendwende hin zu akzeptablen Einschaltquoten liegt aktuell jenseits des Vorstellbaren.