Nach einem tollen Start holte die kurzlebige US-Sitcom nur noch Quoten im allenfalls mittelmäßigen Bereich.
ProSieben setzt inzwischen immer mehr auf US-Comedys. Seit einiger Zeit sendet der Münchner Privatsender nämlich nicht mehr nur dienstags, sondern auch montags und mittwochs die lustigen Formate aus den USA. Das bedeutet allerdings auch, dass man jetzt viel mehr Flächen mit US-Sitcoms bespielen muss, als das früher mal der Fall war. Und die müssen schließlich erst mal gefunden werden. Unter anderen Umständen wäre die jetzt kürzlich zu Ende gegangene Sitcom «Are you there, Chelsea?» also womöglich nicht ins Abendprogramm von ProSieben (dienstags, 22:15 Uhr) gewandert, denn mehr als zwölf Folgen wurden von dem Format nicht hergestellt. Da ProSieben den Nachschub jedoch dringend nötig hatte, wurden die zwölf Folgen in Doppelfolgen versendet – das hatte zur Folge, dass die Serie nach nur sechs Wochen schon versendet war.
Aus Quotensicht war das wohl die richtige Entscheidung, denn nach einem durchaus ansehnlichen Start rutschten die Werte teils unter den Senderschnitt. Die erste Folge wurde von 1,66 Millionen Zuschauern gesehen, die zweite von 1,50 Millionen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen bei überdurchschnittlichen 7,3 und 8,4 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden zunächst 1,41 Millionen, dann 1,26 Millionen Zuschauer gemessen. Die dazugehörigen Marktanteile beliefen sich auf tolle 15,7 bzw. 17,2 Prozent. Richtig schlecht lief es dann aber eine Woche später, was beim Blick auf die an diesem Tag vorhanden gewesene Konkurrenz aber nicht allzu sehr verwundern dürfte:
Schließlich kickte im Ersten die deutsche Nationalmannschaft gegen Kasachstan, die Partie wurde von weit über zehn Millionen Menschen gesehen. Klar, dass die Sitcoms bei ProSieben da das Nachsehen hatten. Insgesamt verschlechterte sich die Reichweite auf 1,04 bzw. 0,99 Millionen Zuschauer. Die Marktanteile bei allen fielen auf 3,9 und 4,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen kam man nicht über 9,1 bzw. 10,3 Prozent hinaus. 0,93 bzw. 0,88 Millionen Junge sahen zu. Ohne die Fußball-Konkurrenz konnte sich die Sitcom wieder etwas verbessern, doch so berauschend wie noch beim Start fielen die Quoten auch dieses Mal nicht aus.
Vielmehr war man nun im Mittelmaß angekommen. Die Gesamtreichweite der ersten Folge des Abends lag bei 1,31 Millionen, bei der zweiten Episode wurden nur noch 1,03 Millionen Fans gezählt. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei jeweils soliden 5,4 Prozent. In der wichtigen Zielgruppe kamen bei 1,13 Millionen Zuschauern zunächst 11,4 Prozent, danach bei 0,87 Millionen Jungen dann 10,8 Prozent Marktanteil zustande. Ähnliche Werte fuhr auch das nächste Doppelpack vom 9. April ein, die Marktanteile bei den Umworbenen betrugen 11,1 und 10,8 Prozent.
Genauso unspektakulär ging es auch eine Woche später weiter. Erneut war man der Fußball-Konkurrenz im Ersten nicht gewachsen. Diesmal musste die Sitcom nämlich gegen das DFB-Pokal-Halbfinale antreten. In der Zielgruppe blieb man daher bei mauen 9,9 und 10,6 Prozent Marktanteil hängen, mehr als 1,13 bzw. 0,95 Millionen Zuschauer insgesamt konnten sich nicht für die Serie begeistern. Die letzten beiden Folgen erzielten übrigens nahezu identische Reichweiten beim Gesamtpublikum: 1,13 und 0,96 Millionen. In der Zielgruppe wurden Werte von 11,1 und 11,9 Prozent generiert.
Im Schnitt wurden die zwölf Folgen von 1,15 Millionen Zuschauern ab drei Jahren gesehen, 1,01 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. 5,4 Prozent betrug der Marktanteil bei allen, in der Zielgruppe wurden 11,7 Prozent ermittelt. Das sind solide Werte, allerdings hätten sie ohne den starken Auftakt ein wenig schlechter ausgesehen. ProSieben wird das alles recht wenig kümmern, mehr als diese zwölf Folgen liegen von der Sitcom nämlich ohnehin nicht vor. Eine Zweitverwertung bei den kleineren ProSiebenSat.1-Sendern ist aber nicht ausgeschlossen.