Die Serie um ein Feriencamp schaffte es nicht dem starken Lead-In durch «America's Got Talent» gerecht zu werden.
«Camp»
- Schöpfer: Peter Elkoff & Liz Heldens
- Darsteller: Rachel Griffiths, Tom Green, Dena Kaplan
- Episodenzahl: 10
- Seriendebüt: 10. Juli 2013
- Sender: NBC
- Produktionsstudios: BermanBraun & Matchbox Pictures
- Episodenlänge: ~43 Minuten
Am 10. Juli 2013 schickte NBC eine neue Dramedy-Serie ins Rennen:
«Camp» handelt von den Eskapaden von Aufsehern und Campern im „Camp Little Otter“. Die Serie sollte das Privileg genießen, immer mittwochs direkt nach NBCs «America's Got Talent» um 22 Uhr an den Start zu gehen. Durch die stets herausragenden Zuschauerzahlen der Talentshow, die regelmäßig um die 10 Millionen US-Amerikaner zwischen 18 und 49 zum Einschalten bewegte, musste «Camp» prinzipiell keine hohen Qualitätsansprüche erfüllen, um wenigstens einige der Zuschauer zu halten und somit Erfolge zu feiern.
Vielversprechend ging es mit der von den Universal Studios produzierten Show los: Mit der Pilotfolge fing man runde fünf Millionen Zuschauer in der amerikanischen Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen, also gut die Hälfte der «America's Got Talent»-Zuschauer. Damit stach man sogar die große Konkurrenz von CBS aus, die am Mittwoch um 22 Uhr gewöhnlich Reruns ihrer beliebten Crime-Serien zeigt. An diesem Abend musste sich eine Wiederholung von «Criminal Minds» «Camp» geschlagen geben – der Marktanteil vom NBC-Neuling belief sich auf fünf Prozent.
Der Sieg über CBS nach 22 Uhr war in der Folgewoche allerdings wieder passé. Um etwa zwei Millionen Zuschauer schlug «CSI» auf CBS die Geschichten aus dem Feriencamp – 4,17 Millionen werberelevante Zuseher entschieden sich am 17. Juli für NBC, wodurch eine Quote von 4 Prozent generiert wurde. Ein Publikum von 3,88 Millionen Menschen verfolgte die Dramedy-Serie in der Woche darauf noch – schon in der dritten Folge verbuchte man also rund ein Viertel weniger Zuschauer als beim Seriendebüt. Auf 3 Prozent belief sich der Marktanteil.
Dieses Niveau hielt «Camp» zumindest in der nächsten Woche: Durch 3,85 Millionen Zuschauer und einer Quote von vier Prozent schaffte es die Serie damit sogar unter NBCs Top Vier-Shows bei den 18- bis 49-Jährigen seit Ende Mai. Davon sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen. Denn das wahnsinnig starke Lead-In «Americas Got Talent» ist bei diesen Zahlen mehr als die halbe Miete und sollte eine deutlich höhere Sehbeteiligung garantieren.
„Heat Wave“ hieß die Episode vom 7. August, welche mit 3,53 Millionen wieder rund 300.000 Zuschauer abgeben musste – nur drei Prozent der Zuseher zwischen 18 und 49 ließen sich von «Camp» unterhalten – mit sechs Millionen Zuschauern war CBS nur noch mit dem Fernglas zu sehen. Stattdessen konkurrierte «Camp» von nun an mit ABC. Am 14. August überholte dort sogar «The Lookout» die Werte von «Camp», die auf eine Reichweite von 3,41 Millionen kamen und bis zum 4. September nur noch jeweils drei Prozent Marktanteil verzeichneten.
Wieder deutlich weniger Zuseher, jedoch mehr als «The Lookout», bewegte «Camp» eine Woche später vor die heimischen Empfänger. Diese Reichweite von 3,16 Millionen stellte den Staffeltiefpunkt für die Dramedy dar. In den nächsten beiden Wochen hatte ABCs «The Lookout» wieder die Nase vorn, als «Camp» mit 3,22 und 3,21 Millionen Zusehern ähnlich viele Zuseher anzog.
Auch beim Staffelfinale hielt man das Niveau und schlug mit 3,22 Millionen Interessierten einen Rerun von «Nashville» auf ABC. Zwei Prozent Marktanteil waren allerdings die schlechteste Quote der Staffel. Alles in allem kann NBC mit «Camp» nicht zufrieden sein. Schon etwa nach der Hälfte der Staffel verfehlte das Format die angepeilten Sehbeteiligungen von NBC. Durchschnittlich sahen 3,66 Millionen Menschen «Camp». Mit einem Format, welches nur etwas besser bei den Zuschauern ankommt, könnte NBC durch das starke Lead-In von «Americas Got Talent» in Zukunft mittwochs vielleicht sogar die gesamte Primetime beherrschen.