Quentin Tarantino sprengt die Ketten der Sklaverei, Jennifer Lawrence erlebt puren Horror und gesurft wird diese Kinowoche ebenfalls!
«Django Unchained»
Der Sklave Django (Jamie Foxx) wird während eines Transports quer durch die Vereinigten Staaten völlig unerwartet von einem humorvollen, feingeistigen Zahnarzt aus Düsseldorf namens Dr. King Schultz (Christoph Waltz) von seinen Ketten befreit. Schultz gibt sich als Kopfgeldjäger zu erkennen und erklärt Django, dass er dessen Hilfe benötige, drei Gebrüder ausfindig zu machen, auf die eine hohe Summe ausgesetzt sei. Während der redegewandte Einwanderer ihnen nie begegnet ist, habe Django bereits die unschöne Bekanntschaft mit ihnen gemacht. Der nun befreite Sklave schließt sich dem Kopfgeldjäger an und findet Gefallen an dessen Profession, so dass sich die beiden bald zu einem erfolgreichen Duo formieren. Als Schultz erfährt, wo sich Djangos versklavte Frau aufhält, schmieden die Racheengel einen komplexen Plan, an ihren neuen Besitzer (Leonardo DiCaprio) zu gelangen und auch ihr die Freiheit zu schenken ...
Wie treu sich Tarantino mit seinem ersten (nahezu) reinen Western selbst bleibt, erfahren Sie
in unserer ausführlichen Filmanalyse.
OT: «Django Unchained» von Quentin Tarantino. Mit: Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson, Kerry Washington, Jonah Hill und Don Johnson
«Mavericks»
Der talentierte Amateursurfer Jay Moriarty (Johnny Weston) widmet jede ihm zur Verfügung stehende Minute damit, sich in seiner Passion zu üben oder sich Tricks von fähigeren Surfern abzugucken. Nach etwas Überzeugungsarbeit gelingt es dem 16-Jährigen, Surferlegende Rick „Frosty“ Hesson (Gerald Butler) dazu zu bringen, ihn als Schützling unter seine Fittiche zu nehmen. Schnell entwickelt sich zwischen dem Schüler-Lehrer-Gespann eine enge Freundschaft und Jay gewinnt auch seine ersten Surfwettbewerbe. Durch den Sport mit neuer Lebenskraft ausgestattet, geht Jay wieder energischer an den Alltag und lernt auch seine erste Liebe kennen ...
Der Surferfilm schlägt bei den Kritikern keine hohe Wellen der Begeisterung. Auf
Filmstarts urteilt Slagman Tim zum Beispiel, dass die wahre Geschichte Jay Moriartys hier „recht oberflächlich durch die Klischeemühle Hollywoods gedreht“ wird. Zwar sei die Darstellung der faszinierenden Bedrohlichkeit des offenen Meeres „ein ästhetischer Genuss“, doch es fehle „dramaturgische Ausgewogenheit“, weshalb der Film bloß eine „Aneinanderreihung unterschiedlich gelungener Einzelszenen“ zu bieten habe. Steffen Dobbert zieht bei
Zeit Online ein ähnliches Fazit, als zusätzliche Schwäche der Produktion macht er aber die Hauptdarsteller aus, „die weder mit noch ohne Neopren echt rüberkommen.“ Bei
Outnow.ch argumentiert Christian Wolf dagegen, dass «Mavericks» Gerald Butler und Elisabeth Shue trotz „kitschigen Dialogen und überdramatisierten Szenen“ eine recht gute Figur machen. Dennoch leide das Drama durch einen unspannenden Mangel an „Zündstoff, Konflikte[n] und unüberwindbare[n] Hürden“.
OT: «Chasing Mavericks» von Michael Apted & Curtis Hanson. Mit: Gerard Butler, Jonny Weston, Leven Rambin, Elisabeth Shue und Abigail Spencer
«House at the End of the Street»
Teenagerin Elissa (Jennifer Lawrence) und ihre frisch geschiedene Mutter Sarah (Elisabeth Sue) möchten ein neues Leben beginnen und ziehen gemeinsam in ein Haus in einer beschaulichen Straße. Ihr Tatendrang erfährt jedoch einen jähen Dämpfer, als ihnen ihre neuen Nachbarn verraten, weshalb die Mietpreise in dieser Gegend so niedrig sind: In direkter Nachbarschaft ermordete einst ein Mädchen ihre Eltern. Im zerfallenden Tatgebäude lebt noch immer ihr Bruder Ryan (Max Thieriot), den die Anwohner wie einen Ausgestoßenen behandeln. Bloß Elissa gibt sich die Mühe, ihn besser kennenzulernen. Schaufelt sie sich somit ihr eigenes Grab?
Ob der Retro-Horror ein Genregenuss oder ein Grauen für jeden Nostalgiker ist, verrät Ihnen unsere Kritikerin Antje Wessels in ihrer
Quotenmeter.de-Filmbesprechung.
OT: «House at the End of the Street» von Mark Tonderai. Mit: Jennifer Lawrence, Max Thieriot, Gil Bellows und Elisabeth Shue