Gleich mehrere US-Neustarts sollen zu ProSieben wandern. Dazu kündigt man ein neues Polit-Format mit Gentleman und anderen an. Und gibt Olli Schulz eine eigene Sendung.
Die Top-Highlights 13/14
- «Mom»
- unbenannte "Bully"-Sitcom
- «Fashion Hero»
- «The Voice of Germany III»
Für ProSieben-Chef Wolfgang Link war es ein Leichtes am Mittwochabend sein Programm in Hamburg zu präsentieren. Denn eigentlich gilt es für ihn in diesen Wochen nur zu Hoffen, dass der große Hype rund um US-Sitcoms so schnell nicht abebben wird. Und weil es danach in der Tat nicht aussieht, gab es gleich mehrere Formate, wie er als „interessant für ProSieben“ bezeichnete. Von zahlreichen davon lief aber selbst in Amerika noch nicht eine Folge, sodass es ein wenig riskant wäre, sie direkt als sicheren Neustart anzukündigen. Ziemlich sicher aber dürfte sehr bald die neue Serie von «Big Bang Theory»-Schöpfer Chuck Lorre, das Format
«Mom» den Sprung in die Bundesrepublik schaffen. Das Format handelt von Christy, einer alleinerziehenden Mutter, die früher Alkoholikerin war, inzwischen aber trocken ist. In ihrem Universum spielen ihre Mutter, die wohl für zahlreiche ihrer Probleme verantwortlich ist, ebenso eine Rolle wie ihr Ex-Mann, gleichzeitig auch Vater ihres Sohnes. Die Hauptrolle in der Serie konnte sich Anna Faris (u.a. «Friends») schnappen, der aus «Breaking Bad» bekannte Matt Jones mimt den Ex-Mann.
Zudem sei auch
«Friends with better Lives» (ebenfalls CBS) interessant. Die Serie wird aktuell als neues «Friends» gehyped. „ProSieben spielt mindestens an vier Abenden in der Woche US-Fiction. Da ist es gut, dass zu unseren Erfolgsprogrammen bei den LA-Screenings neue vielversprechende Serien und US-Sitcoms präsentiert wurden“, sagte Senderchef Link am Mittwoch. Spannend sei auch das neue
«Dads» von Seth MacFarlane,
«Undateable»,
«Surviving Jack» und auch
«The Millers». «The Millers» ist übrigens die einzige Sitcom, die ganz sicher im ProSieben-Programm unterkommen wird, heißt es. Schon im Sommer wird ProSieben mittwochs die neue Serie von Stephen King und Steven Spielberg, das Drama
«Under the Dome», als Art Event mit mehreren Folgen am Stück zeigen. Ein genauer Sendetermin wurde aber noch nicht genannt.
ProSieben betonte in den vergangenen Jahren der Sender gewesen zu sein, der die größten Show-Innovationen nach Deutschland brachte – und nannte hier zum Beispiel «Schlag den Raab». Die Sendung wird natürlich fortgesetzt, ebenso wie
«Joko & Klaas – Das Duell um die Welt», von dem es im Herbst gleich drei neue Ausgaben geben soll. Der aus «Circus HalliGalli» bekannte Olli Schulz bekommt bei ProSieben in der neuen Saison eine eigene Sendung namens
«Schulz in the Box». In dem Format wird der Komiker in einer Frachtkiste an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Aufträgen ausgesetzt. Neu sind auch die Mode-Show
«Fashion Hero» mit Claudia Schiffer, deren Produktion schon einige Zeit läuft und Simon Gosejohanns Comedy
«Antisocial Network». Darin hackt sich der ehemalige «Comedystreet»-Star in fremde Facebook-Accounts ein.
Im Show-Bereich ist zudem die schon viel besprochene Show «Reality Queens auf Safari» geplant, die nun einen etwas einfacheren Titel bekommen hat. Obendrein gehen auch «The Voice of Germany» im Herbst und «Germany’s Next Topmodel» im kommenden Frühjahr weiter. Als Verpflichtung sich als Sender, der vor allem Menschen zwischen 14 und 39 Jahren ansprechen will, sieht es ProSieben an, seine Zuschauer vor den Bundestagswahlen im September auch mit dem Thema Politik zu konfrontieren. Zum TV-Duell im September schickt man Stefan Raab als Fragenstellen, «Absolute Mehrheit» wird trotz wenig konstanter Quoten im Herbst zurückkehren.
Tops und Flops
- «Friends with better Lives» Kann da noch viel schief gehen? Die neue CBS-Sitcom wird mit derartigen Vorschlusslorbeeren bedacht, dass sie eigentlich nut gut sein kann. Als Teil des starken ProSieben-Sitcom-Line-Ups und mit etwas Starthilfe müsste das neue Format, wie auch Chuck Lorres «Mom» eigentlich einer der Gewinner der Saison 13/14 sein.
- Fashion Hero Modethemen tun sich im deutschen Fernsehen gerne schwer - und dass die Menschen Casting-Formate im Stile von «Topmodel» langsam überdrüssig sind, zeigen die sinkenden Quoten solcher Shows. Deshalb könnte die Schiffer-Sendung einer der großen Reinfälle von ProSieben im Herbst werden.
Damit aber nicht genug. Am Abend vor der Wahl kommt wieder die «TV total Bundestagswahl», zudem macht man
«Task Force Berlin», mit dem man an das viel gelobte «Sido geht wählen» anknüpfen will. Gentleman, Sophia Thomalla, Rebecca Mir und Nikeata Thompson treffen in der Sendung auf Politiker und stellen ihnen Fragen, die sie vorher bei jungen Menschen eingesammelt haben. ProSieben-Chef Link: „ProSieben erreicht mehr als doppelt so viele junge Zuschauer wie die öffentlich-rechtlichen Sender zusammen. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Deshalb besetzen wir regelmäßig in unseren Magazinen politische Themen. Im Wahljahr wollen wir mit unserer Berichterstattung junge Menschen ermuntern, ihre Stimme abzugeben."
Im November wird ProSieben mit einer nicht näher benannten Sonderprogrammierung den 15. Geburtstag des Magazins «Galileo» feiern und sich dann ein paar Wochen später über das Comeback von Bully Herbig freuen. Er dreht zur Zeit für den Sender eine deutsche Sitcom, in der er sich selbst spielt. „Ganz besonders freue ich mich, dass Michael "Bully" Herbig nach fünf Jahren Fernsehpause wieder auf ProSieben sein wird. Bully macht für uns zum ersten Mal eine Sitcom. Wunderbar“, so Wolfgang Link.