Nix mehr mit dem Jugendamt – der Münchner Sender zieht bei neuem Nachmittagsprojekt schon wieder die Reißleine.
Keine gute Zeit für imagoTV
Die Scripted Reality «Helft mir! Letzter Ausweg Jugendamt» kam von der Berliner Firma imagoTV. Diese hatte 2013 schon den RTL II-Flop «Der Jugenclub» gelandet, der nach nur vier Folgen abgesetzt wurde. Erfolge feiert das Unternehmen dafür mit verschiedenen Doku-Soaps. Unter anderem macht man «Rosins Restaurants» (kabel eins) oder «Die Bauretter». Mit «Mietprellern auf der Spur» ist man aber auch für ein umstittenes Format verantwortlich.Sat.1 und seine Scripted Realitys – so wirklich Glück hatte der Münchner Sender mit dieser Programmfarbe bislang nicht. Jetzt ist ein weiterer offizieller Flop dazu gekommen. Der Kanal hat entschieden, die seit vergangenen Montag im Programm befindliche Produktion
«Helft mir! Letzter Ausweg Jugendamt» mit sofortiger Wirkung zu streichen. Grund: Die schwachen und immer niedriger werdenden Quoten.
Gestartet war das Format vor sieben Tagen mit durchschnittlich 1,04 Millionen Zuschauern gesamt und einer Zielgruppen-Quote von 7,9 Prozent. Am Freitag sah das Bild dann deutlich schlechter aus. Die Reichweite lag noch bei 0,79 Millionen, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 5,8 Prozent ermittelt.
Auf der Suche nach dem Ersatzprogramm musste der Sender ziemlich kreativ werden. Nach dem kurzfristigen Ende von «Kallwass greift ein!» hatte man schon einige Wochen mit «Pures Leben» überbrückt, damit aber ebenfalls kein Quotenglück gehabt. Ab sofort sollen es nun zwei Wiederholungen von
«Niedrig & Kuhnt» richten. Das filmpool-Format, das lange Zeit überhaupt auf einen Sendeplatz im Sat.1-Programm wartete, ist somit von Montag bis Freitag mit gleich vier Folgen vertreten. Zwei Mal nach 14.00 Uhr und zwei Mal nach 18.00 Uhr.
Sat.1 dürfte «Niedrig & Kuhnt» auch als Reaktion auf das quotenstarke «Die Trovatos» bei RTL ins Programm hieven. Mit der Ermittler-Serie hatte der Marktführer in der zurückliegenden Woche Quotenerfolge feiern können.