Die vierte Staffel läuft richtig stark an – der Auftakt holte tolle Reichweiten. In Staffel drei lief nur das Finale stärker.
Die neuen «The Voice»-Coaches
In Staffel vier ändert NBC notgedrungen seine Coaches. Weil Cee Lo Green und Christina Agiulera sich wieder auf ihre eigene Musik konzentrieren wollen, stoßen Usher und Shakira neu zur Show hinzu. Zunächst sind Auftritte von ihnen nur in der kommende Woche beginnenden vierten Staffel angekündigt. Adam Levine und Blake Shelton bleiben die Konstanten in der Sendung. Das ist ganz nach dem Geschmack des Netzwerks NBC – nachdem die zurückliegenden Monate so gar nicht nach den Vorstellungen des Senders verliefen. Rückblick: NBC feierte noch im Dezember 2012 den stärksten Herbst seit weit mehr als zehn Jahren. Bei den für die Werbeindustrie wichtigen 18- bis 49-Jährigen belegte man mal wieder den ersten Platz, vor den sonstigen Platzhirschen FOX und ABC. Dann aber ging «The Voice», das Quotenzugpferd am Montag und Dienstag in seine Winterpause, und der Sender sackte bis auf Position vier ab.
Ohne «The Voice» funktionieren auch weitere Programmflächen nicht. Montags hatte die Abnehmshow «The Biggest Loser» gegen «The Bachelor» (ABC) keine Chance, dienstags funktionierten weder «Betty White» noch «Smash», das bald auf den Samstag verlegt wird. Jetzt geht wieder alles in seinen geregelten Bahnen: Sowohl montags als auch dienstags leitet NBC die Primetime mit der Musik-Show ein – und zumindest danach wirkte sich das auch positiv auf das nachfolgende Programm auf. Die Endzeit-Serie
«Revolution» generierte nach 22.00 Uhr noch sieben Prozent der Jungen; NBC blieb somit bis in den späten Abend Marktführer.
Spannender noch: Die vierte Staffel von «The Voice» startete am Montag stärker als die dritte Runde, die NBC im Herbst glücklich machte. Damals sahen 12,28 Millionen Menschen zu, nun waren es 13,64 Millionen. Abgesehen vom Staffelstart der zweiten Runde, der außer Konkurrenz ist, weil direkt nach dem 2012er «SuperBowl» On Air ging, lief noch keine Staffelpremiere stärker. Runde eins zum Beispiel holte 11,78 Millionen. Bei den 18- bis 49-Jährigen war die nun gestartete Staffel mit 13 Prozent zwei Punkte stärker angelaufen als die dritte.
Und: Überhaupt gab es im Herbst nur eine Episode, die mehr Zuschauer hatte als nun der Staffelstart – das war das große Finale. Gute Vorzeichen also für ein NBC im Aufwind, zumal die Quoten am Dienstag nahezu bestätigt wurden. 12,02 Millionen Menschen sahen die zweite Folge der vierten Staffel. Dass ein paar abspringen werden, war vorherzusehen, schließlich war die Neugier auf die neuen «Voice»-Coaches im Vorfeld sehr groß. Verglichen mit der zweiten Folge der dritten Staffel steht das Musikformat noch um rund 600.000 Amerikaner besser da.
Doch auch wenn nun die größten Sorgen von NBC erst einmal gelindert werden; allein die Tatsache, dass der Sender so dermaßen von dieser Marke abhängig ist, sollte den TV-Bossen Stirnrunzeln bereiten.