Alle Programmentscheindungen sind gefallen: Welche Formate treten in wenigen Monaten gegeneinander an, wo gibt es die wichtigsten Verschiebungen? Ein Blick auf die härtesten Serienduelle und spannendsten Sendeplätze…
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Donnerstag
Die neue Comedy-Strategie von NBC macht sich besonders deutlich am Donnerstag bemerkbar: «Parks and Recreation» wandert von 21.30 auf 20 Uhr und ist das einzige verbliebene Format der vergangenen Season. Anschließend fährt man drei neue Comedys auf – ein risikoreicher Schritt, bei dem alles gewonnen und alles verloren werden kann: Bisher zeigte NBC donnerstags Serien wie «30 Rock» und «The Office», die zwar keine besonders guten Quoten mehr holten, gegen das starke CBS-Lineup aber immerhin ein treues Stammpublikum hatten. Dieses fällt mit den neuen Serien nun vorerst weg – und Konkurrenz bleibt weiterhin CBS, das seine Comedy-Schiene am Donnerstag nun ausweitet und ebenfalls bis 22 Uhr komödiantisches Programm sendet, darunter zwei neue Serien. Diese haben aber die besseren Chancen auf den Erfolg als die NBC-Neustarts: Schließlich bleibt um 20 Uhr das Quotenphänomen «The Big Bang Theory» auf Sendung.
ABC hat im Vorjahr eingesehen, dass man um 20 Uhr mit ungewöhnlicher Drama-Ware («Last Resort») gegen die starke Konkurrenz kaum punkten kann. Nun startet man zwar mit «Once Upon A Time in Wonderland» ebenfalls ein neues Format, dieses ist aber ein Spinoff des erfolgreichen «Once Upon A Time». Die Chancen auf ein größeres Stück vom Quotenkuchen sind in dieser Season damit zwar gestiegen, dennoch bleibt ein Erfolg fraglich. Profitieren könnte die neue Serie von der Quotenschwäche der FOX-Castingshows, die sich vermutlich auch im kommenden Jahr fortsetzen wird. The CW startet hinter seiner Vorzeige-Serie «The Vampire Diaries» ein Experiment: Mit «Reign» nimmt man ein historisches Drama-Format ins Programm und hofft darauf, dass man neue Zielgruppen erreichen und das sendereigene Image breiter gestalten kann. Dass dies nicht unbedingt zum Scheitern verurteilt ist, hat im vergangenen Jahr «Arrow» gezeigt.
Freitag
Die Comedy-Schiene am Freitag stampft NBC ein, dafür wandert die Newssendung «Dateline» von 22 auf 20 Uhr – ein ungewöhnlicher, aber erfolgversprechender Schritt: Das Format geht mit der Verlegung der direkten Newskonkurrenz bei ABC aus dem Weg, außerdem hat «Dateline» viele Stammzuschauer und kann (bei brisanten Themen) schnell an Quote zulegen. Die mageren 20-Uhr-Zahlen am Freitag wird man vermutlich verbessern, was auch «Grimm» helfen könnte. Daran anschließend probiert man sich um 22 Uhr an Serien mit Fantasy- und Abenteuergehalt. Gegen die trockene Konkurrenz könnte dieser Schritt, wie bisher bei «Grimm» selbst, zum Erfolg führen. Gegen letzteres tritt in Zukunft «Hawaii Five-O», das CBS nach heftigen Zuschauerverlusten vom Montag verlegt hat. Vor allem beim jungen Publikum war man nicht mehr erfolgreich – die Ausstrahlung am Freitag ist nun die letzte Chance für den Krimi, der es gegen das zielgruppenstarke «Grimm» allerdings schwer haben wird.
FOX will etwas Würze in seinen Freitag bringen. Im Herbst startet man mit Gordon Ramsay die neue Show «Junior Masterchef», einen Kinder-Ableger des Kochformats «Masterchef». Um 21 Uhr werden Wiederholungen des Neustarts «Sleepy Hollow» vom Montag ausgestrahlt. Im Spätherbst erhält der Serienklassiker «Bones» dann eine neue Heimat; er wird erstmals freitags ausgestrahlt und geht dann der stärkeren Konkurrenz am Montag aus dem Weg. Da das Format nach wie vor erfolgreich ist, darf FOX auf gute Quoten hoffen – und damit auch auf einen Erfolg des neuen Comedyblocks am Freitag ab 21 Uhr, der aus «Raising Hope» und dem Neustart «Enlisted» besteht. Bei The CW soll das in Staffel eins bereits erfolglose «The Carrie Diaries» den Freitag aufpolieren – diese Programmierung ist nicht viel mehr als Schadensbegrenzung.
Samstag
Während der Freitagabend seit einigen Jahren von allen Networks wieder mit frischer Ware – und teilweise sogar mit Neustarts – bestückt wird, bleibt das Programm am Samstag kümmerlich. Statt eines zweistündigen Blocks von Krimi-Wiederholungen will CBS um 20 Uhr nun Comedys im Rerun zeigen.
Sonntag
Altbewährt gehen die Networks aus dem Wochenende: Am Sonntag gibt es mit nur drei Serien-Neustarts die wenigsten Änderungen an einem Abend. «Revenge» hat sich für ABC als Nachfolger von «Desperate Housewives» offenbar bewährt und darf den 21-Uhr-Sendeplatz behalten, im Anschluss hat man den einzigen Drama-Freshman am Sonntag im Programm, der bereits im Herbst startet. Nach dem Megaflop «666 Park Avenue» versucht man, mit «Betrayal» inhaltlich näher an das Vorprogramm «Revenge» heranzurücken und so gute Quoten als Lead-Out zu erreichen.
Zwei weitere Drama-Neustarts gibt es dann nach den Olympischen Winterspielen bei NBC. Um 21 Uhr setzt man mit «Believe» auf eine neue Programmfarbe; im Vorjahr hatte der Sender mit «The Celebrity Apprentice» noch Reality-Ware im Programm gehabt. «Believe» kommt von Serienschöpfer J.J. Abrams, der um 22 Uhr startende Action-Thriller «Crisis» besticht mit einem äußerst starken Cast – unter anderem mit «Akte X»-Star Gillian Anderson. NBC vertraut darauf, dass im Gegenprogramm keine wirklichen Zuschauerhits zu finden sind. Umso größer ist die Chance, dass man mit starken Eigenproduktionen punkten kann. Vor dem Drama-Block startet NBC zudem mit «American Dream Builders» eine neue Reality über den Traum vom Eigenheim.