Wie gefiel unseren Forenusern das Live-Event aus Malmö? War Dänemark ein verdienter Sieger oder hätte doch Cascada gewinnen müssen? Wie gefielen die Kommentare von Peter Urban?
Mit sehr starken 281 Punkten von insgesamt 39 teilnehmenden Nationen konnten sich beim
«Eurovision Song Contest 2013» die Dänen durchsetzen. Nach dem Sieg von Loreen im vergangenen Jahr sowie Alexander Rybak 2009 konnte damit innerhalb von nur fünf Jahren zum dritten Mal ein skandinavisches Land die meisten Punkte einheimsen. Trotz des eher mickrigen Abschneidens von Cascada war die größte Musikshow Europas auch beim deutschen Publikum wieder ein großer Hit: Mit durchschnittlich 8,21 Millionen Zuschauern gingen 34,0 Prozent aller sowie 42,6 Prozent der jüngeren Konsumenten einher. Wie beurteilten unsere Forenuser die Sendung? Welche Acts kamen zu gut davon, welche hätten ein besseres Abschneiden verdient gehabt. Konnte Natalie Horler musikalisch überzeugen? Und welche Lehren sollte man aus dem 21. Platz ziehen?
Vor dem Beginn der Sendung sind sich die Nutzer des Quotenmeter.de-Diskussionsforums noch nicht so recht sicher, welcher Act letztlich die Nase vorne haben wird. Während
Resident schnell vom Favoritensieg Dänemarks ausgeht, glaubt
Commi dies "im Leben nicht". Statt Emmelie de Forrest sieht er die letztlich drittplatzierte Zlata Ognevich aus der Ukraine ganz vorne - und vermutet darüber hinaus noch Cascada auf Platz sieben, während der große Star Bonnie Tyler auf Rang zwölf landet. Laut
Lion_60 sei "der Mensch in der Kiste" aus Aserbaidschan ein sicherer Sieger, während
Philipp96 aus der Unsicherheit der User den Schluss zieht, dass es in diesem Jahr "nicht so einen deutlichen Favoriten" gebe wie zuletzt Loreen.
Nach einem recht belanglosen Auftakt horchen die User erst beim siebten Beitrag wirklich auf, wo die Estin Birgit Oigemeel die laut
Lion_60 ebenso "großartige" wie "gut gesungene Ballade
Et uus saaks alguse performt. Auch
Smudy ist von der "tadellosen" Leistung überzeugt,
Corinna87 spricht vom "bisher besten Song". Nicht ganz so angetan ist hingegen
2Pac vom Gehörten, denn seiner Ansicht nach komme es "nicht so gut, wenn man bei Balladen kein Wort versteht". Deshalb sei es "besser, wenn alle Englisch singen würden". Diesem Vorschlag kann
Adrianm allerdings nur sehr wenig abgewinnen: "Bitte alles, nur das nicht."
Sehr meinungsfreudig präsentiert sich die Userschaft anschließend bei Cascada, die laut
JackieZ zu Beginn des Songs "Gurken am laufenden Band" produziert habe und ihn stimmlich nicht überzeugen könne. Auch
Mew Mew Boy 16 kann sich mit dem Gesang Natalie Horlers nicht wirklich anfreunden, da sie "im Live-Auftritt ziemlich gegen den Rest anstinkt". Ganz anders sieht es
Doug Heffernan, der den Auftritt als "super" sowie den Auftritt als "Highlight" bezeichnet - "auch wenn der Song nicht originell ist". Ein noch inbrünstigeres Loblied singt
mr. criticism, der "stolz" auf Horler sei, von einer "tollen Vertretung" des Landes spricht und sie somit als "richtige Wahl" bezeichnet. Etwas differenzierter fällt das Urteil von
Queron aus: "Die erste Hälfte klang noch etwas dünn, zum Schluss hin wurde sie aber richtig gut."
