Das US-Network CBS hat bereits 16 seiner Serien grünes Licht für die nächste Saison gegeben. Doch die auch in Deutschland sehr beliebte Profiler-Serie war (noch) nicht dabei. Wie also stehen die Chancen für eine neunte Staffel?
«Criminal Minds»-Staff
- Autor und Schöpfer: Jeff Davis
- Executive Producer: Mark Gordon, Erika Messer
- Showrunner: Erika Messer
- Darsteller u.a.: Shemar Moore, Matthew Gray Gubler, Thomas Gibson, Joe Mantegna, Kirsten Vangsness
Die Liste der CBS Erfolgsserien ist lang. Ob «The Big Bang Theory», «NCIS» oder «Person of Interest» – viele dieser bis dato verlängerten CBS-Formate lassen die Konkurrenz alt aussehen. Da wundert es kaum, dass die Senderverantwortlichen diese Stoffe ohne langes Zögern in eine neue Staffel schicken. Doch eigentlich müsste auch
«Criminal Minds» zu diesen Stoffen gehören. Schließlich war die Serie in den vergangenen Jahren ein verlässlicher Quotenbringer. Auch der Blick auf die aktuelle achte Staffel dürfte aus Quotensicht nicht allzu große Sorgenfalten bereiten, wenn man die Zahlen mal ganz nüchtern betrachtet.
Die Serie startete mit 11,73 Millionen Zuschauern in die achte Staffel. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei sieben Prozent. Zugegeben: Freudensprünge macht man angesichts dieser Werte nicht. Allerdings wird auch niemand in den Tränen ausgebrochen sein. Staffel sechs und sieben waren zwar jeweils mit über 14 Millionen Zuschauern in die neue Staffel gestartet; Staffel fünf hatte zum Auftakt sogar über 15 Millionen Zuschauer – ein Quotenrückgang ist also nicht von der Hand zu weisen. Allerdings präsentiert sich die aktuelle Runde sehr konstant bei 11 bis zwölf Millionen Zuschauern im Durchschnitt. Die, die also zum Staffelauftakt eingeschaltet haben, sind bislang auch nicht verloren gegangen. Zwischenzeitlich konnte man sogar noch ein paar Krimi-Fans hinzugewinnen.
Warum die achte Staffel dennoch weniger Zuschauer hat als ihre Vorgänger, lässt sich möglicherweise mit dem Weggang von Paget Brewster als Emily Prentiss zum Ende der siebten Staffel erklären oder auch mit der zunehmenden Fragmentierung des US-TV-Marktes. Viel wahrscheinlicher ist dann aber vielleicht doch das voranschreitende Alter der Serie. Es ist kein Geheimnis, dass viele Serien im Laufe der Zeit Zuschauer einbüßen müssen, wenn man mal «NCIS» außer Acht lässt, das als einzige Serie das genaue Gegenteil macht und von Staffel zu Staffel beliebter zu werden scheint. Das ist ein Phänomen, mit dem keine andere Serie aufwarten und das auch kein Experte so wirklich erklären kann.
Natürlich wird sich ein Sender wie CBS ganz genau überlegen, ob die Kosten- Nutzenrechnung von steigenden Produktionskosten mit jeder neuen Staffel und den daraus resultierenden Werbeeinnahmen bei der Ausstrahlung am Ende aufgeht. Das, sowie auch ein Pokern der Darsteller um höhere Gehälter, könnte einer Verlängerung um eine neunte Staffel derzeit noch im Weg stehen. Doch ist das alles keine Seltenheit, sondern eher Gang und Gebe. Vor allem Vertragsverhandlungen mit den Darstellern können sich in die Länge ziehen. Bestes Beispiel ist «How I Met Your Mother» – hier hat Darsteller Jason Segel Fans, Sender und Produktionsstudio ziemlich lange auf die Folter gespannt, ehe eine neunte Staffel in trockenen Tüchern war.
Auch der Blick auf bereits verlängerte CBS-Formate lässt die Hoffnung auf eine weitere Staffel nicht verblassen. So haben beispielsweise «Hawaii Five-O» sowie auch «Elementary» eine neue Staffel erhalten. Dabei hatte der Krimi auf Hawaii in dieser Saison mit viel massiveren Quotenproblemen zu kämpfen als «Criminal Minds». Auch «Elementary» schlug sich im Anschluss an «Person Of Interest» eher mittelprächtig, während die Profiler auf eigenen Beinen stehen und in der Regel kein starkes Vorprogramm benötigen, um glänzen zu können.
Und wenn man die Profiler-Serie abschließend noch mit «CSI: New York» vergleicht, welches ebenfalls noch nicht verlängert wurde, dann hat «Criminal Minds» eindeutig die besseren Karten. Denn im direkten Vergleich kann das BAU-Team um Special Agent Hotchner sowohl bei den Gesamtzuschauern und vor allem in der Zielgruppe punkten. So gibt man vermutlich eher dem «CSI»-Team in New York den Gnadenstoß und ermöglicht den Fans von «Criminal Minds» eine weitere, vielleicht finale Staffel. Lange wird eine Entscheidung jedenfalls nicht mehr auf sich warten lassen, denn die Upfronts, bei denen die Sender ihr Programm für die kommende Saison vorstellen, rücken näher.