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Die Kritiker: «Vier Frauen und ein Todesfall»

Auch im Sommerloch bleibt Das Erste am Vorabend beim Crime and Smile. Ab Freitag mit einer österreichischen Produktion. Business as Usual?

Story:


Hinter den Kulissen

  • Produktion: Dor Film Produktionsgesellschaft mbH
  • Regie: Walter Bannert
  • Drehbuch: Uli Brée und Rupert Henning
  • nach einer Idee von Wolf Haas und Annemarie Mitterhofer
  • Kamera: Duli Diemannsberger
«Vier Frauen und ein Todesfall» erzählt von vier beherzten Damen, die im österreichischen Dörfchen Ilm auf eigensinnige Verbrecherjagd gehen. Die Bäuerin Julie, die Wirtin Maria, die Gemeindesekretärin Sabine und die junge Dorfärztin Lola Brandt verbindet ein große Leidenschaft, gegründet auf einen tiefsitzenden Argwohn: Hinter jedem noch so „normalen“ Todesfall vermuten die vier eine Mordsgeschichte – und das meistens mit Recht.

Zu Folge 1:
Der jüngste Spross der Waldbesitzer-Dynastie von Müller-Hofen, Hubertus, wird auf einer Waldlichtung in seinem Cabrio von einem frisch gefällten Baum erschlagen. Im Dorf Ilm soll derweil Hochzeit gefeiert werden: Maria und Salchegger wollen einander gerade das Jawort geben, als Marias Sohn Franzi die Zeremonie unterbricht und von den Geschehnissen im Wald berichtet. Da muss natürlich auch eine Hochzeit warten - ein neuer Fall für die „Vier Frauen"! Die Ermittlungen führen die Hobbydetektivinnen sogar bis in die Drogenszene und hin zu einem schrecklichen Familiendrama.

Darsteller


Adele Neuhauser («Tatort – Wien») als Julie Zirbner
Brigitte Kren («Bollywood lässt Alpen glühen)» als Maria Dengg
Martina Poel («Die Mutprobe») als Sabine Schösswender
Julia Stinshoff («Der Fürst und das Mädchen») als Lola Brandt
Michael Ostrowski («Schlawiner») als Franzi Dengg
Raimund Wallisch («Braunschlag») als Andreas Paulmichl
Nike van der Let («Der Winzerkönig») als Petra Patterer

Kritik


Krimi auf lustig – das geht selten gut. Vor allem die ARD hat diesbezüglich in ihrem Unterhaltungssektor nicht den besten Ruf, primär aufgrund all der Negativbeispiele am „Heiter bis tödlich“-Vorabend, dessen Serien bis auf sehr vereinzelte Ausnahmefälle überhaupt nicht funktionieren.

Im Sommerloch bleibt man den Sendeplatzgewohnheiten jedoch treu und importiert die dritte Staffel einer österreichischen Serie, die konzeptuell ähnlich ausgerichtet ist: Krimi, aber mit Witz und jeder Menge Lokalkolorit. Bei «Vier Frauen und ein Todesfall» bedeutet das einen stark verdichteten Ösi-Schmäh und im Vergleich zu «Morden-im-Norden»- oder «Alles-Klara»-Totalausfällen deutlich mehr Lockerheit in der Figurenzeichnung und Handlungsführung.
Natürlich wird aber auch hier genregemäß die Glaubwürdigkeit viel zu sehr strapaziert und die Drehbücher versickern viel zu häufig im Klamauk.

Doch wo die Dramaturgie schwächelt, vermag es der Cast durchgehend, zumindest einen Großteil der narrativen (und logischen) Defizite glattzubügeln: Allen voran natürlich Adele Neuhauser als resolute Anführerin ihrer Amateurdetektivinnen-Klitsche, die zusammen mit ihren Kolleginnen in den entsprechenden Rollen mehr Witz und Charme in die Serie bringt, als man das bei den deutschen Klamauk-Krimis gesehen hat.

Sicher ist «Vier Frauen und ein Todesfall» kein Must-See-TV und erst recht kein qualitativer Durchbruch. Doch man bietet solides Krimimaterial, dessen Gags durch den Mut zur stimmigen Überzeichnung und die hervorragende Besetzung auch erstaunlich oft zünden. Nett, unterhaltend, zwar überkandidelt, aber doch reizend und charmant. Des basst scho.

Das Erste zeigt die österreichische Produktion ab 14. Juni freitags um 18.50 Uhr.
12.06.2013 10:04 Uhr Kurz-URL: qmde.de/64272
Julian Miller  •  Quelle: Inhalt: Das Erste

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Tags

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