Actionkino und seichte Komödien stehen diesmal zwei schwermütigen Dramen gegenüber.
«G.I. Joe 3D: Die Abrechnung»
Die Eliteeinheit G.I. Joe gilt als Profi-Instanz, wenn es um den Schutz der amerikanischen Bevölkerung geht. Eines Tages wird sie Opfer eines unvorhersehbaren Angriffs, bei dem zahlreiche Mitglieder den Tod finden. Die Regierung begründet die Liquidierungsaktion offiziell mit einem angeblichen Landesverrat von G.I. Joe. Doch bald stellt sich heraus, dass die Geheimorganisation Cobra hinter dem Blutvergießen steckt. Die wenigen Überlebenden, darunter Roadblock (Dwayne Johnson) und Lady Jaye (Adrianne Palicki), schwören Rache und bündeln ihre Kräfte zum Rückschlag.
Spannendes Action-Feuerwerk oder laues Lüftchen? Sidney Schering veröffentlicht zum Film eine ausführliche Kinokritik - am Donnerstag bei Quotenmeter.de..
OT: «G.I. Joe 2: Retaliation» von Jon M. Chu; mit Channing Tatum, Dwayne Johnson, Adrianne Palicki, Ray Park, Ray Stevenson und Bruce Willis
«Voll abgezockt»
Buchhalter Sandy Patterson (Jason Baterman) fällt aus allen Wolken, als plötzlich seine Konten gesperrt sind und er kurz darauf verhaftet wird. Auf der Wache stellt sich alsbald heraus, dass der Haftbefehl einer Frau in Florida gilt. Sie hat sich seine Identität angeeignet, und da sein guter Ruf und seine Beförderung auf dem Spiel stehen, beschließt Sandy die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Natürlich hat die barsch-biestige Betrügerin zunächst nicht die geringsten Absichten mit dem gutmütigen Weichei Sandy zu kooperieren. Doch Sandy erweist sich als das geringere Übel, als zwei wütende Auftragskiller und ein ungehaltener Kautionsagent aufkreuzen.
Nach dem großen Erfolg von «Kill the Boss» hat sich Regisseur Seth Gordon erneut Jason Bateman als Hauptdarsteller für seinen neuesten Film geschnappt. Die meisten Kritiken fallen jedoch vernichtend aus. So schreibt Nico van Veen von
moviesection.de, es gebe "viele Beispiele für Filme, die schlecht aber trotzdem lustig sind", dieser hier jedoch "kein Beispiel dafür" sei. Die Story sei wenig innovativ und strotze "nur so vor unlogischen Gegebenheiten", während der Humor gar "zum Davonlaufen" sei. Obgleich die beiden Hauptdarsteller "ganz gut miteinander harmonieren" und generell die schauspielerischen Leistungen "noch der größte Lichtblick" seien, fällt er insgesamt ein verheerendes Urteil: "«Voll abgezockt» ist ein schlechter, niveauloser und unlogischer Film, der den Begriff des Fremdschämens neu definieren könnte". Ähnlich sieht es auch Yannik Suter von
outnow.ch, obgleich er sein Urteil deutlich milder formuliert. Er spricht von einer "Komödie vom Fließband", die mit "dem tollen Beginn und der witzigen Performance Batemans" zwar ein paar Höhepunkte beinhalte, diese jedoch mit "unglaubwürdig auf familienfreundlich gezimmerte Charakterentwicklungen, der abgekupferten Situationskomik und dem schmalzigen Ende" zerstöre. Michael Kienzl von
critic.de lobt hingegen, dass der Streifen "Grenzen überschreitet, an die sich die meisten im Alltag nicht herantrauen würden". Dies liege vor allem an der Hauptdarstellerin, welche "den reinen Egoismus lebt, ohne sich mit gutem Benehmen oder moralischen Bedenken aufzuhalten".
OT: «Identity Thief» von Seth Gordon; mit Jason Bateman, Melissa McCarthy, John Cho, Amanda Peet, Genesis Rodriguez und Jon Favreau
«Die Jagd»
Nach der Trennung von seiner Frau arbeitet Lucas (Mads Mikkelsen) daran, sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Er kann sich in der kleinen Gemeinde auf seinen Freundeskreis verlassen und findet Erfüllung in seinem Beruf als Kindergärtner. Besonders die kleine Klara (Annika Wedderkopp), Tochter seines besten Freundes, sucht seine Nähe. Als sich Klara von ihm abgewiesen fühlt, setzt sie beleidigt die Lüge in die Welt, Lucas habe ihr sein erigiertes Glied gezeigt. In Windeseile eskaliert die Situation, die Jagd auf das Freiwild Lucas ist eröffnet.
Ob das dänische Familiendrama wirklich sehenswert ist, verrät Ihnen Quotenmeter.de-Redakteur Markus Trutt in seiner
Kinokritik.
OT: «Jagten» von Thomas Vinterberg; mit Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen, Annika Wedderkopp, Lasse Fogelstrom, Susse Wold und Anne Louise Hassing
«Heute bin ich blond»
Architekturstudentin Sophie (Lisa Tomaschewsky), 21 Jahre alt, genießt das Leben in vollen Zügen: Feiern, Lachen, Flirten, Sex. Da wird bei ihr ein inoperabler Krebs diagnostiziert. Im Krankenhaus muss sie sich einer langwierigen Chemotherapie unterziehen. Ausgang ungewiss. Doch sie gibt nicht auf. Neun Perücken werden zu ihrem neuen Lebenselixier: Mal trotzig selbstbewusst, mal romantisch verspielt oder kühl erotisch - je nach Haarfarbe und Frisur kommt ein anderes Stück Sophie zum Vorschein. Mal himmelhoch jauchzend, dann wieder zu Tode betrübt.
Die deutsch-belgische Buchverfilmung kommt bei der Kritik alles in allem recht gut an. So lobt
filmstarts.de-Redakteur Christoph Petersen, dass die Hauptfigur dieses Werkes "nicht allein aufgrund ihrer Krankheit zur weisen Philosophin" mutiere, sondern "nun mal das Leben einer 21-Jährigen führt". Dies führe zu einer "unerhörten Authentizität", die durch die Besetzung der Hauptrolle noch verstärkt werde: "Tomaschewsky meistert nicht nur den Moment, in dem der lebensfrohen Beinahe-Studentin von einem Moment auf den nächsten der Teppich unter den Füßen weggezogen wird, mit Bravour, sie macht sich auch alle neun Perücken augenblicklich zu eigen." Thomas Engel von
programmkino.de hingegen ist der Ansicht, in dem Film werde "alles ein wenig zu sehr geschönt", denn "das Krankenhauszimmer scheint einer Villa entlehnt zu sein" und "mit Sicherheit verlaufen die meisten Tumorkrankheiten und Krebsschicksale anders" als hier dargestellt. Diese Künstlichkeit müsse man berücksichtigen, doch trotzdem sei es dem Team um Regisseur Rothemund gelungen, dem Zuschauer zu zeigen, "wie eine junge Frau hofft und noch mehr kämpft, als sie hofft".
OT: «Heute bin ich blond» von Marc Rothemund; mit Lisa Tomaschwesky, Karoline Teska, David Rott, Maike Bollow, Peter Prager und Alice Dwyer