Und die ARD bedauert das Aus der Talkshow – zumindest offiziell. Was die Beteiligten sagen.
„
Reinhold Beckmann ist nun einmal ein ebenso kompetenter wie leidenschaftlicher und mutiger Fernsehschaffender, der sich immer wieder auch gern neu erfindet. Er hat spannende, frische Ideen, auf deren Umsetzung ich mich bereits jetzt freue.
”
Das Erste-Programmdirektor Volker Herres über Reinhold Beckmann
Vor drei Wochen habe Reinhold Beckmann dem NDR mitgeteilt, dass er nach Ablaufen des aktuellen Vertrags – also nach Ende 2014 – nicht mehr weitermachen möchte mit der quotenschwachen Talkshow
«Beckmann». Wie der Moderator schon am Wochenende in einem Interview erklärte, wollte er nach der Aussage des BR-Intendanten Wilhelm „nicht zum Gegenstand senderpolitischen Kuhhandels werden.“ In der Bild legte der Hamburger nun nach: „Ich wollte souverän in meiner Entscheidung sein. Die Debatte um die Talkshows glich ja fast einem Abzählreim – und ich wollte nicht mitverrechnet werden. Es gab zu viel Gerede über zu viel Gerede.“
Zudem erklärte er, dass er den neuen Sendeplatz am Donnerstagabend unterschätzt habe. Inzwischen meint Beckmann, dass sein Format an diesem Tag nicht passe. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor zeigte offiziell Verständnis für die Entscheidung des Moderators: „Es ist völlig nachvollziehbar, dass er nach 15 Jahren etwas Neues für uns machen möchte, zumal er die ständigen Diskussionen über die Talkshows ermüdend findet. Dieses Gefühl teile ich.“ Beckmann verdanke die ARD viele äußerst spannende und bemerkenswerte Sendungen.
Der «Sportschau» möchte Reinhold Beckmann übrigens erhalten bleiben. Die Bundesliga begleitet der TV-Journalist schon seit etlichen Jahren, früher unter anderem auch bei Sat.1 und beim Bezahlsender Premiere. Zudem freut er sich auch auf neue Projekte im Ersten – seine Talkshow hätte auch optisch wenig Überraschendes geboten. Aktuell plane er für die ARD ein Format, das mehr filmische Formen enthalte.
„Es wird hochkarätige Gäste geben, die wir porträtieren und ich werde die Moderation übernehmen“, so Beckmann. Auch für den NDR werde er weiter arbeiten. Dem pflichtete auch Das Erste-Programmchef Volker Herres bei: „In neuen Formaten wird er auch über 2014 hinaus weiterhin seine Gesprächskompetenz ins Erste einbringen. Er bleibt ein prägendes Gesicht des Ersten, im Sport sowieso, aber auch weit darüber hinaus."