... sagt RTL II-Moderatorin Sandra Schneiders in den Sonntagsfragen. Die Düsseldorferin steht aktuell sowohl für den WDR als auch für RTL II vor der Kamera. Für Schneiders kein Widerspruch.
Zur Person: Sandra Schneiders
Zurück zu den Wurzeln: Mit der Moderation der «WDR Lokalzeit Ruhr» kehrt Sandra Schneiders zurück in die Lokalnachrichten – wie bereits zu Beginn ihrer TV-Karriere: Nach ihrem Volontariat bei RTL West zog es die Düsseldorferin zu RTL Nord nach Hamburg, um dort die Regionalmagazine für Norddeutschland zu moderieren. Seit 2006 moderiert die 31-Jährige regelmäßig die «RTL II News» und lebt mit Mopsdame Emma in Erkrath nahe Düsseldorf.
Sandra Schneiders, neben den «RTL II News» moderieren Sie auch beim WDR die «Lokalzeit Ruhr». Wie kam es zu diesem zweiten Standbein?
Ich hatte noch Zeit und Lust!
(lacht) Nein, im Ernst: Ich wollte mich gerne weiterentwickeln als Moderatorin und was Neues wagen. Seit einem Jahr mache ich nun die beiden Jobs und es ist nach wie vor spannend und äußerst abwechslungsreich.
Inwieweit unterscheidet sich die Aufmachung der Themen bei diesen verschiedenen Zielgruppen?
Das liegt natürlich auf der Hand: Die «RTL II News» sind nationale Nachrichten und beschäftigen sich mit Themen weltweit. Die «Lokalzeit Ruhr» kümmert sich, wie der Name schon sagt, um das, was in unserem Sendegebiet Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Mülheim passiert. Sie greift die Geschichten auf, die vor der Tür liegen. Aber auch große Ereignisse wie die Wahl zum neuen Papst werden gecovert und lokal „runtergebrochen“. Zum Beispiel mit dem Essener Geschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, der Franziskus persönlich kennt und darüber in der «Lokalzeit Ruhr» erzählt hat.
Die «RTL II News» sind in der jungen Zielgruppe erfolgreich, aber dennoch sehr umstritten. Wie gehen Sie mit diesen Kritikern um?
Die «RTL II News» sind wirklich sehr erfolgreich in der junge Zielgruppe, darüber freuen wir uns sehr. Kritiker gibt es natürlich, aber wo gibt es die nicht. Auch die «Tagesschau» hat Kritiker. Die Quoten bestätigen uns ja, und ich persönlich kann sehr gut mit negativer Kritik umgehen, da ich ja weiß, wie das Team der «RTL II News» arbeitet. Bei uns wird alles genauestens recherchiert und hinterfragt. Alle Kollegen arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen an ihren Beiträgen, damit am Ende des Tages ein kompetentes und seriöses Produkt entsteht.
Wie beschreiben Sie selbst die Themenauswahl der «RTL II News» im Vergleich zu anderen Nachrichtensendungen?
Natürlich läuft der Sendungsaufbau bei uns etwas anders, er hat ganz einfach eine andere Dramaturgie. Vorne behandeln wir - wie jede andere Nachrichtensendung auch - ernste Themen, wie politische Konflikte zum Beispiel in Syrien, die Wahl zum Papst, Kriminalfälle oder auch schwere Unfälle. Am Ende der Sendung werden wir allerdings etwas bunter und stellen neue Filme, Platten oder Games vor und haben unseren VIP-Block. Wir machen Nachrichten für junge Leute und die interessiert das sehr. Das Feedback auf diese Themen ist toll, vor allem auch auf unserer Facebook-Seite, wo wir ständig mit unseren Zuschauern in Kontakt stehen. Durch diese besondere Mischung der Themen unterscheiden wir uns ja auch zu der „üblichen“ Nachrichtensendung und das ist genau so gewollt.
Ist es nur ein Klischee oder unterscheidet sich die Arbeitsweise eines öffentlich-rechtlichen Senders immer noch gegenüber eines Privatsenders in Ihrer Praxis?
Die Unterschiede sind schwindend gering. Alle wollen am Ende des Tages eine gute Sendung abliefern und die Zuschauer bestmöglich informieren und unterhalten. Dafür wird beim privaten wie auch öffentlich-rechtlichen Fernsehen konzentriert und motiviert gearbeitet.
In diesem Geschäft wird man schnell zum Nachrichtenjunkie. Wie schalten Sie da selbst mal ab?
Schwierig. Eigentlich fast unmöglich.
