An Karfreitag treten somit die «Sat.1 Nachrichten» gegen «Newstime» an. Eine Programmierung, die innerhalb einer Senderfamilie wenig Sinn macht.
Die Behauptung, dass die Hauptnachrichtensendungen von Sat.1, ProSieben und kabel eins bei ProSiebenSat.1 in Unterföhring eher als lästige Pflicht angesehen werden, stößt beim Fernsehkonzern natürlich auf Widerspruch. Es gibt allerdings einige gute Argumente dafür. Eines liefert Sat.1 in diesen Tagen. Beim Privatsender laufen die
«Sat.1 Nachrichten» mit Haupt-Anchor Peter Limbourg seit vielen Monaten richtig schwach – sie leiden natürlich auch unter dem wenig gefragten Vorabendprogramm, das von Montag bis Freitag aus dem abgenudelten «K 11» besteht.
Im Jahr 2013 kommen die um 20.00 Uhr gezeigten Nachrichten nur auf 7,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, insgesamt informierten sich 1,90 Millionen Menschen ab drei Jahren beim Privatsender, 2012 hatte die Sendung noch 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die Reichweiten waren niedriger (knapp 1,8 Millionen), was allerdings auch daran liegt, dass in das 2013er Ergebnis jetzt vor allem der reichweitenstarke Januar fällt.
Sat.1 sieht die Nachrichten inzwischen als eine Art Blockade zwischen Access Prime und Prime Time und wagt deshalb an Karfreitag, also am 29. März ein Experiment. Um einen besseren Flow zwischen dem Vorabendspielfilm
«Meine Braut, ihr Vater und ich» und dem Hauptabendfilm
«Meine Frau, unsere Kinder und ich» herzustellen, starten die Nachrichten am Feiertag schon um 18.00 Uhr. Die beiden Spielfilme laufen dann um 18.10 und 20.15 Uhr. Sat.1 rasiert darüber hinaus also auch noch fünf Minuten Sendezeit.
Die Programmierung mag für Sat.1 Sinn machen, ob sie aber für die gesamte Gruppe erträglich ist? Parallel zu den «Sat.1 Nachrichten» wird auch ProSieben seine Informationssendung «Newstime» zeigen. Diese ist ebenfalls von 18.00 bis 18.10 Uhr geplant. Bei der Programmierung der «Sat.1 Nachrichten» um 18.00 Uhr handelt es sich übrigens um eine einmalige Sache, wie ein Sendersprecher Quotenmeter.de mitteilte. Fest steht aber eins: Eine Nachrichtensendung wird nicht live gezeigt, denn Produzent N24 stellt die Nachrichtenformate von Sat.1, ProSieben und kabel eins im selben Studio her.