Anders als Vorgänger Karl König will die neue Senderchefin Katja Hofem verstärkt auf Eigenproduktionen setzen – zum Beispiel auf Adventure-Shows.
Vita Katja Hofem
- bis 2006: Programmchefin von RTL II
- 2006 bis 2009: Co-Geschäftsführerin von Discovery Communications, verantwortlich für DMAX
- seit 2009: ProSiebenSat.1 Media AG, u.a. Geschäftsführerin von sixx, zwischenzeitlich auch für Factual in Sat.1 zuständig
- seit Januar 2013: Geschäftsführerin kabel eins
Ein bisschen ungewohnt dürfte die Aufgabe für Katja Hofem schon sein. Die einstige Unterhaltungschefin von RTL II profilierte sich bisher vor allem im Aufbau von neuen Sendern und Marken. Sie machte DMAX zu dem was es heute ist, wechselte dann zu ProSiebenSat.1, startete die Free-TV-Sender sixx und Sat.1 Gold, die sich quotentechnisch gut entwickeln. Inzwischen ist sie Chefin von kabel eins – einem schon bestehenden Sender. Es sei das erste Mal, dass sie ein fertiges Baby übernehme, sagte sie in einem Video-Interview mit dem ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne.
kabel eins möchte sie in den kommenden Monaten wieder etwas mehr ins Relevant Set bringen, wie sie sagt. Dabei setzt sie vor allem auf eine Programmfarbe, die dem Sender vor einiger Zeit den Aufschwung brachte: Eigenproduktionen. Die erfolgreichsten kabel eins-Entdeckungen (zum Beispiel «Die strengsten Eltern der Welt») laufen inzwischen zum größeren Schwestersender Sat.1. „Ein Genre, was mich wahnsinnig reizt, wo ich auch glaube, dass das ganz toll zu kabel eins passt, ist das Genre Survival“, sagt die Geschäftsführerin.
Sie will künftig außergewöhnliche Menschen auf ihren Forschungsreisen begleiten. Zudem will sie auf Extreme Cooking setzen. Mit den «Beef Buddies» probiert ZDFneo hier eine ähnliche Richtung. In einem neuen kabel eins-Format sollen die außergewöhnlichsten Gerichte auf Welt gesucht werden. «Firing Mom and Dad» und «The Missionaries» sind weitere – schon vor einiger Zeit publik gewordene – Neustarts des Senders.
Die etablierten Film-Reihen möchte Hofem behalten – der Dienstagabend, an dem bis etwa 22.20 Uhr aktuell aber Filme gezeigt werden, soll wieder zum Reality-Tag werden. „Die erfolgreichsten Zeiten hatte kabel eins auch tatsächlich als der Anteil von Factual-Formaten, Informationsformaten sehr hoch war“, so Hofem in dem Interview.