In seinem ersten größeren Interview seit seinem Wechsel zu RTL spricht Frank Hoffmann von Flops und Innovationen – gut für die Branche.
Ohne Frage: Unter Anke Schäferkordt, die inzwischen zur RTL Group gewechselt ist, hatte der deutsche Privatsender RTL seine größten Erfolge. Teilweise mehr als 20 Prozent Monatsmarktanteil – dementsprechend auch starke Saisonwerte in 10/11 und 11/12. Nach immer mehr Aufgaben für Schäferkordt aber war die Stimmung bei RTL Ende 2012 – auch wegen sinkender Quoten – nicht mehr ganz so astrein. Anfang des Jahres übernahm dann Frank Hoffmann. Welchen Stempel er dem Sender aufdrücken will, wird er im Juli in Hamburg bei einer Pressekonferenz zeigen, bei der die Pläne für die kommende Saison präsentiert werden.
Einen kleinen Vorgeschmack gab es schon in der vergangenen Woche, als die Kölner verkündeten im September ein Morgenmagazin zwischen 6 und 8.30 Uhr zu starten. In seinem ersten Interview als RTL-Chef machte Hoffmann dann vor allem der leid geplagten Produzentenlandschaft Hoffnung. Es sind Sätze wie „Wenn wir immer nur Angst haben, mit dem nächsten Programmstart Schiffbruch zu erleiden, dann wird nicht viel Neues entstehen. Wenn es keine ausländischen Vorbilder gibt, müssen wir den Mut haben, eigene Ideen mit den notwendigen Budgets auszustatten, wenngleich es schon von Vorteil wäre, wenn wir nicht die teuersten Pferde zu Tode reiten“, die sicherlich erfreuen. Mehr Mut also für RTL in der kommenden Saison?
Hoffmann will es erst einmal langsam angehen. Fernsehen lebe von Sehgewohnheiten. Ruckartige Veränderungen seien Gift für ein Programm, so der RTL-Geschäftsführer.