Die Basketball-Partien standen unter keinem guten Stern, doch wie Alba Berlin zeigte, ist für den Sport noch einiges drin.
Der unbedarfte Zuschauer, dessen Bild von Basketball in den 90ern geprägt wurde, als Stars wie Michael Jordan oder Dennis Rodman den Ballsport bei der hiesigen Jugend populär machten, dürfte nicht schlecht staunen, wenn ihm die harte Quotenrealität begegnet. In Deutschland leidet Basketball nämlich seit vielen Jahren vor allem an einem mangelnden Zuspruch bei den jungen Fernsehenden. Umso erfreuter dürften die Verantwortlichen der Beko Basketball Bundesliga die Entwicklung der Übertragungen der vergangenen Wochen entgegennehmen …
Dabei sah die Welt am 19. Januar noch finster aus für den körperlosen Ballsport: 0,13 Millionen Fernsehende schalteten ab 19.40 Uhr ein und sorgten so für desaströse 0,4 Prozent. Kaum besser war das Bild bei den Werberelevanten, wo 0,08 Millionen Interessenten in 0,7 Prozent Marktanteil resultierten. Dass ausgerechnet ein Allstar Game so abgestraft wurde, machte kaum Mut für die kommenden Wochen.
Und die nächsten drei Spiele bestätigten dieses Bild zunächst: Insgesamt waren 0,5, 0,4 und 0,3 Prozent insgesamt drin, in der Zielgruppe schrumpfte der Marktanteil auf 0,4, 0,3 und zuletzt 0,2 Prozent Marktanteil. Die Reichweiten beliefen sich auf maximal 0,16 respektive 0,05 Millionen (für das um 18.55 Uhr angepfiffene Spiel Ulm – Bayern am 27. Januar) und mindestens 0,09 beziehungsweise 0,03 Millionen (für das am 9. Februar um 20 Uhr gestartete Spiel Bonn – Ulm).
Am 10. Februar ging es allerdings dank des Duell Bayern – Alba Berlin, das bei kabel eins statt bei Sport1 ausgestrahlt wurde, radikal aufwärts: Um 13.15 Uhr kam das erste Viertel auf 0,26 Millionen Gesamtzuschauer und nach den Vorwochen nicht erwarteten 1,6 Prozent. In der Zielgruppe waren dank 0,20 Millionen Umworbenen sogar respektable 3,4 Prozent drin. Das zweite Viertel steigerte sich bei 0,37 Millionen Fernsehenden ab drei Jahren und 0,26 Millionen Jüngeren auf 2,3 und 4,4 Prozent. Das dritte Viertel gab wieder etwas ab, 0,30 respektive 0,19 Millionen bedeuteten ab 14.20 Uhr 1,9 und 3,3 Prozent. Das finale Viertel errang schließlich bei 0,36 Millionen Interessenten gesamt und 0,23 Millionen Werberelevanten 2,2 und 3,8 Prozent. Im Schnitt standen für die Partie somit 2,0 und 3,7 Prozent zu Buche.
Am 16. Februar brachten jedoch der FC Bayern und Würzburg eine erneute Kehrtwende: Mit 0,16 Millionen Gesamtzuschauern ab 20 Uhr und 0,5 Prozent insgesamt sowie 0,08 Millionen 14- bis 49-Jährigen und 0,7 Prozent Zielgruppenmarktanteil schloss man wieder an den vorherigen Werten an. Im Mittel kamen die Basketball-Matches somit auf magere 0,23 Millionen Fans ab drei Jahren und 0,14 Millionen Umworbene. Die Marktanteile lagen mit 1,2 und 2,1 Prozent im regnerischen Bereich, allerdings bewies die Partie Bayern – Berlin, dass der Sport im Fernsehen ziehen kann und sich auch Jüngere anlocken lassen.