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Miramax Films vor Entlassungswelle

Noch bevor das Fiskaljahr beim Medienriesen Walt Disney im Oktober endet, wird bei der Tochter Miramax-Films das Budget immer enger. Die Walt Disney Tochter überlegt die Kürzung dutzender Jobs und zahlreiche andere kostenreduzierende Maßnahmen. Zwischen 75 und 100 der insgesamt 450 Angestellten könnten entlassen werden. Die Geldproblematik ist nur Teil der Unstimmigkeiten der vergangenen Monate zwischen Miramax und Disney, die den Platz von Miramax im Disney-Imperium in Fragen stellen. Miramax gibt jährlich ein Budget von 700 Mio. Dollar für Produktion, Akquisition und Marketing von Filmen aus.

Am 30. September endet das Finanzjahr bei Disney und Miramax hat bereits jetzt die meisten großen Film-Veröffentlichungen hinter sich gebracht. Alleine «Cold Mountain», bereits Anfang dieses Jahres in den Kinos zu sehen, verschlang 80 Mio. Dollar und wurde ohne jegliche Partner finanziert. Eine der nächsten großen Produktionen, «Shall We Dance» mit Richard Gere und Jennifer Lopez, wurde bereits von August in den Herbst verlegt. So bleiben nur ein paar kleinere Produktionen übrig, bevor das Fiskaljahr endet.

Die Diskussionen eskalierten im Mai bei Michael Moores neuem Film «Fahrenheit 9/11», der dem Disney-Konzern zu heiß war. Disney hatte Miramax den Vertrieb des Films untersagt aufgrund des zu großen Konfliktpotenzials hinsichtlich der Präsidenten-Wahl. In dem Dokumentarfilm kritisiert Moore die Politik von US-Präsident George W. Bush vor und nach dem 11. September 2001 und stellt eine Verbindung zwischen Bush und der Familie von Osama Bin Laden her. Miramax hat den Film mit einem Budget von sechs Mio. Dollar produziert und hält die Vertriebsrechte. Disney wollte aber nicht mit dem Film in Verbindung gebracht werden. (pte)
21.06.2004 14:10 Uhr Kurz-URL: qmde.de/6071

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Miramax

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