Sky hat ein Angebot der ARD abgelehnt und wird das Wimbledon-Damen-Finale am Samstag mit Sabine Lisicki exklusiv zeigen. Ein Kommentar.
Zum ersten Mal seit fast 15 Jahren steht am Samstag mit Sabine Lisicki wieder eine Deutsche im Finale der All England Championships. Sie wird dann versuchen in die Fußstapfen von Steffi Graf zu treten. Gezeigt wird das Match hierzulande beim Bezahlsender Sky - und zwar nur dort, wie ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag gegenüber Quotenmeter.de erklärte.
Schon am Mittwoch war WDR-Mann Steffen Simon mit der Aussage, dem Pay-TV-Sender ein Angebot unterbreitet zu haben, an die Öffentlichkeit gegangen. Sky aber lehnte ab. "Die ARD hat uns ein Angebot für die Live-Übertragung des Wimbledon-Finals der Damen vorgelegt. Wir haben dies eingehend geprüft und für nicht ausreichend erachtet. Dies bedeutet, dass Sky das Endspiel von Sabine Lisicki am Samstag live und exklusiv übertragen wird."
Natürlich wird die Empörung darüber nun an der ein oder anderem Stelle groß sein. Letztlich war es aber die ARD - und mit ihr weite Teile der Öffentlichkeit - die Wimbledon eigentlich fast komplett von der Agenda gestrichen haben. Sky kam das Turnier, als man 2011 einen Exklusiv-Vertrag schloss, aber gerade recht, um das Sportprogramm im Fussballloch zu füllen. Und jetzt könnte man in der Tat noch von diesem Deal so richtig profitieren. Schon in den vergangenen Tagen war Lisicki für tolle Zuschauerzahlen gut. Aber wie lange wird sich Sky freuen können?
Der bestehende TV-Vertrag endet mit diesem Turnier. Aus Sicht von Sky wäre alles andere als eine Verlängerung der Rechte kaum zu verkaufen. Aber Lisickis Final-Einzug dürfte auch anderorts Begehrlichkeiten wecken. Beim Vermarkter und auch bei der ARD, die nun zeigen könnte wie ernst es ihr ist, dann aber wohl auch die vermeintlich langweiligen Partien der ersten Woche zeigen müsste. Und das 2014, wo parallel die Fusball-WM in Brasilien läuft.
Dass Sky jetzt ernten darf, sei dem Unternehmen zu gönnen - und dem deutschen Tennis ist nur zu gratulieren. Ganz sicher hat der Sport damit die nun schon über zehn Jahre andauernde Talsohle durchschritten.