Die FOM geht einen ganz neuen Weg in Frankreich: Alle Rennen werden nur noch gegen Bezahlung zu sehen sein. TF1 verliert die Rechte.
Deutschland dürfte bald recht alleine da stehen: In kaum einem großen europäischen Land ist es bald mehr üblich, alle Rennen eines Formel 1-Jahres im freiempfangbaren Fernsehen zu sehen. In England ist es schon seit dieser Saison usus, dass sich die BBC und BSkyB die Rechte teilen. 50 Prozent der Rennen gibt es live exklusiv im Bezahlfernsehen. Ab kommender Saison gilt dieses Modell auch in Spanien, wo Sky Italia wieder einsteigt in die Berichterstattung der Königsklasse des Motorsports.
Einen noch krasseren Weg geht Formel 1-Vermarkter FOM nun in Frankreich. Dort verliert der bisherige TV-Partner TF1 die Rechte sogar komplett. Die Königsklasse wandert hier vollkommen ins Bezahlfernsehen – mit einem kleinen Schlupfloch. Die Rechte hat Canal+ erhalten, zahlt dafür laut L’Equipe pro Saison knapp 30 Millionen Euro. Am späteren Nachmittag aber will man ein unverschlüsseltes Highlight-Magazin zeigen, das alle Franzosen ohne Gebühr schauen können.
Die FOM hat sich offenbar auch zu diesem Schritt gezwungen zu sehen: TF1 kämpft derzeit mit massiven Quotenverlusten – und hat sich deshalb einen strikten Sparkurs verordnet. Zuletzt soll man 31 Millionen Euro pro Saison gezahlt haben. Leer ausgegangen ist hingegen der Pay-TV-Anbieter BeIn Sport, der zum Beispiel französischen Ligafußball zeigt und ebenfalls mitgeboten hat.