Die Ratgeberin einer Radiosendung in Sachen Liebe braucht selbst Rat: Sie muss sich zwischen zwei Männern entscheiden.
Inhalt:
Bei der erfolgreichen Radiomoderatorin und Sachbuch-Autorin Anna Ekberg dreht sich beruflich alles um die Liebe; ihre Radiosendung ist erfolgreich und ihre Bücher verkaufen sich wie warme Semmeln. Auch privat geht es ihr gut, will doch einer der begehrtesten Junggesellen Stockholms, Johan Edvardson, um ihre Hand anhalten. Dessen wohlhabende Eltern heißen Anna mit offenen Armen in ihrem Kreis willkommen. Doch unvermittelt steht deren Halbschwester Pia Rasmussen bei den Edvardsons auf der Matte. Anna ist völlig überrumpelt, denn bisher hat sie ihrem Verlobten und dessen Familie nichts von ihrer Familie erzählt. Und gerade jetzt will ihr Vater sich für sein früheres Fehlverhalten entschuldigen. Natürlich ist da noch Annas Freund Henrik, der ihr zwar immer beisteht, aber seit Schulzeiten in sie verliebt ist.
Gleichzeitig kriselt es in der Ehe der Rasmussens, als die Assistentin des Vaters diesem unverhohlen schöne Augen macht und der auch noch darauf eingeht.
Darsteller:
Jana Klinge («Die Route», «Nicht mit mir, Liebling») als Anna Ekberg
Bernhard Piesk («Das Duo», «Weissensee») als Henrik Blomsten
Angela Roy («Wilde Wellen – Nichts bleibt verborgen») als Marita Edvardson
Max Herbrechter («Im Tal der wilden Rosen») als Johan Edvardson
Peter Kremer («Eine Frage des Vertrauens») als Ole Rasmusson
Anna Julia Kapfelsperger («Heiter bis wolkig») als Pia Rasmussen
Jan Hartmann («Crashpoint») als Markus Edvardson
Aline Hochscheid («Die Quellen des Lebens») als Milena
Monika Reithofer («Die Holzbaronin») als Luisa
Kritik:
Nach gut 15 Minuten liegen die Karten auf dem Tisch und spätestens dann ist klar, wie die noch kommenden 75 Minuten verlaufen werden. Das ist nicht negativ gemeint, keinesfalls. Fernsehfilme wie die der Inga Lindström-Serie sind genau das, was sie sein sollen. Nämlich leichte TV-Kost, die dem Zuschauer ins Ohr säuselt, dass das Leben trotz mancher Stromschnellen und Untiefen so viel Schönes zu bieten hat. Vor allem Liebe und Sonnenschein. Man muss es nur zulassen. Und das Rezept des handelsüblichen Melodrams ist so simpel wie genial: Attraktive Menschen merken, dass das wahre Glück doch direkt nebenan wohnt.
«Inga Lindström – Die Sache mit der Liebe» ist dann aber doch einer der besseren Herz-Schmerz-Filme geworden. Natürlich sind die Aufnahmen Stockholms traumhaft (Kamera: Nicolas Joray), die Probleme der Figuren keine wirklichen und die Wohnungen aufgeräumt und pikobello. Aber ein großes Plus, das «Inga Lindström – Die Sache mit der Liebe» hat, sind unter anderem die sympathischen Darsteller, die es schaffen, ihren Reißbrettfiguren Leben einzuhauchen. So viel sogar, dass es am Ende verhältnismäßig richtig aufregend wird. Zum Beispiel die Liebesbeichte im Radio und ganz Stockholm hört zu...
Vor allem die Nebendarsteller wie Angela Roy und Max Herbrechter als Eltern sind ein echter Zugewinn für den Film, der eigentlich nur in den Momenten künstlich wirkt, wenn Moderatorin Anna zum gefühlt 20. Mal in ihrer Sendung laut darüber sinniert, was denn nun eigentlich Liebe ist. Und dann folgt ein schöner Popsong...
Auf der Strecke bleibt natürlich immer einer. Man verrät nicht zu viel, wenn man den armen Tropf beim Namen nennt: Johan Edvardson, erfreulich sympathisch gespielt von Max Herbrechter. Er kann eigentlich für Nichts (und hier ist der Film mal realistisch) und wird trotzdem am Schluss verlassen. Wohlgemerkt für einen Kerl, der seiner großen Liebe nur sein Herz schenken kann. Da hilft Johan auch kein noch so cooler Sportwagen (das ist dann wieder unrealistisch).
Die routinierte Regie von John Delbridge («Utta Danella», «Katie Fforde») verhilft der «Sache mit der Liebe» schlussendlich dann doch zu einem guten Finish. Und die Erfolgsformel des ZDF-Herzkinos wird quotentechnisch wie eh und je funktionieren: Lass‘ die Zuschauer sich wohlfühlen, überfordere sie nicht und sie werden in Scharen kommen.
«Inga Lindström – Die Sache mit der Liebe» kann man als Fan von Pilcher und Co. absolut anschauen – ohne enttäuscht zu werden. Hat man sich noch nie solch ein Melodram angesehen, könnte hier aber ein erster Test gewagt werden. Denn «Die Sache mit der Liebe» geht schon in Ordnung. Auch für Gelegenheitsgucker.
Das ZDF zeigt Inga Lindström – Die Sache mit der Liebe am Sonntag, den 30. Dezember um 20.15 Uhr.