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Das war 2012 - Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick

Teil II: Mai bis August: Roman Lob beim «Eurovision Song Contest», Harald Schmidt bandelt mit Sky an und Sat.1 probiert sich an gescripteten Talkshows.

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Juli


Im Juli erreichte die sich im Jahr 2012 in unermessliche Höhen aufgebauschte Scripted-Reality-Welle ihren vorläufigen Höhepunkt, wenngleich der Begriff in diesem Zusammenhang ironischer nicht gewählt sein könnte. Denn hoch ist bei all diesen Formaten allenfalls der Puls, der beim Anschauen in die Höhe schnellt. Das Niveau gefaketer Dokus wie «Familien im Brennpunkt», «Verklag mich doch!» oder «Berlin – Tag und Nacht» entdeckt man hingegen höchstens, wenn man sich wie Sherlock Holmes mit der Lupe bewaffnet auf die Suche begibt.

Im Sommer schickte Sat.1 schließlich zwei weitere Formate auf Sendung: Mit «Annica Hansen – Der Talk» ging am 9. Juli die erste gescriptete Talkshow (!!) auf Sendung, die dankenswerterweise solch desaströse Quoten einfuhr, dass ein Weiterführen der Sendung so schnell nicht mehr in Frage kam. Durchschnittlich bewegten sich die Zuschauerzahlen unter der Eine-Million-Marke. Doch damit nicht genug. Wenige Wochen zuvor startete auf demselben Sender der erbärmliche Versuch eine Kuppelshow zu starten, neben der Kollegen wie «Schwiegertochter gesucht» oder «Bauer sucht Frau» ausschauen, wie ehrliches, anspruchsvolles, gar unterhaltsames Fernsehen. In «Auf Brautschau im Ausland» offenbarte Sat1 seinen Hang zur Perfidität und auch, wie der Sender versuchte, mit Unmengen an Alliterationen, übergewichtigen, der deutschen Sprache nicht immer mächtigen Pfundskerlen und ekelhaften Storylines für etwas zu sorgen, was sich hierzulande „Unterhaltung“ schimpft.

Dagegen wirken die mittlerweile fast 2,5 Millionen Facebook-Fans der RTL-II-Sendung «Berlin – Tag & Nacht» fast harmlos. Jedoch ist auch im Falle dieses Formats nicht für viele ersichtlich, wie es derart anspruchsloses Fernsehen schafft, eine solche Fanbase um sich zu scharen. Abhilfe schafft im Monat darauf ein Interview, dessen Wellen in etwa mit der vergleichbar sind, die hier vor zwei Absätzen den Monat Juli eröffnete. In diesem nämlich steht Frank Schmidt alias Franklin ganz offen zu seiner Aussage, die da lautet: „Fiction geht auch für die Hälfte!“

Lesen Sie auf der kommenden Seite: August, ein Monat mit Sommerloch.
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27.12.2012 23:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/61189
Julian Miller und Antje Wessels

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Jahresrückblick

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