Gottschalk beim «Supertalent», James Bond in den Kinos und Stefan Raab in Mitten von Politikern. Die Ereignisse im September, Oktober, November und Dezember 2012.
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Dezember
Am 1. Dezember zog Sat.1 wieder einmal Konsequenzen: «Million Dollar Shooting Star», viel angetrailert und mit Bar Refaeli hochkarätig besetzt, hatte bei der Premierensendung desaströse Werte eingefahren. Die letzte Chance, mit der der Sender 2012 noch hätte punkten können – vorbei. Bei ProSieben wäre das Format bestimmt ein Hit geworden, bei Sat.1 wollte es niemand sehen. Aus München nichts Neues.
À propos Trends versemmeln: Nachdem ProSieben mit «Switch Reloaded» sowie das ZDF mit der «heute-show» und «Neues aus der Anstalt» seit Jahren hochwertige Satiresendungen im Programm haben, hat man sich Ende 2011 bei der ARD wohl gedacht, auf diesen Zug aufspringen zu können. Heraus kam «Das Ernste», eine Möchtegern-Nachrichtenparodie, an der man nach der Ankündigung noch ein Jahr lang herumentwickelte, bis man das Resultat schließlich im Dezember 2012 ausgestrahlt hat. Die Kritiker waren sich einig: Qualitativ fiel das Format bis auf ein paar vereinzelte Lichtblicke mit Pauken und Trompeten durch. ARD und lustig – das war 2012 nichts.
Doch 2012 war auch das Jahr des personellen Stühlerückens. Sat.1 und der damalige Geschäftsführer Joachim Kosack hatten sich schon im Sommer getrennt. Ende Dezember wurde nun kommuniziert, dass Anke Schäferkordt ihren Posten als RTL-Chefin zum Februar aufgeben wird. Da sie seit einiger Zeit auch Co-Vorstandsvorsitzende der RTL Group und Mitglied des Vorstands von Bertelsmann ist und in diesem Rahmen an strategischen Entscheidungen einer ganzen Sendergruppe mitwirkt, war es für viele Beobachter der Branche nur eine Frage der Zeit, bis sie das Tagesgeschäft als Geschäftsführerin von RTL aufgeben würde. Im Februar rückt VOX-Chef Frank Hoffmann nach.