Die neue Polizistenserie blickt auf den Alltag und das Emotionschaos einer fünfköpfigen Anfängertruppe.
Inhalt
Hinter den Kulissen
- Serienschöpfer: Tassie Cameron, Morwyn Brebner und Ellen Vanstone
- Komponist: Ron Sures
- Produzenten: Kathy Avrich-Johnson, Linda Pope und Sherry White
- Schnitt: Paul Day
- Kamera: David Perrault
Nachdem sie sich gemeinsam bereits durch die harte Polizistenausbildung geschlagen haben, steht für die fünf Anfänger Andy McNally, Dov Epstein, Traci, Chris und Gail nun der zermürbende Einstand in den Polizeialltag an. In ihrem Revier, der 15. Division einer nordamerikanischen Großstadt, geht es zwar nicht ganz so hart wie in den kriminellen Hochburgen der USA zu, auf die leichte Schulter dürfen sie ihre Pflichten jedoch nicht nehmen. Erst recht nicht, da ihnen in der Ausbildung eins nicht mit auf den Weg gegeben wurde: Nicht nur der Kampf gegen das Verbrechen zehrt an den Nerven, sondern auch die Auseinandersetzung mit privaten Problemen. So muss Andy den Familiennamen wieder reinwaschen, nachdem ihr Vater wegen Alkoholproblemen unrühmlich vom Polizeidienst entlassen wurde, während Dov aufgrund seines jungenhaften Aussehens nicht ernst genommen wird. Traci versucht verzweifelt, sich trotz beruflicher Aufgaben um ihr Kind zu kümmern, Chris wiederum muss erkennen, dass Dienst nach Vorschrift nicht immer umsetzbar ist. Und Gail steht unter massivem Erfolgsdruck, weil ihre Familie zur örtlichen Prominenz gehört.
Gleich am ersten Tag gerät Andy zudem in eine Schießerei und verhaftet unwissentlich einen verdeckten Ermittler. Darüber hinaus gilt es, einen Amokläufer aufzuhalten ...
Darsteller
Missy Peregrym («Reaper – Ein tödlicher Job») als Andy McNally
Gregory Smith («Everwood») als Dov Epstein
Enuka Okuma («24») als Traci Nash
Travis Milne («My Green House») als Chris Diaz
Charlotte Sullivan («Die Kennedys») als Gail Peck
Matt Gordon («Die Stadt der Blinden») als Oliver Shaw
Ben Bass («The Eleventh Hour») als Sam Swarek
Kritik
Sie sollen den Bürgern dienen, sie beschützen und vor allem sollen sie es auf keinen Fall verkacken: Den fünf Polizeineulingen eröffnet sich zu Beginn ihres Berufslebens eine unerwartet aufreibende Welt voller Aufgaben und Probleme, die in der Ausbildung nicht behandelt wurden. Mit jungen Cops hat «Rookie Blue» die Möglichkeit, Aspekte der Polizeiarbeit zu thematisieren, die in anderen Formaten zu kurz kommen. So beißen sich die fünf „Rookies“ auch an Papierkram die Zähne aus oder sind an einem Tatort nur dazu da, den erfahrenen Kollegen den Rücken frei zu halten. Dies bewahrt «Rookie Blue» davor, einfach nur eine weitere Crimeserie unter vielen zu werden.
Stilistisch hat «Rookie Blue» dafür einige Parallelen mit «Grey's Anatomy» gemeinsam: Beide Serien legen ihr Hauptaugenmerk auf die emotionale Seite in einem Berufsalltag, in dem es um Leben und Tod geht. Wie bei der erfolgreichen Ärzteserie gibt es melancholische Szenen, natürlich unterlegt mit dramatisch-kitschigen Popsongs, in denen die Anfänger darüber nachdenken, ob sie ihrem Beruf gewachsen sind. Und selbstredend spielen die Liebeleien eine große Rolle im Serienformat.
Insgesamt trägt «Rookie Blue» aber nicht ganz so dick auf wie «Grey's Anatomy», und als Cop-Serie, die nicht Woche für Woche spektakuläre Mordfälle und Verfolgungsjagden umfasst, sondern sich ihre Zeit nimmt, die Entwicklung einer fünfköpfigen Gruppe zu skizzieren, hat diese kanadische Produktion eine sympathische Bodenständigkeit auf ihrer Seite. Gerade im Piloten ist das Spiel des Ensembles, insbesondere der zentralen Missy Peregrym, nicht besonders nuanciert, dies verliert sich allerdings mit der Zeit ein wenig. Kurzum: Wer eine dramatische, aber dennoch ruhige Polizistenserie sucht, ist hiermit trotz mancher inhaltlichen Plattitüden gut beraten.
«Rookie Blue» ist ab dem 14. September immer samstags um 16 Uhr bei RTL zu sehen.