Was Marvels blutrünstiger, mit Metahumor um sich feuernder Antiheld Deadpool mit «Kick-Ass 2» zu schaffen hat? Letzterer könnte Ersterem ins Kino helfen ...
Manchmal braucht es in Hollywood etwas zusätzlichen Antrieb, um einen Kinofilm in Bewegung zu bringen. So auch
«Deadpool», die Realverfilmung des gleichnamigen Marvel-Comichelden. Obwohl das produzierende Studio 20th Century Fox mit Ryan Reynolds bereits einen Hauptdarsteller unter Vertrag hat und die Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick («G. I. Joe – Die Abrechnung» bereits ein Skript ablieferten, welches sie als ihr bisheriges Lieblingsprojekt bezeichnen, nimmt es seit Jahren keine Gestalt an.
Der einzige Fortschritt in der jüngeren Vergangenheit ist, dass Regisseur Tim Miller mittels Computeranimation und Motion Capturing einen dreiminütigen Testfilm produzierte, um dem Studio seine tonale Vorstellung des Comicfilms vorzustellen. Dennoch zaudert Fox weiterhin damit, der Produktion grünes Licht zu geben, da Frontmann Reynolds in «Deadpool» kaum zu erkennen wäre (weil er entweder eine Maske trägt oder von den darunter liegenden Narben und Tumoren der Titelfigur entstellt ist) und sich bislang nur wenige Comicadaptionen mit einem R-Rating kommerziell durchsetzten. Aufgrund dessen verrieten Reese und Wernick, dass die Zukunft von «Deadpool» von den Kinoeinnahmen des tonal ähnlichen
«Kick-Ass 2» beeinflusst werden könnte: „Wir hoffen, dass «Kick-Ass 2» einschlägt, denn das wird den Verantwortlichen die Augen öffnen, dass ein Comicfilm mit höherer Jugendfreigabe fähig ist, sein Publikum zu finden.“
Deadpool, ein ultrabrutaler Antiheld des Marvel-Universums, der weiß, dass er nur eine fiktionale Figur ist, wird laut Ryan Reynolds in seinem Kinofilm auch dazu kommen, seine von Fans kritisierte Rolle in «X-Men Origins: Wolverine» anzugreifen. „Deadpool war nicht sehr glücklich mit dem Deadpool in «Wolverine»“, fasst der Schauspieler kurz und knapp zusammen.