(lacht) Wenn dann muss ich schon sehr weit weg sein, und kein Smartphone oder Laptop in der Nähe haben um nicht schnell mal schauen zu können, wie die Nachrichtenlage so ist. Für mich startet der Tag absolut perfekt, wenn ich an meinem Küchentisch sitze, einen Latte Macchiato trinke und dabei bei Bild.de oder Spiegel.de stöbern kann.
(lacht)
Welche Rolle spielt die Einschaltquote in Ihrer täglichen Arbeit und wie viel Boulevard braucht eine quotenstarke Nachrichtensendung heutzutage?
Eine gute Einschaltquote ist immer schön, aber kein Qualitätssiegel für die Sendung. Wenn die Quote mal schlecht war, glaubt keiner gleich, dass wir auch schlechte Arbeit abgeliefert haben. Es hat mit so vielen Faktoren zu tun, wie Wetter, Vorlauf, Nachlauf, Konkurrenzprogramm… etc. Und boulevardesk darf es ruhig schon mal sein, solange Inhalte nicht auf der Strecke bleiben. Die Gesamt-Mischung macht´s.
Angeblich begann Ihre TV-Karriere durch eine zufällige Begegnung mit einem TV-Team in Lloret de Mar… Da denkt man ja schnell an «We Love Lloret» und ähnlich quotenstarke Doku-Soaps...
Das stimmt, das war mein erster Kontakt zum „Fernsehen“. Also wenn ich mir die Sendung «We love Lloret» so anschauen… Parallelen gibt’s da schon einige...
(lacht) Aber die Reportage über uns in Lloret ist ja schon zwölf Jahre her und heute würde ich mich sicherlich nicht mehr von einem TV-Team im Urlaub begleiten lassen…
(lacht) Bin aber trotzdem dankbar, dass ich die Jungs von «Focus TV» damals getroffen habe.
Gibt es Pläne für weitere Show-Moderationen wie bei «Schau Dich Schlau!» oder wieder mehr Sport-Moderationen als bekennender Fußball-Fan…?
Konkrete Pläne gibt es nicht. Ich würde sehr gerne etwas im Bereich Sport machen, da ich leidenschaftlicher Fußballfan bin und auch selbst super gerne Sport treibe. Ich hoffe, da ergibt sich nochmal was. Ab April laufen jedenfalls noch drei Folgen «Schau dich schlau» mit Fero Andersen und mir.
Das Magazin FHM zählte Sie 2012 zu den „Top 100 sexiest Women in the world“, Glückwunsch nochmal… Haben Sie nicht mal mit dem Gedanken gespielt, eine Modelkarriere zu beginnen?
Dankeschön!
(lacht) Für eine Modelkarriere bin ich mit 31 Jahren sicherlich schon zu alt, wobei mir Fotoshootings schon Spaß bringen. Erst gestern hatte ich eines für RTL II im Fitnessstudio, allerdings war es auch wirklich anstrengend, den Körper die ganze Zeit auf Spannung zu halten. Heute habe ich überall Muskelkater! (lacht)
Als quotenstarkes Lead-In der «RTL II News» läuft «Berlin – Tag & Nacht». Wie erklären Sie sich den Erfolg solcher Formate?
«Berlin - Tag & Nacht» ist einfach das moderne «GZSZ», es lebt durch die verschiedenen Charaktere, nur ist es weniger gestellt und dadurch authentischer. Ich habe leider fast nie die Zeit, reinzuschalten, da es immer kurz vor oder während meiner Sendungen läuft. Aber Silvester hatte ich die Möglichkeit mit zwei Jungs von «Berlin - Tag und Nacht» am Brandenburger Tor live zu moderieren, nämlich mit Krätze und Schmidti, und das war sehr nett und unterhaltsam.
Zum Abschluss der Klassiker bei Nachrichtenmoderatoren: Welche gute Nachricht würden Sie gerne mal verkünden dürfen?
Vor dieser Frage graut es mir immer!
(lacht) Ich glaube, welche Nachricht wir tatsächlich bald verkünden können und die ich auch gerne vortragen würde ist: Medikament gegen Aids gefunden.
Wie verbringen Sie dieses Oster-Wochenende?
Leider habe ich nur an Ostersonntag frei und somit dann Zeit diesen Tag gemütlich mit meiner Familie bei einem leckeren Osteressen zu verbringen. Karfreitag hatte ich ein Fotoshooting für ein neues Modellabel und Samstag dann die Moderation der «Lokalzeit Ruhr». Ostermontag bin ich bei den «RTL II News» zu sehen. Also von allem was dabei.
(lacht)
Vielen Dank für Ihre Antworten!
Bitteschööööön
(lacht)