Seit dem 20. September strahlte das ZDF die siebte Staffel im Vorabendprogramm aus – mit Erfolg?
Seit dem Jahr 2007 ist «Notruf Hafenkante» ein fester Bestandteil des ZDF-Programms vor der Primetime. Die Serie, die Krimi- und Krankenhausformat vereint, steht bereits mit über 150 Folgen in den Archiven. In der Vergangenheit überzeugte «Notruf Hafenkante» mit stabiler Einschaltquote, auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Sendung in der Regel in der Nähe des Senderschnitts. Im Herbst begann die Ausstrahlung der siebten Staffel, die nach bewährtem Rezept in Hamburg spielt – neu hingegen ist, dass die Ausstrahlung der laufenden Season seit dem 24. Januar für sechs Wochen unterbrochen wurde, um der neuen Serie «Heldt» Platz zu machen, mit der das ZDF versucht, ein jüngeres Publikum anzusprechen.
Die erste Folge erreichte auf dem üblichen Sendeplatz am Donnerstag ab 19.25 Uhr ein Gesamtpublikum von 3,62 Millionen Zuschauern und 14,6 Prozent. Damit lag das Format im Rahmen der Erwartungen, im Bereich der 14- bis 49-Jährigen konnte mit 0,54 Millionen und 6,6 Prozent sogar ein kleiner Erfolg gefeiert werden. Die Fortsetzung des als Zweiteiler konzipierten Staffelauftakts erreichte sehr ähnliche Werte und kam auf 3,72 Millionen und 14,5 Prozent insgesamt sowie 0,59 Millionen und wiederum 6,6 Prozent Marktanteil bei den Jungen.
Das sehr stabile Zuschauerinteresse sorgte auch im weiteren Staffelverlauf kaum für Ausreißer nach oben oder unten. Am 4. und 11. Oktober erreichte «Notruf Hafenkante» 3,81 bzw. 3,80 Millionen Gesamtzuschauer und jeweils 14,3 Prozent beim Publikum ab drei Jahren. Auch im Bereich der jüngeren Zuschauer liefen beide Folgen bei 0,53 Millionen und 5,6 Prozent im Gleichschritt. In den folgenden Wochen musste das Format leicht sinkendes Zuschauerinteresse hinnehmen, so wurden am 25. Oktober nur 3,57 Millionen und 12,9 insgesamt ausgewiesen, bei den Jungen musste sich der Sender mit 0,48 Millionen und 4,8 Prozent zufrieden geben. Ähnlich lief es für «Notruf Hafenkante» zwei Wochen später, als die Serie über 3,55 Millionen und 12,7 Prozent insgesamt sowie 0,46 Millionen und 4,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen nicht hinauskam.
Die erfolgreichste Ausstrahlung gelang am 1. November, als 4,53 Millionen aus dem Gesamtpublikum das ZDF einschalteten. Sie generierten sehr gute 15,4 Prozent Marktanteil, an die die Sendung in der Folge nicht mehr heranreichte. Beim jungen Publikum erwies sich die gezeigte Folge ebenfalls als Erfolg, lockte 0,64 Millionen vor die Fernsehbildschirme und erzielte damit ordentliche 5,9 Prozent Marktanteil. Dieser Wert wurde auch kurz vor und nach den Weihnachtsfeiertagen wieder erzielt. Am 20. Dezember schalteten 3,64 Millionen und 13,3 Prozent aus dem Gesamtpublikum ein, darunter 0,53 Millionen 14- bis 49-Jährige, die die Zuschaueranteil von 5,9 Prozent bedeuteten. Sieben Tage später saßen 3,91 Millionen Bundesbürger um 19.25 Uhr vor dem öffentlich-rechtlichen Sender und machten gute 14,3 Prozent aus. Aus den Reihen der Jungen fanden sich 0,54 Millionen zum Fernsehen ein und sorgten für die gewohnten 5,9 Prozent.
Im neuen Jahr blieb die Einschaltquote im Rahmen der zuvor erzielten Werte. Am 3. Januar schalteten 3,88 Millionen und 13,3 Prozent insgesamt ein, eine Woche darauf waren es 3,99 Millionen und 13,5 Prozent. Zum Finale der ersten Staffelhälfte fand sich eine identische Zahl an absoluten Zuschauern, die am 17. Januar 13,7 Prozent Marktanteil bedeuteten. Das jüngere Publikum sah an den ersten Donnerstagen im Jahr 2013 zu 5,4, 5,7 und 5,2 Prozent das Zweite Deutsche Fernsehen.
Im Durchschnitt erreichten die ersten 18 Folgen der siebten Staffel ein Gesamtpublikum von 3,79 Millionen und 13,8 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen standen 0,52 Millionen und 5,5 Prozent zu Buche. Damit liegt die aktuelle Season des Formats bislang unter dem Niveau der drei vorangegangenen. Der ZDF-Senderschnitt bei den Zuschauern ab drei Jahren, der bei 12,1 Prozent liegt, wurde abermals deutlich übertroffen, bei den Jungen kam «Notruf Hafenkante» an die für den Sender üblichen 6,1 Prozent nicht heran. Da die potentielle Konkurrenzsendung «Heldt» das Zuschauerinteresse mit den ersten zwei Folgen nur in sehr ähnlichem Rahmen auf sich lenken konnte, lässt sich noch keine Aussage treffen, ob die Verantwortlichen möglicherweise mit dem Gedanken spielen, «Notruf Hafenkante» zukünftig weniger Sendezeit zu schenken – oder das Format gar abzusetzen. «Heldt» richtet sich eigentlich an ein jüngeres Publikum als «Notruf Hafenkante», die 14- bis 49-Jährigen ließen bislang aber jede Begeisterung vermissen, sodass die Einschaltquoten in der Zielgruppe den entsprechenden Senderschnitt noch nicht überwinden konnten.