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Quotencheck: «Grey’s Anatomy»

Nach acht Staffeln zeigten sich bei der Medical-Serie klare Abnutzungserscheinungen.

In den vergangenen Jahren war kaum eine ProSieben-Serie verlässlicher als diese: «Grey’s Anatomy». Seitdem die Ausstrahlung am Mittwoch erfolgt – also seit 2007 – holt die Medical-Serie konstante Einschaltquoten. Die Durchschnittswerte der vergangenen Staffeln lagen zwischen 13,9 und 14,8 Prozent in der Zielgruppe, sodass ProSieben immer auf ein beständig erfolgreiches Programm zählen konnte. War dies auch noch im Jahr 2012 der Fall?

Am 28. März 2012 startete die achte Staffel vor 1,87 Millionen Zuschauern am angestammten Mittwochs-Sendeplatz um 20.15 Uhr. In der Zielgruppe begann «Grey’s Anatomy» mit einer Quote von 12,6 Prozent – ein generell noch überdurchschnittlicher Wert für ProSieben, aber der schwächste Staffelstart seit 2006. Besser wurde es auch in den Folgewochen nicht, als 11,7 und 10,9 Prozent der Werberelevanten einschalteten. Insgesamt blieben die Reichweiten mit 1,65 und 1,63 Millionen Zuschauern konstant. Die beste Reichweite des Frühjahrs holte man eine Woche später, am 25. April, mit 1,90 Millionen. 13,4 Prozent der Zielgruppe schalteten ein.

Doch schon am 25. April folgte der nächste Tiefschlag: Bei insgesamt 1,39 Millionen Interessenten holte «Grey’s» lediglich 4,3 Prozent Marktanteil bei allen sowie 9,1 Prozent bei den Jüngeren. Der Grund: Im Gegenprogramm wurde das Champions-League-Halbfinale mit Beteiligung des FC Bayern gezeigt. Doch auch die allgemeine Quotenschwäche von «Grey’s Anatomy» zeigt sich hier: Auf einem Mittwochs-Sendeplatz hatte die Serie zuvor noch nie einstellige Marktanteile eingefahren, trotz zahlreicher Fußball-Gegenprogramme.

In den Folgewochen stabilisierte sich das ProSieben-Format wieder bei Marktanteilen von 11,2 bis 13,8 Prozent. Die Zahlen beim Gesamtpublikum schwankten weiterhin stark: 1,36 Millionen Zuschauer und 4,7 Prozent Marktanteil hatte man am 16. Mai, satte 1,90 Millionen und 7,0 Prozent zwei Wochen später. Dieselbe Folge holte auch starke 14,9 Prozent bei den Werberelevanten – dies war die beste Quote der achten Staffel überhaupt. In die Sommerpause verabschiedete sich «Grey’s» schließlich am 6. Juni mit 1,56 Millionen Gesamtzuschauern und 12,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Schon die erste Staffelhälfte bilanzierte deutlich unter den Ergebnissen der Vorjahre – doch dass es im Herbst noch einmal schlimmer kommen könnte, hätte man wohl nicht vermutet. Am 10. Oktober kam die Serie mit 11,6 Prozent und 1,63 Millionen Zuschauern noch ordentlich aus der Pause, in der Woche danach lief es mit 12,1 Prozent ebenfalls annehmbar. Doch anschließend sollte «Grey’s Anatomy» viermal in Folge keine zweistelligen Zielgruppen-Quoten mehr einfahren: Vom 24. Oktober bis zum 14. November lagen die Werte zwischen 9,4 und 9,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen – teils auch ohne Fußball im Gegenprogramm. Beim Gesamtpublikum markierte man am 31. Oktober sogar mit 4,5 Prozent Marktanteil einen neuen Tiefpunkt; 1,36 Millionen sahen zu.

Erholen konnte sich das Format gegen Ende der Staffel nur leicht: Am 21. November gab es mit 10,5 Prozent erstmals wieder zweistellige Quoten, auch insgesamt lief es mit 5,2 Prozent so gut wie seit Mitte Oktober nicht mehr. Eine Woche später waren sogar 11,5 Prozent der jüngeren Zuschauer dabei. Am 05. Dezember ging es aufgrund einer Champions-League-Partie nochmal auf 9,9 Prozent bergab, eine Woche später steigerte man sich wieder auf 11,0 Prozent. Die drittletzte Folge zeigte keine Verbesserung: Wie in der Vorwoche sahen 1,61 Millionen insgesamt zu, darunter 10,6 Prozent der Werberelevanten. Das zweiteilige Finale erreichte 1,80 und 1,99 Millionen Zuschauer, es wurden 11,5 und 12,6 Prozent in der Zielgruppe ermittelt.

Die achte Staffel von «Grey’s Anatomy» sahen durchschnittlich 1,66 Millionen Zuschauer. Dies waren die schwächsten Reichweiten des Formats, seitdem es mittwochs in der Primetime um 20.15 Uhr gezeigt wird. Gegenüber dem Vorjahr gingen rund 200.000 Zuschauer verloren, vor allem aus der Zielgruppe. Denn bei den 14- bis 49-Jährigen sank die Durchschnitts-Reichweite von 1,57 auf 1,35 Millionen. Dementsprechend sank der Marktanteil vor allem bei den Jüngeren: Hatte das Medical-Drama in den vergangenen Jahren fast immer mehr als 14 Prozent Durchschnitts-Marktanteil eingefahren, standen nun 11,4 Prozent zu Buche. Weniger stark fällt der Verlust beim Gesamtpublikum aus, wo man rund einen Punkt auf 5,4 Prozent verlor. Beunruhigend für ProSieben ist vor allem der negative Trend, denn im Herbst hat «Grey’s Anatomy» – vor allem gegen die nun beim ZDF sehr erfolgreich übertragene Champions League – nochmals Zuschauer verloren.
03.01.2013 14:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/61093
Jan Schlüter

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Grey's Anatomy

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