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Netflix nicht an altem Quotenmodell interessiert

Der Streaming-Dienst ist zuversichtlich, dass sein Einstieg ins Produktionsgeschäft die TV-Welt ändern wird. Auf klassische Quotenmessung wird er indes verzichten.

Insbesondere die Ankündigung der US-Onlinevideothek Netflix, die Kult-Sitcom «Arrested Development» fortzuführen, führte zu einem Freudenschrei in diversen Internetforen. Die Pläne des Streamingdienstes, ab Februar eine Offensive an eigenproduzierten, exklusiven Serien an den Start zu bringen, reichen allerdings über die Comedyserie hinaus. Zu den Netflix-Produktionen zählt auch ein Remake der angesehenen britischen Thrillerserie «House of Cards», bei dem Kevin Spacey die Hauptrolle übernimmt.

Spaceys Serienrolle lieferte auch den mit Bedacht gewählten Schlusssatz eines ausführlichen Ankündigungstrailers, den Netflix zu Beginn seiner TCA-Pressetour zeigte: „Wir haben die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben“, hallte es zum Abschluss des Trailers. Eine Siegesgewissheit, die sich durch die gesamte Presseveranstaltung zog. „Wir führen die nächste große Welle der Veränderung für das Fernsehmedium an“, behauptete Ted Sarandos, bei Netflix für die Programminhalte verantwortlich. „Wir zerstören das Medium nicht, sondern entwickeln es für diese und kommende Generationen weiter.“

Sarandos erklärte zudem, dass man die Netflix-Angebote nicht anhand von Abrufzahlen innerhalb eng gesteckter Zeitrahmen und erst recht nicht abhängig von Zuschauerzahlen zu bestimmten Uhrzeiten bewerten wird. „Wir messen den Erfolg unserer Sendungen abhängig verschiedener Parameter, aber 'Timeslot-Viewing' zählt nicht dazu. Wir messen die Abrufzahlen über die gesamte Laufzeit einer Lizenz und investieren proportional zum Verdienst durch Kundenzuspruch einer Produktion – Denkwürdigkeit, Neugewinn von Kunden und Markenaufwertung.“ Zudem weigerte sich Sarandos, Klickzahlen öffentlich zu vermelden: „Es gibt keinen geschäftlichen Anlass, Aufrufzahlen zu veröffentlichen, abgesehen davon, auf eine Serie innerhalb kurzer Zeit künstlichen Erfolgsdruck auszuüben.“
10.01.2013 13:19 Uhr Kurz-URL: qmde.de/61409
Sidney Schering

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Netflix

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