Thomas Gottschalk und Günther Jauch bekommen bald eine eigene Show auf RTL? Der Spiegel will Gerüchte aufgeschnappt haben und die Journalisten sind auf einmal hellwach.
Thommy Gottschalk muss langsam aufpassen. Im Fokus der Öffentlichkeit verspielt er langsam die Reste seines Lebenswerks. War er nach dem Ende von «Wetten Dass..?» noch gefeierter Show-Titan, so wirkt er nun wie ein arbeitssuchender Leiharbeiter der Flimmerkiste. Endlich wieder eine ordentliche Festanstellung in einem großen Betrieb. Der Mann will zurück auf die große Bühne. Nicht mehr nur auf die Gnade eines Bohlen angewiesen sein. Sein Ausflug in die RTL-Jury war beim öffentlich-rechtlichen Publikum nun wirklich keine Glücksreise.
Was ich gerade merke? Gottschalk wirkt langsam wie ein Steinbrück. Der Eine will Kanzler werden und bei Gottschalk wird ebenfalls der Prozess des Scheiterns immer deutlicher erkennbar. Gefloppter Talk mit Twitter-Integration. TrashTV mit Bohlen ohne Titan-Status. Wollte ihn nicht kürzlich noch die «ARD» zurück? Sollte er nicht zurück zu den Wurzeln ins Radio zusammen mit Mentor Elstner? Nun soll es eine gemeinsame Show mit Günni Jauch werden. Dabei hat Jauch selbst Probleme im Anfangsstadium.
Die Schweiz hat erst vor kurzem eine Abzocker-Debatte hinter sich gebracht und die Deutschen schauen ebenfalls genauer beim Geld hin. Peer Steinbrück fragte Jauch nach seinem Gehalt und der Transparenz für die GEZ-Zahler. Hier war Jauch anscheinend nicht ganz so offen. Sein Vertrag ist gar nicht öffentlich und doch rieselt es Millionen. Gerade im Wahlkampf hinterfragt man nun auch die TV-Elite. Jauch hat man nach zwei Schlagzeilen in Ruhe gelassen. Warum? Müssen sie die feinen Journalisten fragen. Auf Steinbrück haut man weiter drauf. Dabei wäre Günther Jauch immer noch in Erklärungsnot.
Was erkennbar wird? Alle Titanen werden unruhig. Schmidt will nun laut Interview nach «Sky» endgültig abtreten. Jauch sitzt nicht mehr ganz so sicher im Stuhl und verbrüdert sich vielleicht bald mit Thommy zum Duo. Man rettet sich durch die Sender mit seinem Ruhm und versucht die Krise zu überstehen. Zur Not gemeinsam. Selbst vor einem Bohlen macht man da nicht halt. Bloß nicht zurück ins Radio, oder gar ganz den letzten Vorhang fallen lassen. Selbst auf Raab wird diese Frage immer mehr zukommen. Die Elite versucht sich zu retten und ein Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten. Millionen für Moderation. Der Rest dagegen verdient schon jetzt im Fernsehen keine Millionen mehr. Vielmehr werden TV-Redakteure zu Kameramännern ohne eigenen Tontechniker rationalisiert. Das ist einfach zu teuer geworden für Formate.
Was passieren wird? Diese Formel ist alt und einfach. Das Spiel wird noch eine Zeit funktionieren. Wir werden noch einmal Gottschalk und Jauch als Duo feiern. Schmidt wird irgendwann still und leise bei Sky den Hut nehmen müssen und ab und an Gast im TV sein. Alle werden gehen müssen. Langsam aber sicher. Was dann ist? Dann wird der Moderator ein ziemlich normaler Beruf geworden sein. Nicht viel besser bezahlt als ein Sachbearbeiter. Wer dafür eigentlich verantwortlich sein wird? Eine viel zu alte und verbohrte Elite, welche zu lange auf dem eigenen Ego geritten ist.
Freuen wir uns daher auf ein neues Kapitel in Sachen Fernsehen.
Titel könnte langsam sein:
„Vorletzter Akt.“
Ihr
Rob Vegas
10.03.2013 20:12 Uhr
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Rob Vegas