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Aber warum? Jürgen Hörner verlässt ProSiebenSat.1

Nach 20 Jahren im Unternehmen will sich der Chef der ProSiebenSat.1 TV Deutschland selbstständig machen. Wer sein Nachfolger wird und weshalb es Ähnlichkeiten mit Andreas Bartl gibt...

Jürgen Hörner danke ich herzlich für seine Leistung bei der Etablierung der deutschen TV-Organisation. Es ist sein Verdienst, dass wir die Individualität der Sender wieder gestärkt und gleichzeitig mit dem Aufbau von Markenportfolios begonnen haben. Besonders zum Start von ProSieben Maxx hat er entscheidend beigetragen. Seiner planerischen Expertise, besonders im für uns wichtigen Bereich der US Fiction, hat ProSiebenSat.1 wesentliche Erfolge zu verdanken. Ich freue mich, dass er uns verbunden bleibt und wünsche ihm für seine berufliche Zukunft alles Gute.
Thomas Ebeling, CEO der ProSiebenSat.1 Media AG
Faustdicke Überraschung aus München: Jürgen Hörner, bisher Chef der ProSiebenSat.1-Sender in Deutschland verlässt das Medienunternehmen auf eigenen Wunsch. Die ProSiebenSat.1 TV Deutschland leitete er somit nur ziemlich eineinhalb Jahre lang. Insgesamt aber arbeitete er 20 Jahre im Unternehmen. Sein Werdegang ist eine Art Duplizität von Andreas Bartl, seinem Vorgänger auf dem Posten des obersten Senderchefs, der im Februar 2012 seinen Abgang nach mehr als 20 Jahren Betriebszugehörigkeit publik machte. Wie Bartl will Hörner sich fortan selbstständig machen.

Hörner ist ein absolutes ProSieben-Urgestein, begann dort als Junior-Redakteur in der Spielfilmabteilung. 2004 machte er einen Abstecher zu kabel eins, leitete dort die Programmplanung. Zwei Jahre später führte ihn sein Weg zurück zu ProSieben, wo er in gleicher Aufgabe tätig war. Im Januar 2009 wurde er zum Geschäftsführer und übernahm das Ruder von kabel eins. In dieser Zeit baute er die Schiene an amerikanischen Serien beim Privatsender aus. Mitte 2009 wurde ihm zudem zugetragen die zentrale Programmplanung aller ProSiebenSat.1-Sender zu leiten, neben dieser Tätigkeit wurde er dann im März 2011 Chef von ProSieben. Diesen Posten gab er ab, als der Andreas Bartl Anfang 2012 beerbte.

„Der erfolgreiche Launch von ProSieben MAXX ist für mich ein guter Abschluss bei ProSiebenSat.1. Vor 20 Jahren habe ich als Junior-Redakteur in der ProSieben-Spielfilmabteilung angefangen. Diese einmalige Chance, aus der wertvollsten Marke in deutschen TV heraus mit ProSieben Maxx einen neuen Sender zu gründen, war eine wunderbare Mission. Ich bedanke mich bei meinen Kollegen für die Unterstützung und eine große Zeit bei ProSiebenSat.1.“ Warum Jürgen Hörner das Unternehmen nun verlässt, ist nicht klar. Eigentlich steht das Unternehmen erfolgreicher da als noch vor seiner Zeit – und gerade mit ProSieben feierte er jüngst beachtliche Erfolge. Aber: Die wirtschaftlichen Zwänge sind weiterhin vorhanden – ohne Baustellen sind die Programme weiterhin nicht. Wie bei solchen Personalien üblich, ist die Rede davon, dass Hörner dem Unternehmen "verbunden bleibt", wirklich viel ergibt sich daraus zumeist aber nicht.

Auf Jürgen Hörner folgt nun Wolfgang Link, der vorerst auch weiterhin Geschäftsführer von ProSieben bleiben will. Die Erfahrung der vergangenen Jahre aber hat gezeigt, dass diese beiden Aufgaben meist nicht auf längere Dauer vereinbar sind. Link meint, er rücke durch seine neue Aufgabe noch näher an das Programm heran. „Ich freue mich, mit unseren Künstlern, kreativen Partnern und Produzenten positives und modernes Fernsehen zu machen und damit am Erfolg unserer Sender zu arbeiten. Als erfolgreichste TV-Gruppe Deutschlands wollen wir unseren Vorsprung im Zuschauermarkt weiter ausbauen."

Link machte sich vor Jahren unter anderem einen Namen als Executive Producer von «Deutschland sucht den Superstar», machte die erfolgreichsten Jahre der RTL-Show mit. 2009 wechselte er zu ProSiebenSat.1, wurde zunächst Unterhaltungschef von Sat.1, ab 2011 war er für alle Unterhaltungsformate der Gruppe zuständig. Seit 1. Oktober 2012 ist er Geschäftsführer von ProSieben.

Fortan werden also die Senderchefs von Sat.1, kabel eins, sixx, ProSieben Maxx und Sat.1 Gold an Wolfgang Link berichten. Auch die Bereiche Programmplanung, Chefredaktion, Programmentwicklung und Marketing liefern ihm Rechenschaft ab.

Konzernchef Thomas Ebeling gratulierte seinem neuen Spitzen-Mitarbeiter: "Wolfgang Link ist ohne Zweifel einer der profiliertesten und kreativsten Fernsehmacher Deutschlands. Unsere beiden großen Sender Sat.1 und ProSieben verdanken ihm wichtige Erfolge wie «The Voice of Germany» oder «Got to Dance». Er steht für den Primat der Inhalte, die für unseren Erfolg im Zuschauermarkt entscheidend sind.“ Und genau daran darf er sich ab sofort messen lassen.
09.10.2013 18:12 Uhr Kurz-URL: qmde.de/66654
Manuel Weis

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Tags

Deutschland sucht den Superstar Got to Dance The Voice of Germany

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