Nach dem US-Flop von «Lone Ranger» lassen die Disney-Studios ihren Vorzugsdeal mit Produzent Jerry Bruckheimer auslaufen.
Die erfolgreichsten Bruckheimer-Kino-Produktionen in Deutschland
- «Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2» (2006): 7,2 Millionen Besucher
- «Fluch der Karibik» (2003): 6,2 Millionen Besucher
- «Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt» (2007): 6,1 Millionen Besucher
- «Armageddon» (1998): 5,3 Millionen Besucher
- «Pearl Harbor» (2001): 4,6 Millionen Besucher
Der finanzielle Misserfolg des von Jerry Bruckheimer produzierten Western «Lone Ranger» fordert seinen Tribut: In Folge des über 200 Millionen Dollar teuren US-Flops mit Johnny Depp in der Hauptrolle beschlossen die Walt Disney Studios, ihren First-Look-Deal mit Bruckheimer nicht zu verlängern. Bruckheimer produziert seit den 90ern Filme für den Disney-Konzern und lieferte mit «Armageddon», «Con Air» oder «The Rock» massive Erfolge für die Erwachsenenlabels Touchstone Pictures und Hollywood Pictures ab, ehe Bruckheimer zu Beginn des neuen Jahrtausends auch damit begann, das Disney-Label mit Filmen zu versorgen.
Neben «Fluch der Karibik» und dessen Fortsetzungen entstanden so auch «Das Vermächtnis der Tempelritter» und einige weitere einträgliche Produktionen. Zuletzt nahm Bruckheimers Erfolgsbilanz mit «Duell der Magier», «Prince of Persia – Der Sand der Zeit» oder nun «Lone Ranger» jedoch schaden. Angesichts dessen, dass Disney mit Marvel und LucasFilm zwei weitere starke Marken aus dem Bereich des Blockbuster-Kinos besitzt, sah man nun davon ab, den seit langer Zeit gültigen, kostspieligen Vertrag zu verlängern, der Disney das Recht einräumt, vor allen Konkurrenzstudios bei Bruckheimer-Projekten zuzuschlagen.
Der noch bestehende Vertrag endet im Jahr 2014. Ein Ende der Kooperation zwischen Disney und Bruckheimer ist dennoch nicht in Sicht: Alan Horn, Chairman der Walt Disney Studios, gibt bekannt: „Wir werden auch künftig zusammenarbeiten und sind erfreut, mehr Filme von dem Schlag zu sehen, der Jerry Bruckheimer zu einer Hollywood-Legende machte.“ 2015 oder 2016 steht etwa der fünfte «Pirates of the Caribbean»-Film an und auch eine zweite Fortsetzung zu «Das Vermächtnis der Tempelritter» befindet sich in Vorbereitung.
Bruckheimer, der mit dem Thriller «Beware the Night» und Sequels zu «Beverly Hills Cop», «Top Gun» sowie «Bad Boys» bereits mehrere Non-Disney-Filme vor sich hat, ergänzt: „Ich bin sehr dankbar für die wundervolle Zusammenarbeit mit der Walt Disney Company und auch für all die Unterstützung, die ich in den vergangenen zwanzig Jahren und während unseren 27 gemeinsamen Filmen erhielt. Die gute Nachricht ist, dass wir gemeinschaftlich an einigen Projekten, die wir zusammen entwickelt haben, arbeiten werden.“ Der Produzent verlautbart zudem: „Während wir weiterhin Abenteuerfilme machen werden, freuen wir uns auch darauf, zum Stil von Filmen wie «Black Hawk Down», «Der Staatsfeind Nummer 1», «Beverly Hills Cop» und «The Rock» zurückzukehren.“