Am neuen Sat.1 Dokusoap-Abend konnte Julia Leischik von den drei gezeigten Formaten am meisten überzeugen, dennoch lief längst nicht jede Folge zufriedenstellend.
Es war nicht der erste Versuch von Sat.1 einen Abend, bestückt mit Dokusoaps, zu etablieren. Nachdem sich aber «Julia Leischik sucht: Bitte melde dich» im Frühjahr 2012 sehr erfolgreich durch den Vorabend schlug, traute man dem Format nun den Wechsel in die Primetime zu. Als Zugpferd sollte Julia Leischik den Mittwochabend erobern und gleichzeitig den nachfolgenden Formaten «Secret Eaters» und «Mieter in Not» eine solide Quotengrundlage bieten. Doch so ganz wollte der Plan nicht aufgehen.
Die erste neue Folge von «Julia Leischik sucht: Bitte melde dich» zeigte Sat.1 am 12. Juni diesen Jahres. Zur besten Sendezeit schalteten um 20:15 Uhr 3,48 Millionen Menschen ein. Ein hervorragender Wert für den angeschlagenen Bällchensender. Beim Gesamtpublikum kam man auf starke 13,0 Prozent. Damit lag man deutlich über Senderschnitt. Dieser liegt bei allen Zuschauern im aktuellen Fernsehjahr bei gerade mal 8,5 Prozent. Auch in der Zielgruppe lief es erfreulich gut: 1,16 Millionen Zuschauer sorgten für 11,9 Prozent. Auch hier übertrumpfte man den Senderschnitt um mehr als zwei Prozentpunkte. Somit konnte Sat.1 mit der ersten Folge voll und ganz zufrieden sein.
Doch schon die zweite Ausgabe musste fast eine Million Zuschauer abgeben und knallte besonders in der Zielgruppe auf den harten Boden der Realität. In Woche zwei interessierten sich gerade mal noch 0,72 Millionen der 14- bis 49-Jährigen für das Doku-Format und bescherten dem Sender schwache 7,8 Prozent. Insgesamt waren 2,54 Millionen Zuschauer dabei. Beim Gesamtpublikum standen noch passable zehn Prozent zu Buche. Doch mit so einem drastischen Absturz hatte wohl niemand gerechnet.
Eine Woche später konnte man mit der dritten Folge dann wieder etwas aufatmen. Man knackte wieder deutlich die Drei-Millionenmarke und kam auf exakt zwölf Prozent bei allen Zuschauern. Auch in der Zielgruppe konnte man wieder zulegen, blieb allerdings einstellig. Eine Million Menschen im werberelevanten Alter sorgten nämlich für 9,6 Prozent, womit man etwa in Höhe des Senderschnitts lag.
Die vierte Ausgabe Anfang Juli stellte dann sogar einen Reichweitenrekord auf. 3,63 Millionen Menschen schalteten ein – das sind so viele wie noch nie während der aktuellen Staffel. Beim Gesamtpublikum standen gute 12,6 Prozent zu Buche. Auch in der Zielgruppe schaffte man wieder den Sprung in die Zweistelligkeit. 1,15 Millionen junge Zuschauer sorgten für 10,9 Prozent. Auch zum Finale blieb Julia Leischik zweistellig: allerdings musste die fünfte Folge wieder leicht abgeben. Um 20:15 Uhr sorgten 0,95 Millionen Zuschauer für 10,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Insgesamt schalteten 3,31 Millionen Zuschauer die vorerst letzte Episode ein. Beim Gesamtpublikum stand ein Marktanteil von guten 12,8 Prozent zu Buche.
Insgesamt kamen die fünf Folgen der zweiten Staffel auf 3,29 Millionen Zuschauer. Beim Gesamtpublikum generierte man gute 12,1 Prozent. Im aktuellen Fernsehjahr kommt Sat.1 bei Allen auf 8,5 Prozent, womit das von Julia Leischik präsentierte Format deutlich im grünen Bereich lag. Auch in der Zielgruppe kommen die fünf Folgen durchschnittlich auf zufriedenstellende 10,1 Prozent, auch wenn hier der Abstand zum Senderschnitt nicht ganz groß ist. Dieser liegt derzeit nämlich bei 9,5 Prozent. Mit den Werten kann Sat.1 dennoch ziemlich zufrieden sein, vor allem weil sich das Format im Vergleich mit den eingangs angesprochenen Nachfolgesendungen «Secret Eaters» und «Mieter in Not» am Mittwochabend am besten schlug. Dennoch war «Julia Leischik sucht: Bitte melde dich» mit ihrer ersten Staffel am Sonntagvorabend gefragter.