Mehr als drei Millionen US-Kabelkunden können seit Freitagabend keine CBS-Sender mehr empfangen. Der Kabelnetzbetreiber Time Warner hat seine vorher ausgesprochene Drohung somit wahrgemacht.
Hintergrund
Grund für den Zwist zwischen Time Warner und CBS sind die unglücklich verlaufenen Verhandlungen, die kürzlich über die Einspeisegebühren geführt wurden. CBS verlangte, dass Time Warner Cable künftig über zwei Dollar monatlich pro Kabelkunden mit Abonnement eines CBS-Senders an den Medienkonzern zahlt. Time Warner wiederum verlangte, dass man an den bisher üblichen Zahlungen zwischen 75 Cent und einem Dollar festhält. Der Kabelanbieter ist berüchtigt für seine rigorosen Verhandlungen und schmiss in den vergangenen fünf Jahren rund 50 Sender aus dem Netz. Der US-amerikanische Kabelnetzbetreiber Time Warner hat am Freitag die Sender der CBS-Gruppe, darunter befindet sich auch der Pay-TV-Kanal Showtime, in den Regionen Dallas, New York und Los Angeles ausgespeist. Im Streit um die Einspeisegebühren konnten sich beide Parteien nicht mehr einig werden. Eigentlich hätten die CBS-Sender bei ergebnislosen Verhandlungen bereits am Montagabend aus dem Netz verschwinden sollen, dann wurde die Deadline aber doch noch bis Freitag, den 02. August verlängert.
Medien berichten, dass sich beide Seiten gegenseitig die Schuld geben. Time Warner wirft CBS vor, nicht zu einem produktiven Dialog bereit gewesen zu sein. CBS wiederum verweist darauf, dass Time Warner falsche Behauptungen angestellt habe. So sei eine angeblich vom Network geforderte Erhöhung der Retransmissionsgebühren um 600 Prozent „fiktiv und lächerlich“.
Mehr als drei Millionen Fernsehzuschauer können die CBS-Programme somit nicht mehr sehen. Time Warner tröstet seine Kunden aber damit, dass man die CBS-Sender auch kostenlos via Antenne empfangen könne, darüber hinaus seien viele Sendungen auch auf deren Webseite als Video-On-Demand abrufbar. Letzteres scheint aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls nicht mehr zu funktionieren. Um den Druck auf Time Warner zu erhöhen, hat CBS nämlich sämtliche Videos für dessen Kunden gesperrt.