Die zehnte Staffel der RTL-Castingshow hat erneut viele Zuschauer verlieren müssen. Insgesamt war es die schwächste seit Bestehen des Formats.
«DSDS»-Quotenverlauf (MA in der werberelevanten Zielgruppe)
- Staffel 1: 41,4 %
- Staffel 2: 25,0 %
- Staffel 3: 29,9 %
- Staffel 4: 29,1 %
- Staffel 5: 28,3 %
- Staffel 6: 30,8%
- Staffel 7: 31,8 %
- Staffel 8: 32,0 %
- Staffel 9: 24,4 %
Alleine der Quotenverlauf in der werberelevanten Zielgruppe (rechts zu sehen) spricht Bände:
«Deutschland sucht den Superstar» hat nach zehn Jahren doch deutlich an Schwung verloren. Schon im letzten Jahr schrieben wir an dieser Stelle, dass die Castingshow von RTL einem Abwärtstrend ausgesetzt war. In diesem Jahr, ausgerechnet mit der Jubiläumsstaffel, ging es damit unaufhaltsam weiter. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass sogar inhaltliche Änderungen dem Format nicht wirklich weiterhelfen konnten. So moderierten die zehnte Staffel erstmals Nazan Eckes und Raul Richter, darüber hinaus wurde immer wieder an weiteren kleinen Stellschrauben gedreht.
Wie dem auch sei: Die Castings liefen unterm Strich am besten in dieser Staffel. Allerdings stellten die 27,1 Prozent Zielgruppenmarktanteil schon den Höchstwert der gesamten Staffel dar – bei Staffel 9 belief sich der Bestwert noch auf 31 Prozent (ebenfalls mit der ersten Ausgabe), bei Staffel 8 lag er sogar bei 36,9 Prozent. Insgesamt hatten am 5. Januar 2013 5,23 Millionen Menschen eingeschaltet – mehr sollten die anderen Ausgaben nicht mehr erreichen. Die erste Mittwochsausgabe in diesem Jahr verlor dann schon ein paar Zuschauer, mit einer Reichweite von 4,39 Millionen konnte man aber natürlich trotzdem zufrieden sein. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum fiel von 15,6 auf 12,7 Prozent, in der jungen Zielgruppe ging es auf 22,3 Prozent runter.
Die Samstagssendung vom 12. Januar schnitt mit insgesamt 4,29 Millionen Zuschauern sowie 22,7 Prozent Marktanteil ähnlich wie die vorausgegangene Ausgabe ab, am darauffolgenden Mittwoch sank der Marktanteil bei den Umworbenen aber auf 20,6 Prozent, dem bislang schwächsten Wert. Die letzten beiden Castingfolgen erzielten Marktanteile von 21,6 und 22,3 Prozent, die absolute Zuschauerzahl hat sich im Vier-Millionen-Bereich eingependelt.
Zu befürchten war bei RTL wie immer, dass das Interesse mit den Recall-Ausgaben noch weiter abflauen würde. Und so kam es dann auch: Die ersten beiden Recall-Sendungen erreichten zwar noch über vier Millionen Zuschauer (4,30 und 4,25 Mio.), doch danach rutschten Bohlen und Co. unter diese Marke. Bitter, wenn man bedenkt, dass es vor einem Jahr noch nahezu jeder Recall auf über fünf Millionen Zuschauer geschafft hatte. Im Durchschnitt interessierten sich damals 5,34 Millionen Zuschauer ab drei Jahren für diese Phase der Castingshow, 2013 waren es nur noch 3,98 Millionen. In der Zielgruppe wurden durchschnittlich 20,8 Prozent Marktanteil gemessen, fünf Prozentpunkte weniger als im vorherigen Jahr. Den vorläufigen Quotentiefpunkt markierte übrigens die Folge vom 9. März, als in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen 18,7 Prozent Marktanteil gemessen wurden.
«DSDS»-Reichweiten Staffel 10
- Castings: 4,54 Mio. (Staffel 9: 5,55 Mio.)
- Recall: 3,98 Mio. (Staffel 9: 5,34 Mio.)
- Mottoshows: 4,03 Mio. (Staffel 9: 4,76 Mio.)
Die Mottoshows liefen ebenfalls schwach wie nie, im Schnitt konnten sich hierfür nur 3,96 Millionen Zuschauer begeistern. Das alleine wäre freilich kein schlechtes Ergebnis. Einen etwas faden Beigeschmack bekommt diese Zahl nur dann, wenn man sie mit den vorherigen Staffeln in Relation setzt: Bei Staffel neun wurden schließlich noch durchschnittlich 4,76 Millionen Zuschauer generiert, die Runde davor brachte es gar auf 6,17 Millionen Interessierte. In diesem Jahr nahmen nur vier von neun Mottoshows die Vier-Millionen-Hürde, unter anderem die vom 6. April 2013: 4,49 Millionen Zuschauer sahen an diesem Samstag zu, das entsprach 14,2 Prozent Marktanteil. Bei den werberelevanten Zuschauern kamen bei 2,6 Millionen Zuschauern 22,7 Prozent Marktanteil zustande, womit man sich gegenüber den Vorwochen ebenfalls deutlich steigern konnte. Auch die Ausgabe, in der Andrea Berg als Gastjurorin auftrat, war mit 4,43 Millionen Zuschauern einer der erfolgreicheren Mottoshows.
Die schwächste «DSDS»-Quote aller Zeiten wurde übrigens mit der 3. Mottoshow vom 30. März aufgestellt. Nur 17,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen saßen an diesem Abend vor dem Fernseher. 3,61 Millionen sahen insgesamt zu. Etwas bessere Werte erzielte hingegen das große Finale am 11. Mai. 4,63 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu und bescherten der zehnten «DSDS»-Staffel damit die zweitstärkste Reichweite, der dazugehörige Marktanteil lag bei 16,3 Prozent. Bei den jüngeren Zuschauern gab es zum Schluss noch einmal den Tagessieg dank einer Reichweite von 2,56 Millionen Zuschauern sowie 24,4 Prozent. Das Finale im Vorjahr ergatterte allerdings noch deutlich bessere 28,3 Prozent Zielgruppenmarktanteil.
Unterm Strich blieb die zehnte «DSDS»-Staffel zwar auf einem ordentlichen Quotenniveau, doch verglichen mit den Zahlen, die früher mal drin waren, dürfte sie dennoch eine kleine Enttäuschung für RTL gewesen sein. Im Schnitt saßen 4,11 Millionen Zuschauer ab drei Jahren vor dem Fernseher, 2,38 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Das entsprach Marktanteilen von 13,4 und 21,3 Prozent.