Bedeutet das Ende der dritten Staffel gleichzeitig auch das endgültige Ende des Formats in Deutschland? Wie gut war das Finale insgesamt? Sind Mrs. Greenbird würdige Sieger?
In den vergangenen Jahren war es eine Seltenheit, dass Castingshows nicht mindestens solide Einschaltquoten erzielten. Doch nachdem «Popstars» vor wenigen Monaten eine Bruchlandung hinlegte, erging es dem qualitativ ohne jede Frage deutlich hochwertigeren
«X Factor» nun ähnlich. Doch anders als das ProSieben-Format erfolgte der Quotensturz nicht sukzessive, sondern setzte ganz eindeutig mit dem Ende der Casting-Phase ein. Trotz anfänglich starker Werte am hart umkämpften Sonntagabend gehen viele von einem Ende des gerade einmal drei Jahre alten Formats in Deutschland aus. Wie sehen dies unsere Forenuser? Weshalb fielen die Quoten derart drastisch? Welche konzeptionellen Änderungen sollten im Fall einer Fortsetzung vorgenommen werden? Und wie kam eigentlich das Finale am Sonntagabend an?
Bereits zu Beginn der Finalshow ist eine deutliche Ernüchterung zu spüren. So sei
jotobi "zwar dran geblieben", jedoch sei es ihm "ziemlich egal, wer jetzt gewinnt". Ebenfalls wenig am Ausgang interessiert ist
S!lent, der allerdings ohnehin nur die "ersten anderthalb Stunden" sehen möchte, "bis ich dann zum echten Pendant schalten kann". Für
Smudy ist bereits zu Beginn der Ausstrahlung klar, dass "Mrs. Greenbird gewinnen", weshalb man schon abschalten könne. Allerdings kommt das Finale bei vielen Usern gar nicht mal schlecht an, was zum einen am "Opening mit dem 'Gangnam Style'" liegt, bei dem
mr. criticism vor lauter Amüsement "einfach nicht mehr konnte". Zum anderen kommt aber auch die Show gut an, da man "sehr viele gute Beiträge" zu sehen bekommt und laut
Sebb. auch "alles viel lockerer" sei als bei «Deutschland sucht den Superstar».
Commi hingegen hat erneut nur wenig Spaß, ihn "berührte nix - außer Alanis Morissette solo".
Die Meinungen zu den Siegern Mrs. Greenbird sind zwar gespalten, doch die positive Resonanz überwiegt alles in allem. Ihren Siegersong empfindet
cooky als "ansprechend", das Duo an sich bestehe laut
Sebb. aus "richtigen Künstlern, die es auch dauerhaft schaffen könnten". Nicht ganz so angetan ist
jotobi, der sie zwar als "ganz nett" bezeichnet, jedoch mit ihrer Musik "auf Dauer leider nichts anfangen" könne. Ziemlich überzeugt von ihnen ist hingegen
Familie Tschiep, der sich sicher ist, dass man von ihnen "noch viel hören" werde. Er glaubt bei ihrem Song "Shooting Stars & Fairy Tales" sogar, dass sie "ziemlich lange die Eins [der Single-Charts] reservieren könnten" und sogar eine dauerhafte Etablierung möglich sei. Dies wiederum kann sich
Grewel kaum vorstellen, da die "den Stempel «X Factor»-Gewinner" haben und diesen "erstmal loswerden" müssen. Nicht besonders zuträglich sei auch die Ankündigung, dass ihr Album erst in ein paar Wochen veröffentlicht werde, da dies "viel zu spät" sei.
Das Staffelfazit fällt wenig überraschend eher negativ aus, vor allem die Stichwörter "fade" und "langweilig" fallen in diesem Zusammenhang immer wieder. Laut
jotobi seien "die Castings noch in Ordnung gewesen, aber danach war leider irgendwie die Luft raus".
Sebb., der "keine Castingshow mehr regelmäßig" verfolgt, empfindet die Show als "die ehrlichste und beste" dieses Genres und habe zudem auch "eine sympathische Jury". Deshalb hoffe er auch, dass "es weitergeht", denn "vielleicht versucht es VOX auf dem Dienstag nochmal".
Doug Heffernan würde hingegen vor allem an der Zusammensetzung der Jury etwas ändern, genauer gesagt sogar "alle bis auf Sarah Connor austauschen". Vor allem Till Brönner habe ihm in diesem Jahr "total gefehlt". Zudem würde er "die Castings wieder etwas witziger gestalten und das Bootcamp auf jeden Fall interessanter, ähnlich wie der Recall bei «DSDS»".
Viele jedoch haben sich mit dem Ende bereits abgefunden - und empfinden noch nicht einmal eine besonders große Trauer.
Markus F. hält den wahrscheinlichen Abschied "nach dieser Staffel" sogar für "recht verdient, obwohl das Finale sehr schön war". Auch
mr. criticism findet nicht viele Argumente dafür, warum man die Sendung auf keinen Fall beenden sollte. Als bedauerlich empfindet er es "einzig und alleine für den besten Castingshow-Moderator ever", denn Jochen Schropp sei "echt der Hammer". Einen letzten Hoffnungsschimmer sieht
Roman darin, dass "die Single gut in den Charts ankommen" könnte. Wenn dies gegeben sei und "dort eine Weile erfolgreich ist, wird VOX hoffentlich «X Factor» verlängern und an einem anderen Tag weiter ausstrahlen". Immerhin sei es "trotz der Fehler, die man dieses Jahr gemacht hatte" für ihn noch immer "die beste Castingshow".