Sehr zwiespältig wird auch die Niederländerin Anouk mit ihrer Ballade
Birds beurteilt, die laut
2Pac "extrem langweilig" sei und
Trötenflöters Ansicht zufolge "überhaupt nicht in Fahrt" komme. Für
lefreaque stellt diese Nummer allerdings eines der Highlights dar und
Rasterax spricht von einer "musikalisch fast schon interessanten und damit für einen «ESC»-Entry geradezu gewagten" Song, der "hervorsticht". Fast komplett begeistert sind die Nutzer vom Siegersong
Only Teardrops, welcher in den Augen von
JackieZ "der Favoritenrolle absolut gerecht wird". Auch
nachtschatten attestiert der Nummer "Megapotenzial", während
Eva "den Hype absolut nicht nachvollziehen kann. Langweiliger Song, mysteriöse Barfußperformance im langen Wallerkleid, dazu noch Trommeln und eine Flöte." Sie kann sich nicht erklären, "inwiefern das jetzt den Sieg verdient" habe.
Die Show ruft alles in allem eher gemischte Gefühle hervor.
Fabi stört sich an der "ziemlich langen und faden" Pause und bezeichnet das Gesehene insgesamt als "organisatorischen Reinfall", da er "noch nie einen Contest mit so vielen Pannen und Längen gesehen" habe. Auch
Lonewolff kritisiert die Verantwortlichen für einen Contest, der alles in allem "relativ lustlos und langweilig produziert" worden sei: "Die Einspieler fand ich lahm, das Pausenprogramm fand ich grausam und die Halle und Bühne waren für mich auch ein Rückschritt zu den letzten zwei Jahren. Brainpool hat es in den letzten zwei Jahren besser produziert." Anders sieht es
AlphaOrange, der die Veranstaltung "von den Songs abgesehen" als gelungen empfunden habe: "Die Bühnentechnik, die Einspieler, die Pausen-Acts waren toll. Das Motiv mit dem Schmetterling wurde formidabel umgesetzt und übertraf damit in Sachen Visual Identity alles, was ich je beim ESC gesehen habe. Dass man vor den Auftritten nun tatsächlich die Künstler und deren Länder zeigt, statt Landstriche aus Schweden abzufilmen, empfinde ich auch als sinnvolle Neuerung."
Auch die deutsche Übertragung ruft bei den meisten Nutzern nicht wirklich positive Gefühle hervor, insbesondere Kult-Kommentator Peter Urban wird eine schlechte Leistung attestiert. So kritisiert
thelastromeo die "rosarote Brille", die er auf habe, gleichzeitig jedoch einen "Rundumschlag an die restlichen Beiträge" verteilt. Dies sei schlicht "unfair und zum großen Teil auch unter der Gürtellinie". Ähnlich sieht es
logan99, der zwar durchaus ein gewisses Maß an Patriotismus für "nachvollziehbar" hält, es in diesem Ausmaß jedoch "nur noch lächerlich" findet.
John Doe wirft ihm gar "chronifizierte Vorurteile und festgefahrene Meinungen" vor, während
Shepherd die "peinliche Jammerei" ob des schlechten Abschneidens von Cascada als "nicht auszuhalten" bezeichnet.
Nach drei Jahren in Folge mit guten Ergebnissen, an denen jeweils Stefan Raab beteiligt war, fordern zudem einige eine Rückkehr des Entertainers. So schreibt
Philipp96: "Ich würde mir sehnlichst wünschen, dass Raab wieder seine Finger in den Contest steckt."
Phreeak schlägt vor, zumindest das «Unser Star für»-System zurückzuholen "und wen Unverbrauchtes dahin schicken". In diese Kerbe schlägt auch
Kunstbanause, da "so einem Nobody die Chance gegeben wird, sich hier richtig zu beweisen und nicht nur mal eben schnell national einen Hit zu landen. Ist mir dann doch tausend Mal lieber als so ein Chartschneckchen zum «ESC» zu schicken". Laut
cooky sei der Cascada-Flop gleichzusetzen mit einer "Zementierung" von Raabs Position, an dessen Stelle sie sich "erst recht grinsend zurücklehnen würde".
Lonewolff wiederum wünscht sich eine Rückkehr Raabs auch, weil man in diesem Jahr als Deutscher "durch die fehlende Vorberichterstattung einfach weniger Lust" auf die Show gehabt habe als mit ihm.